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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey
Autoren: Verbrechen lohnt sich
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wie willst du das mit Sicherheit feststellen?«, gab Frank zu bedenken.
»Es dürfte im Lauf der nächsten Wochen von selbst offensichtlich werden. Außerdem habe ich noch einen dritten Test, der keinen Zweifel mehr lassen wird, da bin ich mir sicher.«
Frank blickte zu seinem Freund hinüber. »Es hat wohl keinen Sinn zu versuchen, dir diese verrückte Idee auszureden?«
»Nein«, antwortete Cornelius ohne zu zögern. »Ich bin fest entschlossen. Natürlich weiß ich, dass ich ohne deine tätige Hilfe den ersten Zug nicht machen kann, geschweige denn, das ganze Spiel bis zum Ende durchziehen.«
»Wenn du es wirklich willst, Cornelius, werde ich deine Anweisungen wunschgemäß ausführen, wie ich es immer getan habe. Doch in diesem besonderen Fall stelle ich eine Bedingung.«
»Und die wäre?«, fragte Cornelius.
»Ich werde kein Honorar nehmen, damit ich ehrlichen Gewissens antworten kann, dass ich von diesem verrückten Vorhaben nicht profitiert habe, falls jemand mich fragt.«
»Aber …«
»Kein Aber, alter Freund. Ich habe mit meinen Aktien einen ordentlichen Gewinn gemacht, als du das Unternehmen verkauft hast. Betrachte es als kleinen Versuch, dir zu danken.«
Cornelius lächelte. »Im Gegenteil, ich muss dir dankbar sein, und ich bin mir auch deiner unschätzbaren Hilfe bewusst, wie stets in all den Jahren. Du bist mir wirklich ein guter Freund, und du kannst mir glauben, wenn ich sage, dass ich dir alles vermachen würde, wärst du nicht Junggeselle und wüsste ich nicht, dass du deine Lebensweise niemals auch nur einen Deut ändern würdest.«
»Da hast du völlig Recht.« Frank grinste. »Würdest du mir dein Hab und Gut vermachen, müsste ich meine zukünftigen Hinterbliebenen einer ebensolchen Prüfung unterziehen wie du.« Nach kurzer Pause fragte er: »Also, was ist dein erster Zug?«
Cornelius erhob sich aus dem Sessel. »Ich möchte, dass du morgen fünf Schreiben abschickst, in denen du die Betroffenen informierst, dass ich vor dem Konkurs stehe und um die möglichst umgehende Rückzahlung der Außenstände bitten muss.«
Frank kritzelte bereits in dem kleinen Notizbuch, das er stets bei sich trug. Zwanzig Minuten später, nachdem er Cornelius’ letzten Punkt für den Tag eingetragen hatte, steckte er das Notizbuch ein, leerte seinen Schwenker und drückte die Zigarre aus.
Als Cornelius ihn schließlich zur Haustür begleitete, fragte Frank: »Verrätst du mir jetzt, was der dritte Test ist, von dem du so überzeugt bist, dass er ausschlaggebend sein wird?«
Der alte Anwalt hörte aufmerksam zu, während Cornelius ihm mit wenigen Worten seinen genialen Plan erklärte. Frank war überzeugt, dass den Opfern gar nichts anderes übrig blieb, als Farbe zu bekennen.
    Am Samstagmorgen erhielt Cornelius den ersten Anruf von seinem Bruder Hugh, der gleich nach Erhalt des Schreibens zum Telefon gegriffen haben müsste. Cornelius hatte das sichere Gefühl, dass jemand mithörte.
    »Ich habe soeben einen Brief von deinem Anwalt bekommen«, begann Hugh. »Ich kann es einfach nicht glauben. Bitte sag mir, dass das Ganze ein Irrtum ist.«
    »Ich furchte, es ist keiner«, entgegnete Cornelius. »Ich wünschte, es wäre so.«
»Aber du warst doch sonst immer so geschäftstüchtig! Wie konnte ausgerechnet dir das passieren?«
»Auch ich werde nicht jünger«, erwiderte Cornelius. »Ein paar Wochen nach Millies Tod hat man mich überredet, eine große Summe in eine Firma zu investieren, die darauf spezialisiert war, die Russen mit Fördermaschinen zu beliefern. Wir haben alle von den unerschöpflichen Erdölvorkommen der Russen gelesen, und dass man nur herankommen müsse. Deshalb war ich überzeugt, dass meine Investition eine ordentliche Rendite bringt. Doch letzten Freitag habe ich erfahren, dass die Firma pleite ist.«
»Aber du hast doch sicher nicht alles in diese eine Firma gesteckt?«, fragte Hugh, noch ungläubiger als zuvor.
»Ursprünglich natürlich nicht«, antwortete Cornelius. »Aber ich fürchte, ich ließ mich jedes Mal aufs Neue überreden, wenn sie wieder mal Kapital brauchten. Schließlich müsste ich immer mehr hineinstecken, weil es mir die einzige Möglichkeit schien, meine ursprüngliche Investition zurückzubekommen.«
»Hat diese Firma denn kein Anlagevermögen, das du rechtlich beanspruchen kannst? Was ist mit all den Maschinen?«
»Sie verrosten irgendwo in der Tunguska, und wir haben noch keinen Milliliter Öl gesehen.«
»Warum hast du dich nicht aus diesem Geschäft zurückgezogen, als
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