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Apocalyptica

Apocalyptica

Titel: Apocalyptica
Autoren: Oliver Graute
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Auseinandersetzung mit dem Widersacher überlebt, und auch davon einige nur mit knapper Not. Die Oberhäupter der meisten Orden waren gefallen oder galten als verschollen. Von einem Templerheer konnte keine Rede sein. Das Schicksal des Pontifex Maximus und seiner Konsistorialkardinäle war ebenso ungewiss, wie es ihre Legitimation in Anbetracht dessen, was Em Susat Midael auf ihrer Reise nach Iberia berichtet hatte, war. Die Angelitische Kirche existierte nicht mehr. Genauso wenig wie die Hauptstadt der Urbanis-Liga, Cordova, die im Verlauf der Kriegswirren vollständig dem Erdboden gleichgemacht worden war. Die erschöpften Gesichter der heimkehrenden Streiter strahlten wenig Zuversicht in Anbetracht einer ungewissen Zukunft aus. Erst die Zeit würde zeigen, wie es um den Fortbestand der Menschheit bestellt war. Sie mussten die Fesseln einer überkommenen Gesellschaft abstreifen und einen Neubeginn wagen. Die Apocalypse war anders vonstattengegangen, als Midael und vermutlich auch jeder andere in Europa es sich vorgestellt hatte. Hatte er sich überhaupt etwas vorgestellt? Vermutlich hatte er gedacht, danach wäre alles zu Ende. Doch nun war er immer noch hier, und mit ihm eine kleine Gruppe verzagter Gestalten, die mit ihrem Schicksal haderten. Sie mussten sich zusammenreißen und eine neue Weltordnung aus der Taufe heben. Doch er hatte keinen Platz darin. Genauso wenig wie seine Geschwister. Sie waren Überbleibsel einer, wie es schien, fernen Vergangenheit. Einer Welt voller Wunder und Mysterien. Die neue Welt jedoch gehörte den Menschen allein.
    Midael verstand das. Die Apocalypse hatte das Ende der Welt, wie sie sie kannten, eingeläutet und Platz geschaffen für eine neue. Ein neues Zeitalter der Menschheit konnte beginnen. Ein Ende barg auch immer einen neuen Anfang.

Nachwort
    E s wäre vermessen zu behaupten , alle Rätsel seien gelöst, alles sei gesagt und das Ende käme mit einem Donnerschlag. Dennoch fällt der Vorhang, denn unsere Geschichte ist erzählt. Ich glaube, wir können mit Fug und Recht behaupten, etwas bisher Einzigartiges geschaffen zu haben. Vor zehn Jahren haben wir ein im klassischen Sinne multimediales Spielerlebnis aus der Taufe gehoben und es gemeinsam mit vielen namhaften Künstlern bis zu diesem heutigen letzten Federstrich getragen. Engel war das erste deutschsprachige Erzählspiel, das es als Lizenz über den großen Teich geschafft hat. Engel war das erste Spiel, das ein vorherbestimmtes Ende propagierte und, wie dieses Buch beweist, auch an seinem Vorhaben festhielt. Natürlich warten noch viele Geschichten darauf, erzählt und viele Abenteuer darauf, erlebt zu werden. Die Fans von Engel mussten lange warten, um mit uns gemeinsam das Ende zu durchleben. Einiges ist nicht so gelaufen, wie wir es uns vorgestellt haben. Alles in allem jedoch sind wir stolz auf unsere Geschichte. Wir hoffen, dass wir viele Menschen mit unserem Engel-Universum inspiriert haben. Wir haben gesehen, wie viele Fans eigene Geschichten entworfen und Bilder gemalt haben, wir haben Live-Action-Rollenspiele vor dem Hintergrund unserer Welt erlebt oder davon berichtet bekommen. Kostüme wurden geschneidert, Musik komponiert, seitenweise Blogs und Forenbeiträge wurden zu Engel verfasst. Nicht selten wurden wir hart kritisiert, aber ebenso häufig gelobt. Mit den Charakteren unserer Welt haben wir gelitten, gelacht, gestritten, gelebt und geliebt. Jetzt schließen wir den Deckel des Buchs, legen unseren Stift zur Seite und überlassen die Menschen und Engel sich selbst, so wie es die großen Mächte von Gut und Böse auch taten oder noch tun werden, denn all das, was wir aufgeschrieben haben, wird ja erst noch passieren müssen.
    Abschließend gäbe es noch so viele Menschen, denen wir danken müssten, Menschen, die uns beeinflusst und Trost gespendet, uns beraten und verraten und am Ende all das möglich gemacht haben. Doch am Ende würden wir bestimmt jemanden vergessen, der dann zu recht traurig wäre. Also lassen wir es lieber. Wir danken einfach jedem, der glaubt, sich angesprochen zu fühlen, ganz besonders aber denjenigen, die diese Zeilen lesen, denn Sie haben es bis zum bitteren Ende durchgestanden und kennen jetzt unsere Geschichte. Ja, Sie! Danke!
    Oliver Graute
    Im Sommer 2010

Glossar
    Ab: Vorsteher eines Himmels und einziger Ansprechpartner der jeweiligen Erzengel. In der Kirchenhierarchie den Kardinälen gleichgestellt. Die weibliche Entsprechung lautet Em.
    Armatura: Offizier, Oberhaupt und
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