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Arbeit - Leben - Glueck

Arbeit - Leben - Glueck

Titel: Arbeit - Leben - Glueck
Autoren: Gina Schulze
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Leben. Doch reicht Gespür alleine aus? Es gibt doch so vieles zu bedenken und Gefühle aller Art helfen da gar nicht unbedingt weiter. Wer sich für einen Beruf entscheiden soll, klagt oft über mangelnde innere Klarheit, zu wenig Information, Chaos im Kopf. Ihm fehlt nicht das richtige Gespür, sondern die Fähigkeit, systematisch nachzudenken: über sich selbst, über den Wunschberuf, über die Arbeitswelt. Aber wie denkt man über etwas |15| nach, und dann auch noch über sich selbst? Das können die ersten Fragen sein:
Was für Hoffnungen und Wünsche habe ich?
Was kann ich überhaupt nicht leiden?
Wo neige ich zur Angeberei, wo habe ich eher zu wenig Selbstvertrauen?
Was halte ich von mir selbst und wie begründe ich das?
    Die erste Aufgabe in diesem Buch besteht darin, anhand dieser Fragen einen kurzen Text zu verfassen. Arbeitstitel: »So stelle ich mir meine Zukunft vor«. Jede Idee ist erlaubt, es kommt nicht darauf an, was machbar oder vernünftig ist. Es soll nur möglichst ehrlich sein. Der kleine Text kommt dann ganz hinten in eine Schublade. Dort bleibt er bis zum Ende dieses Buches liegen. Wer ihn dann noch mal liest, steht sich selbst gegenüber: Was sind das für Wünsche gewesen? Haben sie einer Überprüfung standgehalten?
    Vom Nachdenken über sich
    Nachdenken über sich ist gar nicht so einfach. Doch genau das muss man können, wenn man einen Beruf finden will, der zu einem passt. Oft wird empfohlen, sich bei der Berufswahl nach seinen Interessen und Begabungen zu richten, damit die Arbeit später auch Spaß macht. »Interesse« und »Begabung« sind wichtige Suchbegriffe, die sogar vom Computer des Berufsinformationszentrums (BIZ) abgefragt werden, den die Bundesagentur für Arbeit jedem zur Verfügung stellt, der sich über einen Beruf oder einen Ausbildungsweg informieren will. Aber die beiden Suchbegriffe reichen nicht aus. Warum?
|16| Jemand hat gern mit Mensch und Tier zu tun und möchte ihnen nahe sein. Die Palette der möglichen Berufe reicht von Arzt bis Zirkusdirektor. Die Suchbegriffe ergeben zu viele mögliche Berufe.
Jemand arbeitet gern am Mikroskop und interessiert sich für alles, was man mit bloßem Auge nicht sehen kann. Die Palette der möglichen Berufe reicht von Chemielaborant bis Zellforscher. Aber will man lieber tun, was andere einem sagen, oder selbst bestimmen, was getan werden muss? Die Suchbegriffe berücksichtigen die Arbeitsbedingungen zu wenig.
Jemand ist unglaublich schüchtern, will aber Schauspieler werden. Er hat Interesse, aber auf den ersten Blick keine Begabung. Die Suchbegriffe reichen nicht aus, um abzuklären, ob er seine Schüchternheit überwinden kann oder nicht.
    Von der
ganzen
Persönlichkeit hängt es ab, ob ein Beruf zu einem passt oder nicht. Wenn man sich nur auf seine Interessen und Begabungen beschränkt, entgeht einem vieles oder man bekommt seine Vorstellungen nicht unter einen Hut. Für Berufe, die unterschiedlicher nicht sein könnten, braucht man oft die gleiche Begabung, muss aber grundverschiedene Interessen aufbringen. Oder man hat ganz bestimmte, sehr starke Interessen, braucht für die infrage kommenden Berufe jedoch völlig andere Begabungen. Hier sind zwei Beispiele für diese Konstellation:
    Markus wollte eine ganze Zeit lang Schauspieler werden, dann schien ihm plötzlich der Beruf des Richters viel attraktiver. Er wunderte sich über sich selbst, denn die beiden Berufe hatten doch rein gar nichts miteinander zu tun. Sein Arbeitsberater sah das ganz anders und schlug ihm spaßeshalber vor, er könne ja Schauspieler werden, |17| der einen Richter spielt. Das fand Markus zuerst gar nicht witzig, aber dann fielen ihm die ganzen Gerichtsfilme ein, die es gibt. Offenbar fühlten sich viele Filmemacher vom Thema Recht und Gesetz magisch angezogen, obwohl es doch eigentlich als trockene und eher langweilige Materie gilt. Und in den Fernsehserien »Richterin Barbara Salesch« oder »Richter Alexander Hold« war es sogar so: Echte Richter betätigten sich nebenbei als Schauspieler. Es gibt also doch einige Berührungspunkte. Ob Markus bei dem Berufswunsch Richter bleiben wird, weiß er noch nicht. Aber »irgendwas in der Art« soll es schon sein.
     
    Daniela wollte eigentlich zur Polizei gehen, aber ihre Augen sind zu schlecht. Also hat sie sich was anderes ausgedacht. Jetzt will sie Lehrerin werden. Da hat sie schön lange Ferien, einen sicheren Arbeitsplatz und immer Abwechslung. Für sie ist Sicherheit wichtig. Deshalb will sie auch
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