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Armageddon 2 - Das Menü

Armageddon 2 - Das Menü

Titel: Armageddon 2 - Das Menü
Autoren: Robert Rankin
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dar-
    um, dass wir unsere Systeme sichern.«
    »Sie sind so sicher, wie wir sie nur machen können.« Wäh-
    rend seiner fünf Jahre unter der Erde hatte Jack ein wunderbar
    komplexes Labyrinth aus Zugriffskodes geschaffen, in dem
    ganz allein er sich auskannte. Seine eigene kleine Absicherung
    gegen Redundanz. Die Kodes würden den Dekan einen ganz
    beträchtlichen goldenen Händedruck kosten, wenn es so weit
    kam.
    »Gut«, erwiderte der Dekan, der Jacks Kodes ohne dessen
    Wissen schon seit Jahren umging. Seine eigene kleine Absiche-
    rung gegen beträchtliche goldene Händedrucke. »Ich bin si-
    cher, wir sind sicher. Aber verraten Sie mir doch, würden Sie
    merken, wenn ein Pirat versucht, in unser System einzudrin-
    gen?«
    Jack war alles andere als sicher. »Selbstverständlich bin ich
    sicher«, entgegnete er.
    »Und glauben Sie, dass sie einen möglichen Eindringling zu-
    rückverfolgen und die Quelle der Infiltration aufspüren könn-
    ten?«
    »Nein. Nicht mit dem gegenwärtigen Equipment. Wir besit-
    zen nicht die erforderliche Hardware.«
    »Und wenn wir sie hätten?«

    »Mit der Zeit wäre es wahrscheinlich zu schaffen. Ich würde
    eine beträchtliche Menge an Ausrüstung benötigen. Sequenz-
    modulatoren, Online-Decoder, Verbindungskabel, Multipha-
    sen-«
    »All das hier, ja?« Der Dekan schob weitere Papiere in Jacks
    Richtung.
    Jack studierte sie. Nickte. »All das dort, ja.«
    »Es wird alles noch heute geliefert. Einen schönen Tag noch,
    Jack.«
    »Ihnen auch, Sir.« Jack Doveston verließ das Büro des De-
    kans als zutiefst verwirrter Mann.

    Sam Maggott beobachtete, wie die Sanitäter den verstorbenen
    Elvis in einen Leichensack verfrachteten. Er ließ sie mit ihrer
    Arbeit allein, schlurfte nach unten in das südliche Sonnenlicht
    und sank in einen Liegestuhl am Pool. Auf einem Lamellen-
    tisch stand ein halb geleertes Glas Bourbon. Sam hob es hoch
    und drehte es zwischen den Fingern. Der Drink war warm.
    Als Elvis ihn vor mehr als acht Stunden geordert hatte, waren
    noch Eiswürfel darin gewesen. Er hatte eine ganze Hand voll
    Barbiturate herunterspülen geholfen. Sam fischte in seinen
    Taschen nach den Zigaretten.
    Er dachte darüber nach, wie alt Elvis gewesen sein musste.
    Dann fiel ihm ein, dass er und Elvis im gleichen Jahr geboren
    waren. Das hatte er herausgefunden, als sein Einberufungsbe-
    scheid gekommen war. Einen Monat nach Elvis war er einge-
    rückt. Wenn es gut genug war für den King, dann musste es
    auch für Sam reichen…

    Aber auf diese Weise zu enden! Was für eine Verschwen-
    dung. Die ganze Welt hatte zugesehen, wie Elvis verfallen
    war. Fast, als hätte er eine Art Todessehnsucht verspürt. Sich
    einfach selbst zerstört.
    Sam war kein Mensch, der so leicht über etwas ins Schwär-
    men geraten konnte. Er war ein dicker, verschwitzter, zweidi-
    mensionaler Bulle, und er wusste es. Doch das hier, das war
    wirklich ein Ereignis. Irgendeine Art von Statement, und er
    war mitten drin im Geschehen. Und irgendetwas an der Ge-
    schichte roch verdammt faul.
    Eine junge Frau kam wie aus dem Nichts und sprang in den
    Pool. Wahrscheinlich wollte sie ebenfalls eine Art Statement
    abgeben. Aber falls es so war, dann hörte ihr niemand zu.
    Nach ein paar Augenblicken wohl orchestrierten Ertrinkens
    zog sie sich an Land, bedachte Sam mit einem giftigen Blick
    und verschwand wieder in der durcheinander laufenden
    Menge.
    Sam stellte das nun leere Glas auf den Lamellentisch zurück
    und folgte den Männern mit dem Leichensack.

    Er wurde von zwei schemenhaften Gestalten auf einem winzi-
    gen Bildschirm beobachtet.
    »Halt mal an, ja. Dieser Typ, wie ist sein Name?«
    »Maggott. Sam Maggott.«
    »Ich will ihn wenigstens fünfzig Meilen vom Leichenschau-
    haus weg haben.«
    »Das wird nicht leicht.«
    »Wozu bezahle ich dich eigentlich?«

    »Kein Problem.«

    Nachdem er zufriedenstellend multiple Orgasmen herbeige-
    führt hatte, drehte Rex Mundi einen Joint von einer Größe, wie
    sie nur bei Cheech und Chong je zu sehen gewesen war. Es
    half nicht das Geringste. Seine wunderschöne Frau sank wie-
    der in den Schlummer. Rex schlurfte herum, kochte Kaffee,
    pickte Cornflakes aus einer Schüssel und tätschelte den Hund.
    »Mach langsam mit deiner Tätschelei, Mann«, sagte Fido.
    »Ich krieg sonst noch ’ne Migräne.«
    »Tschuldige. Möchtest du vielleicht einen Zug von dem
    hier?« Er bot dem Köter seinen Joint an, der nach einer halben
    Stunde kräftigen Rauchens immer noch keine
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