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Aries

Aries

Titel: Aries
Autoren: Katie von Schroecks
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dreißig, stand an ihrem Pult. Sie hatte den Arm ausgestreckt, so, als wollte sie mich ins Zimmer ziehen. Sie sah hübsch aus. Braune kluge Augen, Haare bis zur Schulter und ein herzliches Lächeln auf den Lippen. Ich mochte sie auf Anhieb, lächelte zurück und trat ein.
>> Du bist also Franziska, mein Name ist Sophie. Wir sprechen uns hier beim Vornamen an, wenn es dir recht ist. << Ich nickte. >> Gut. Du kannst dich in der Mittelreihe auf die letzte Bank setzen, und erst einmal akklimatisieren. Schau dir alles an, und wenn du Fragen hast, melde dich. Das andere machen wir nachher. <<, erklärte Sophie und schob mich, auf die Mittelreihe zu.
Als ich durch den Gang lief, hörte ich Einige flüstern. Andere drehten sich nach mir um und beobachteten, wie ich mich auf meinen Platz setzte. Ich tat so, als ob ich es nicht sah und kramte in meiner Tasche. Ich holte Schreibblock und Stifte hervor und Sophie setzte ihren Unterricht fort. Sie forderte uns auf, die Bücher zu öffnen.
Ihr Fach - Literatur.
Beruhigter sah ich mich um. Meine neuen Mitschüler zeigten nun keinerlei Interesse mehr für mich. Keine Neugier. Kein Abchecken. Nichts. Vielleicht hatten sie das Alles schon, bei meinem Eintreten gemacht - die ersten Sekunden und so. Ich vertiefte mich in das Kapitel und wollte nicht darüber nachdenken. Wie würde es mir gehen? Ich wünschte die Stunde würde nicht enden. Ich hasste es „Neu” zu sein. Auf meinem Stundenzettel las ich, dass der Schultag bis halb sieben abends gehen sollte. War das eine Ganztagsschule?
Es klingelte und die Stunde war zu Ende. Meine Mitschüler begaben sich zur großen Hofpause und auch ich erhob mich. Und sah Sophie, durch die Bankreihen, auf mich zu kommen. >> Wenn du möchtest, können wir uns jetzt unterhalten. << >> Gern. <<, antwortete ich erleichtert.
>> Ich weiß, warum du hier bist. <<, begann sie ohne Umschweife. >> Unser Rektor hat es mir gesagt. Und ich versichere dir, dass es sonst keiner weiß. << Ich dachte an die Frau vom Sekretariat und grinste. Konzentrierte mich wieder auf Sophie, die meine Reaktion geflissentlich übersehen hatte und ihre Ansprache fortsetzte. >> Es ist sicher nicht einfach für dich. Aber es ist eine gute Klasse ... Du wirst die Stärken und kleinen Schwachstellen schon herausfinden. Alle werden nett sein, denke ich. Kennst du schon jemanden? Du warst doch oft hier im Ort. <<
>> Nein, es kommt mir keiner bekannt vor. Ich schaffe das schon, es ist nur der erste Tag. << Nickend lächelte sie.
>> Keine Angst, es wird niemand beißen. In einer Woche sieht es anders aus. Hast du deinen Stundenplan gesehen? Wir fangen jeden Tag um neun Uhr an und sind spätestens gegen halb sieben abends fertig. Das haben die Eltern und die Schüler eingebracht und unser Rektor, hat es beim Schulamt durchgesetzt. Es hat sich bezahlt gemacht. Wir haben in der Schule einen Notendurchschnitt von 3,3. Ein guter Schnitt für eine solch große Schule. Ich habe deine Noten gesehen und denke, das wird kein Problem für dich sein. Jeder Klassenlehrer kann seinen Unterricht und den Umgang mit den Schülern individuell gestalten. Da ist unser Rektor offen. Und wir haben beschlossen, obwohl ihr erwachsen seid, uns alle mit dem Vornamen anzusprechen. Ich hoffe, das missfällt dir nicht. <<
>> Nein, schon in Ordnung. <<, erwiderte ich sicherer. Mir gefiel wie sie den Schulablauf erklärte. Kurz und bündig und ohne Schnörkel.
>> Gut. Es ist wie überall. Deine Kurse hast du gewählt und die dazugehörigen Kabinette findest du, nach einer Woche, auch im Schlaf. Mittagessen gibt es unten, in der Mensa und eine Bibliothek haben wir auch. Jeder Schüler kann hingehen und entweder sich Bücher ausleihen oder gleich dort lernen. <<
>> Ja, ich hatte schon den Eindruck, es ist eher ein Campus, als eine Schule. <<
>> Das ist auch gewollt. Wir wollen Euch auf die Hochschulen und Universitäten vorbereiten und haben Lernprinzip und Lehrplan dem angeglichen. Die maximale Freiheit, die es an einer Schule geben kann, Eigenverantwortung und ein hohes Leistungsprinzip. Es wird dir gefallen. Hast du noch Fragen? <<
>> Nein. Ich habe alles verstanden. <<
>> Gut. Wenn dir was einfällt, komm auf mich zu. << Sie stand auf und nickte mir zu, bevor sie den Raum verließ. Nicht schlecht, dachte ich. Interessant. Ich stellte mich ans Fenster und sah hinaus. Überall saßen Schülergruppen. Jungs spielten Basketball. Musik war zu hören ... Es sah locker aus und sie fühlten sich sichtlich wohl. Warum sollte
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