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Arctic Fire: Thriller (Ein Scarecrow-Thriller) (German Edition)

Arctic Fire: Thriller (Ein Scarecrow-Thriller) (German Edition)

Titel: Arctic Fire: Thriller (Ein Scarecrow-Thriller) (German Edition)
Autoren: Matthew Reilly
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diesen Flugzeugtyp geflogen, bevor man seine Begabung als Physiker entdeckt und ihn zum Direktorat für Sonderkampfmittel versetzt hatte. Als er am Morgen als Passagier im eiskalten Frachtraum des Flugzeugs auf Dragon Island angekommen war, war ihm bewusst geworden, wie viele Ähnlichkeiten er mit der Berijew hatte. Beide waren sie alternde Ackergäule, die immer noch im Einsatz waren, auch wenn sie einer längst vergangenen Ära angehörten: Die Berijew war ein altes, ausrangiertes Flugzeug, mit dem alte, ausrangierte Teams wie seines zu alten, ausrangierten Stützpunkten hoch oben im Norden befördert wurden; Iwanow selbst war nur alt, und sein buschiger Schiwago-Schnurrbart wurde von Tag zu Tag grauer.
    Er hätte auch nie gedacht, jemals wieder selbst eine Berijew zu fliegen, aber die Ankunft seines Teams auf der Insel war nicht nach Plan verlaufen.
    Erst vor zehn Minuten, nach einem Nachtflug vom Festland, war die Berijew langsam über Dragon Island gekreist, das fernab jeglicher Zivilisation hoch oben am Polarkreis lag.
    Der Stützpunkt auf Dragon Island Ostrow Smej hatte einmal ähnlich strenger Geheimhaltung unterlegen wie das Nuklearforschungszentrum Arsamas-16 in Sarow oder das Wektor-Institut in Kolzowo, in dem neue biologische Kampfstoffe entwickelt wurden. Seit ihrer Stilllegung wurden die ausgedehnten Forschungsanlagen auf der Insel jedoch nur noch von turnusmäßig ausgetauschten Rumpfteams des Sonderkampfmitteldirektorats wie dem Iwanows notdürftig vor dem endgültigen Verfall bewahrt. Iwanow war in der Berijew zusammen mit zwölf Speznas-Männern zu einem achtwöchigen Einsatz auf die Insel geflogen.
    Bei ihrer Ankunft war ihnen nichts Ungewöhnliches aufgefallen.
    Da sich der Winter seinem Ende zuneigte und sich in der Arktis zum ersten Mal seit Monaten die Sonne wieder blicken ließ, begann das zugefrorene Meer um Dragon Island allmählich aufzubrechen. Die riesige Eisfläche, die sich bis zum Nordpol erstreckte, sah aus wie eine mit einem Hammerschlag zertrümmerte Rauchglasscheibe: Sie war von unzähligen Rissen durchzogen.
    Aber es war immer noch bitterkalt. Das Forschungsgelände auf Dragon Island war von einer dünnen Raureifschicht bedeckt.
    Dennoch sah es beeindruckend aus.
    Der hohe Turm in der Mitte der Anlage hatte selbst dreißig Jahre nach seiner Erbauung noch etwas Futuristisches. Er war so hoch wie ein zwanzigstöckiges Hochhaus und sah aus wie eine auf einem mächtigen Betonpfeiler sitzende fliegende Untertasse, in deren flacher, von zwei spitzen kleineren Türmen flankierter Glaskuppel die Kommandozentrale der Anlage war.
    Aus dieser luftigen Höhe überblickte man die ganze Insel wie von einer Art Raumzeitalter-Leuchtturm. Während der Turm etwas stilvoll Elegantes hatte, standen die zwei riesigen Entlüftungsschächte, die östlich davon aufragten, für brutale Kraft und Leistung. Sie sahen aus wie die Kühltürme eines Atomkraftwerks, waren aber doppelt so groß.
    Die einst so spektakuläre Anlage wies die üblichen Anzeichen zunehmender Vernachlässigung auf: Nur an vereinzelten Stellen – in Büros und Wachhäusern und in dem diskusförmigen Turmaufsatz – war noch Notlicht zu sehen.
    Die Forschungsanlage war wie eine Festung angelegt; dank ihrer Bauweise und ihrer Lage war sie so gut geschützt, dass sie selbst von einer so kleinen Rumpftruppe wie der Iwanows gegen Angriffe von außen verteidigt werden konnte. Um Dragon Island einzunehmen, wäre eine ganze Armee nötig gewesen.
    Als die Maschine mit Iwanow und den Speznas-Männern an Bord zur Landung auf der Insel angesetzt hatte, hatte der alte russische Wissenschaftler von seinem Sitz im Frachtraum eine Wolke aus matt schimmerndem Gas aus den gigantischen Auslasstürmen in den Himmel aufsteigen und nach Süden treiben sehen. Das war ungewöhnlich, aber nicht besorgniserregend; wahrscheinlich ließ Kotskis Team nur überschüssigen Dampf aus dem geothermischen Rohrleitungsnetz ab.
    Nach der Landung auf dem Flugplatz der Insel war Iwanow mit seinem Speznas-Team aus der Berijew gestiegen und auf den Hangar zugegangen, von dem ihnen Kotski zugewunken hatte. Iwanow hatte das Flugzeug zusammen mit einem jungen Speznas-Mann, der ihm das neue Samowar-6-Laseroptik-Kommunikationsgerät hatte tragen helfen, als Letzter verlassen.
    Diese kurze Verzögerung hatte den beiden das Leben gerettet.
    Gerade als Iwanows Speznas-Team das Rollfeld, wo es vollkommen ungeschützt war, zur Hälfte überquert hatte, wurde es von den MG -Salven
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