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Aries

Aries

Titel: Aries
Autoren: Katie von Schroecks
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und ließ sie laut krachend ins Schloss fallen. Keuchend lehnte ich mich an die Rückseite.
Von der Hofseite wurde gegen das Türblatt gedrückt. Kraftlos sank ich auf die unterste Treppenstufe und Oma stürmte herein.
>> Fränni, was ist mit dir? <<, rief sie besorgt.
>> Nichts. <<, stöhnte ich.
>> Ist dir schlecht? <<
>> Ein bisschen ... die lange Reise … und ich bin müde. <<, presste ich bruchstückhaft aus mir heraus.
>> Du solltest dich ausruhen. Es tut mir leid, das habe ich nicht bedacht. Ich wollte dir doch nur eine … <<
>> Mach dir keine Sorgen. <<, unterbrach ich sie schnell.
>> Ausruhen wäre gut. Ich komme später wieder dazu. <<, versprach ich, weil ich wusste, das Fest würde andauern. Hier nahm man jede Gelegenheit wahr, gesellig zu sein. Es wurde gefeiert und getanzt und wenn sich die Ersten verabschiedeten, graute am Horizont der neue Morgen. Oma sah mich mitfühlend an und um dem ein Ende zu bereiten, stand ich auf und schlich an ihr vorbei. Ich fiel wie ich war, auf mein Bett und sank in einen tiefen traumlosen Schlaf.
Es war längst dunkel als ich erwachte, und ich brauchte einen Moment, um zu wissen, wo ich mich befand. Dann fiel es mir wieder ein. Moosgrüne Augen. Wer war das?
Ich starrte an die Decke. Dunkelheit. Scheinwerfer der an- und abfahrenden Autos huschten über die Wände, und noch während ich darüber nachgrübelte was geschehen war, schlief ich erneut ein.
Am Morgen durchflutete Sonne mein Zimmer. Müde streckte ich die Arme über den Kopf und setzte mich auf. Mein Kopf schmerzte und meine Glieder fühlten sich wie Gummi an. Vorsichtig stand ich auf. Im Badspiegel sahen mir geschwollene Augen entgegen und meine Haare standen nach allen Seiten. Ich duschte abwechselnd kalt und warm, um meinen Kreislauf in Schwung zu bringen und als ich fertig angezogen in der Küche stand, ließen mich Stimmen vor dem Fenster aufhorchen. Im Hof beseitigten Oma und Loni, die Reste der vergangenen Nacht. Mit einem Hühnerbein in der Hand lief ich zu ihnen hinaus.
>> He du Schlafmütze … bist du endlich von den Toten auferstanden? <<, begrüßte mich Oma lachend.
>> Du hast geschnarcht wie ein Bär. <<, bestätigte Loni nickend.
>> Du hast die ganze Nachbarschaft nicht schlafen lassen, so laut war es. <<, setzte Oma grinsend nach. Betroffen sah ich sie an.
>> Neee Fränni, war nur Spaß. Aber geschlafen hast du wirklich wie eine Tote. Ich habe vorsichtshalber meine Hand unter deine Nase gehalten, damit ich wusste, dass du noch lebst. <<, lachte Loni.
>> Du kannst uns helfen ... die Tische müssen in den Keller und das Geschirr in die Küche, der Hof gefegt und die Blumentöpfe an ihren Platz. <<, dirigierte Oma energisch. >> Karl hilft uns auch. Er hat schon die Stühle in den Keller gebracht. Eigentlich wollten uns mehr Leute helfen, aber sie schlafen wohl alle noch. Es ist spät geworden heute Nacht. <<
>> Karl kennst du noch? <<, fragte Loni auf einer Möhre kauend. Karl, der soeben aus dem Keller stieg, hörte seinen Namen und schaute mich erwartungsvoll an.
>> Keine Ahnung. <<, antwortete ich und durchforstete mein Gehirn, woher ich ihn kennen sollte ... Mir fiel nichts ein.
>> Du warst zu klein damals ... <<, erklärte Karl, als er sah, dass ich zu keinem Ergebnis kam. >> Ich habe damals auf dem Hof gelebt, bevor ich zur Armee ging, und bin erst vor kurzem zurückgekehrt ... << Sein Blick streifte dabei liebevoll Loni. Und sie? - schaute errötend weg. Loni machte sich geschäftig über das Geschirr her und ich kuckte irritiert zu Oma.
>> Karl gehört zur Familie. Er kam hier an, mit nichts als ein paar alten Kleidern und hat dich aushilfsweise mit großgezogen ... bis du laufen konntest. Dann ging er weg und wir waren alle traurig darüber ... vor allem Loni. <<, lachte Oma auf und zwinkerte mir zu.
Loni fuhr herum, doch Karl fiel ihr ins Wort.
>> Für mich war es auch schwer ... Aber ich wollte was aus meinem Leben machen. Jemand sein. Und nicht nur ein Ankömmling mit ein paar alten Klamotten. <<
>> Du warst immer mehr als das. <<, hauchte Loni zärtlich.
Erstaunt zog ich die Augenbrauen hoch. Ich hatte ja keine Ahnung. Omas Augen strahlten und ich sah ihr an, dass sie sich freute. Ich fände es auch toll. Karl schien nett zu sein und wie er Loni ansah ... Ist sie wegen ihm allein geblieben?
>> So jetzt ist alles klar und gesagt und wir sollten zusehen, dass unser Hof in seinen ursprünglichen Zustand versetzt wird. Ich bin ja froh Fränni, das du wenigstens die Willkommenszeremonie
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