Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Armageddon 2 - Das Menü

Armageddon 2 - Das Menü

Titel: Armageddon 2 - Das Menü
Autoren: Robert Rankin
Vom Netzwerk:
Gehwegbeschmutzer, aber das hier sieht mir ver-
    dammt danach aus, als hätte gerade jemand sein dreckiges
    fettes Raumschiff auf unserem Rasen geparkt!«

    3
    DAS UNBARMHERZIGKEITSPRINZIP : Es ist eine bewiesene
    Tatsache, dass die meisten schwierigen Persönlichkeiten sehr gut auf
    die Applikation eines stabilen Stocks reagieren. Das Prinzip ist auch
    unter dem Namen ÜBERZEUGENDE PERKUSSIVE
    POLOKUTION bekannt und hat seinen Wert immer wieder unter
    Beweis gestellt, wo verbale Argumente ihre Wirkung verfehlen. Ob-
    wohl es mit einer bedauerlichen Verausgabung an Energie aufseiten
    des Schlägers (der ungerecht behandelten Person) verbunden ist,
    muss man das allgemeine Wohl des Geschlagenen (des Missetäters)
    in die Überlegungen miteinbeziehen. Man ist sozusagen grausam
    gegen sich selbst, um anderen Gutes zu tun.
    Hugo Rune, Das Buch der Allerletzten Wahrheiten

    Runes Angewohnheit, Nörgler mit seinem Jagdstock zu prügeln, hat
    ihm ein gewisses Ausmaß unverdienter Kritik seitens der Gegner
    seiner Glaubensbekenntnisse eingebracht. Koeslar, einer von Runes
    wichtigsten Gegenspielern, hat Rune in seiner infamen Vorlesung
    RUNISTICS ODER DER KULT DER UNVERNUNFT beschul-
    digt, ein ›Erzbösewicht und Frauenschläger‹ zu sein, ein ›Anhänger
    der verwerflichen Philosophie, dass Macht gut ist und Gewalt eine
    akzeptable Form sozialen Verhaltens‹ darstellt.
    Rune saß während der gesamten Vorlesung schweigend da und
    machte sich gelegentlich Notizen, doch die meiste Zeit schien er zu
    schlafen. Kurz vor Schluss entschuldigte er sich und verließ den
    Hörsaal. Um sich, wie das Gericht später vernehmen musste, ›in der

    Gasse hinter dem Theater auf die Lauer zu legen und Koeslar abzu-
    passen‹.
    Runes Verteidiger plädierte, dass der Beschuldigte zum Zeitpunkt
    des Angriffs, der als ›kaltblütig vorbereitet und ganz besonders bru-
    tal‹ geschildert wurde, unter großer emotionaler Anspannung ge-
    standen hätte, weil er unmittelbar zuvor von Albert Einstein im
    Rennen um den Nobelpreis überflügelt worden sei. Er bereue seine
    Tat zutiefst und hoffe sehr, dass Mr. Koeslar sich bald wieder von
    seinen Verletzungen erhole.
    Sir John Rimmer, Der unglaubliche Mr. Rune
    Jack kehrte aus dem Büro des Dekans zurück und fand seine
    einsame Assistentin bereits beim Auspacken der neu geliefer-
    ten Ausrüstung. Sie zwinkerte ihm zu, während er unsicher zu
    seinem Schreibtisch ging. »Hey, Boss! Haben wir Weihnachten
    oder was?«
    »Oder was.« Jack setzte sich und beobachtete sie bei der Ar-
    beit. Sie war gerade erst achtzehn, dünn wie ein Strich und
    scharf wie ein Messer. Ihre Haare leuchteten in Napalm-
    Orange über den klugen grauen Augen. Ihr breiter Mund
    schien in einem ewigen neckischen Grinsen erstarrt. Sie war
    elfenhaft, und Jack wurde heiß, wenn er sie nur ansah. Doch
    seine Lust wurde von der Tatsache gebremst, dass er eine
    Tochter im gleichen Alter besaß.
    Spike pflückte den elektronischen Hokuspokus aus den Ver-
    packungen. Bei jedem neuen Fund stieß sie einen leisen Schrei
    des Entzückens aus.
    »Megageil, Boss! Haben Sie das alles bestellt?«
    »Der Dekan.«

    »Wissen Sie, was das hier ist?«
    Jack schüttelte den Kopf.
    »Das ist Biotech! Diese Chips sind in Plasma eingebettet! Or-
    ganisch, verstehen Sie?«
    »Tatsächlich?« Jack war beeindruckt. Beeindruckt und ver-
    wirrt.
    »Eigenartig ist es schon. Ich habe über diese Sachen gelesen,
    und sie sind eigentlich geheim. Militärische Hardware.«
    »Vielleicht hat der Dekan Freunde ganz weit oben?«
    »Aber warum haben wir das alles bekommen?«
    »Er hat mir ein Memo gezeigt. Er glaubt, wir hätten Piraten
    im System.«
    »Piraten? Hier?« Spike lachte auf. »Was sollten die denn hier
    stehlen? Wir haben keinerlei Staatsgeheimnisse gespeichert,
    oder?«
    »Nicht, dass ich wüsste. Trotzdem möchte der Dekan, dass
    wir ein Verteidigungsnetz aufbauen. Jeden Versuch einer Infil-
    tration überwachen und den Eindringling zurückverfolgen.«
    »Den Hacker hacken, sozusagen?«
    »Ich denke, ja.« Jack verstand nur jedes dritte Wort der ge-
    genwärtigen Unterhaltung. »Können Sie die Apparaturen auf-
    bauen?«
    »Könnte ich. Wenn der Hacker ebenfalls vom Militär ist oder
    einem fremden Dienst, dann sind wir tot, sobald wir eindrin-
    gen. Aber wenn es ein normaler Straßenhacker ist, dann
    schnippschnapp .«
    »Werden Sie die Apparate zusammenbauen?«

    »Nein. Mir gefällt die Sache nicht. Die meisten meiner
    Freunde sind auf
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher