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Aristos - Insel der Entscheidung

Aristos - Insel der Entscheidung

Titel: Aristos - Insel der Entscheidung
Autoren: Michelle Reid
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markantes Profil, passierte etwas, womit sie jetzt ganz und gar nicht gerechnet hätte … Sie spürte, wie sie dahinschmolz. Schon immer hatte es sie besonders angezogen, wenn er seine körperliche Überlegenheit ausspielte. Verdammt noch mal! Warum musste er auch so gut aussehen?
    „O.k. Wir beide sollten aufhören, voreinander wegzulaufen“, korrigierte er sich. „Jedenfalls ist jetzt Schluss damit!“
    Heiße Tränen stiegen ihr in die Augen. „Willst du etwa noch weiterstreiten? Unsere Beziehung ist doch eh schon tot!“
    An der Kreuzung bremste er abrupt, um einen alten Lkw vorbeifahren zu lassen. „Unsere Beziehung ist nicht tot!“
    Oh doch! „Ich möchte auf keinen Fall mit einem Mann verheiratet sein, der mir nicht glaubt, wenn ich ihm die Wahrheit sage!“, bemerkte sie spitz. Und stattdessen das für bare Münze nimmt, was ganz klar eine Lüge ist, fügte sie in Gedanken hinzu.
    Er antwortete nicht. Als der Lkw endlich vorbeigefahren war, bog er rechts ab.
    „Du fährst in die falsche Richtung. Ich wollte zu Nikos.“
    Als Antwort gab er nur noch mehr Gas. Kaum dreißig Sekunden später bremste er den Wagen ab, um in den schmalen Seitenweg einzubiegen, der hinter der Villa den Berg hinaufführte. Plötzlich wusste sie, wohin er fuhr, und wurde unruhig.
    „Nein!“, stieß sie atemlos hervor. „Andreas, das kannst du nicht tun!“
    Er betrachtete sie durch die dunklen Gläser seiner Sonnenbrille, bevor er erwiderte: „Wann wirst du endlich begreifen, dass ich immer genau das tue, was ich für richtig halte?“
    Wütend schnappte sie nach Luft. Sie wusste, dass er jedes Wort ernst meinte. Natürlich, Mr. Lässig tat, was er wollte! Wie hatte sie nur annehmen können, dass ihn ihre Meinung dazu interessierte? Ein sonderbares Gefühl kroch in ihr hoch. Wo war der Mann, mit dem sie die letzten Tage in dieser paradiesischen Traumwelt verbracht hatte? Seit sie das Hightechbüro seiner Familie betreten hatte, schien sie es mit einem völlig anderen Menschen zu tun zu haben. Mit einem Fremden, der es gewohnt war, alles zu bekommen, was er wollte.
    „A…aber ich möchte zu Nikos“, protestierte sie unter Tränen.
    Ein Muskel in seiner schmalen Wange zuckte, und seine schlanken Finger verkrampften sich um das Lenkrad. Trotzdem fuhr er weiter den Berg hinauf. Kurz drauf durchquerten sie ein paar Sicherheitsabsperrungen, die sich wie von selbst für sie öffneten.
    Mit verschwommenem Blick starrte Louisa über den privaten Helikopterlandeplatz des Markonos-Clans. Dort drüben neben dem Hangar stand ein schimmernder weißer Hubschrauber startbereit, sogar der Pilot saß schon darin. Als Andreas das Cabrio zum Stehen brachte, sprang sofort das Bodenpersonal herbei.
    „W…wann hast du denn das alles arrangiert?“, stotterte sie entsetzt.
    „Vorhin. Bevor ich dir gefolgt bin.“
    Mit einer geschmeidigen Bewegung stieg er aus dem Auto. Dann öffnete er ihr die Tür. Als sie sich nicht rührte, beugte er sich hinunter und schnallte sie ab, während sich die Rotorblätter des Helis in Bewegung setzten.
    „Vergiss es, ich steige da nicht ein!“, schrie sie über den Hubschrauberlärm hinweg, als er sie am Handgelenk vom Sitz zog. Eisern hielt er sie fest. Nicht einmal als er sich umdrehte, um einem der Männer seine Autoschlüssel zuzuwerfen, lockerte er seinen Griff. Krampfhaft versuchte sie, sich loszureißen, doch er war unerbittlich.
    Wohin wollte er sie nur bringen? Und warum?
    „So, jetzt reicht es! Hör mir gut zu!“, brüllte sie und baute sich so gebieterisch wie möglich vor ihm auf. Zornig riss sie ihm die Sonnenbrille von der Nase. „Und sieh mich an! Du spinnst! Ich steige da nicht ein, jedenfalls nicht ohne eine vernünftige Erklärung, klar?“
    „Du willst eine Erklärung?“, fragte er mit einem gefährlichen Glitzern in seinen schwarzen Augen. „Kein Problem.“
    Oh, nein! Sie wusste ganz genau, was jetzt kommen würde. Doch für Gegenwehr war es schon zu spät.
    Blitzschnell zog er sie an sich, presste seine Lippen auf ihren Mund und küsste sie, küsste sie mit all der Wut, der hilflosen Frustration und unterdrückten Leidenschaft, die er im Moment empfand. Küsste sie, bis ihr der Atem stockte und die Knie weich wurden, sodass er seine Arme noch fester um ihren schlanken Körper schlang, um sie zu stützen. Küsste sie vor aller Augen mitten auf dem Flugplatz!
    „Reicht das vorläufig als Erklärung?“, fragte er schließlich. Wild pochte ihr Herz gegen die Rippen. Alles um sie
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