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Anubis - Wächter im Totenreich

Anubis - Wächter im Totenreich

Titel: Anubis - Wächter im Totenreich
Autoren: Jason Dark
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und schlug noch einmal zu.
    Diesmal traf er nicht tödlich. Die Schwertklinge hackte zwar in den Körper, aber den Schädel konnte sie nicht mehr vom Rumpf trennen. Das besorgte der Chinese. Er dachte nicht mehr an seine Verletzung, bückte sich und riß ein Schwert an sich.
    Mit dem drosch er zu.
    Ein gekonnter Hieb, geführt mit der linken Hand, und er trennte den Kopf vom Körper des Wesens.
    Der Schädel rollte Suko genau vor die Füße. Dort ließ der Inspektor ihn auch liegen.
    Er hatte es diesmal geschafft. Alle drei Mumien existierten als lebende Gestalten nicht mehr.
    Schweratmend blieb Ghamal stehen. Auf seinem Gesicht lag ein Grinsen, in den Augen ein Leuchten. »Das war wie im Kino«, sagte er und rammte das Schwert mit der Spitze in den Sand, wo es auch stehenblieb.
    »Besser, Ghamal, besser. Nur hatte ich eben das Pech. Deshalb danke ich dir, daß du mich gerettet hast.«
    »Quatsch.« Der Junge wurde verlegen und winkte ab. »Aber was ist mit dir geschehen?«
    »Ich bin umgeknickt. Dieser verdajnmte Boden besitzt viele tückische Löcher.«
    »Das stimmt.«
    Suko berichtete weiter. »Ich fiel, als die Mumie zuschlug. Dabei konnte ich mich zwar noch zur Seite drehen, aber nicht weit genug. So erwischte mich die Klinge. Zudem war ich davon geschockt, daß die Peitsche es nicht schaffte, die Mumien zu erledigen. Sonst ist das immer der Fall.«
    »Man muß ihren Kopf zerstören«, sagte Ghamal.
    »Das weiß ich jetzt auch.« Suko nahm seine Hand zurück. Er hatte Glück gehabt.
    Die Klinge war nicht tief in das Fleisch seiner Schulter eingedrungen, sie hatte nur eine oberflächliche Wunde hinterlassen, die allerdings blutete.
    »Wir müssen sie verbinden«, sagte Ghamal.
    »Daran habe ich auch gedacht. Hilf mir mal, einen Streifen aus meinem Hemd zu reißen«, sagte der Inspektor. Er hatte schon seinen rechten Ärmel aufgeknöpft. Ghamal packte mit an und riß.
    Schon bald hielt er den Fetzen in der Hand. Gemeinsam mit Suko umwickelte er den Arm in Schulterhöhe. Suko bewegte ihn ein wenig und schaute dabei in das fragende Gesicht des jungen Ägypters.
    »Es geht schon wieder«, erklärte er Ghamal.
    »Wirklich?«
    Suko grinste schief. »So einigermaßen.« Er hob ein Schwert an und bewegte den rechten Arm. Dabei verzog er das Gesicht, ein Beweis für die schmerzenden Stiche, die ihn quälten.
    »Wenn du schießt, dann zwischen die Augen«, sagte Ghamal.
    »Das habe ich mittlerweile auch begriffen.« Der Inspektor steckte die Peitsche wieder weg. »Fragt sich nur, was wir jetzt unternehmen sollen. Drei Mumien haben wir.«
    »Wir killen die restlichen zwei.«
    »Und Per-nio?«
    »Den auch.« Ghamal gab sich tatendurstig. »Es muß ja etwas geschehen, verdammt.« Er schaute auf den Eingang, der nicht weit von ihnen entfernt als dunkle Öffnung gähnte. »Hoffentlich leben die beiden noch!«
    Suko holte tief Luft. »So einfach ist der Geisterjäger auch nicht totzukriegen. Der weiß sich schon zu wehren, mein Freund.«
    »Wirklich?«
    »Und wie. Komm jetzt!«
    Sie waren vorsichtiger. Besonders Suko. Das Stolpern während der Auseinandersetzung hatte ihn gewarnt.
    Ihre Blicke trafen auch die erledigten Mumien. Zwei von ihnen besaßen keine Köpfe mehr. Sie lagen einige Yards von den Torsi entfernt und fielen, wie auch ihre Körper, ineinander. Die Magie, die sie bisher am »Leben« gehalten hatte, war gelöscht worden. Jahrtausende harten sie überlebt, nun wurden sie zu dem, was sie eigentlich schon lange hätten sein sollen.
    Graue Asche!
    Sie vermengte sich mit dem Wüstensand. Mit den Schuhen schaufelten Suko und Ghamal Sand über die Reste, so daß sie nicht mehr zu sehen waren. Das hatten sie geschafft.
    Vor dem Eingang blieben sie stehen. Der junge Ägypter hielt wieder das Messer in der Hand. Die Spitze der Klinge wies genau auf die Öffnung. Wenn dort jemand erschien, wollte er zustoßen.
    Noch immer sahen sie tief im Grabinnern das flackernde Licht. Da es so unregelmäßig zuckte, könnte es sich bei ihm nur um Fackelschein handeln.
    Stimmen vernahmen sie nicht. Wenn etwas gesprochen wurde, standen die Akteure einfach zu weit von ihnen entfernt.
    Suko warf seinem jungen Freund einen schnellen Blick zu. Er sah die Gänsehaut auf dessen Gesicht. »Hast du Furcht?« Ghamal grinste verzerrt.
    »Ein wenig schon.«
    »Dann bleib zurück.«
    »Nein, nie! Ich muß sie killen. Daß ich es kann, habe ich ja bewiesen.«
    »Das stimmt.« Nach dem letzten Wort ging der Inspektor einen Schritt vor. Er wollte
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