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Anubis - Wächter im Totenreich

Anubis - Wächter im Totenreich

Titel: Anubis - Wächter im Totenreich
Autoren: Jason Dark
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endlich mit diesem verdammten Spuk aufräumen. Der Sieg über die Mumien hatte ihn sicherer gemacht, und er hielt auch ein Beuteschwert in der rechten Hand, während sich Ghamal die Waffe kurzerhand in den Gürtel gesteckt hatte und sich zunächst einmal auf seinen Dolch verließ.
    Sekunden später nahm sie die unheilvolle Stille des großen Grabes auf. Alles kam ihnen anders vor. Die Wüste blieb zurück und damit auch die leisen Geräusche, die zumeist der Wind verursachte. Zwischen den Wänden stand die Ruhe wie eine Mauer. Alles kam ihnen unheimlich vor, und über ihre Rücken rann ein Schauer.
    Durch den offenen Mund atmeten sie vorsichtig und flach. Sie wollten sich nicht zu schnell verraten. Leider gelang es ihnen nicht, sich lautlos zu bewegen, denn der Boden des Grabes war mit Dreck und Staub bedeckt, der bei jedem ihrer Schritte in die Höhe gewirbelt wurde und vor ihren Gesichtern Wolken bildete.
    Sie atmeten den Staub auch ein, schmeckten ihn auf der Zunge, auf den Lippen und im Rachen.
    Sie starrten in die Finsternis.
    Der Fackelschein wies ihnen den Weg. Obwohl sie erst eine kleine Strecke zurückgelegt hatten, konnten sie kaum sehen, aber vor ihnen schälte sich etwas aus der Finsternis.
    Ein Gegenstand versperrte ihnen den Weg.
    Die Totenbarke!
    Ghamal legte eine Hand auf Sukos Schulter und brachte seine Lippen dicht an das linke Ohr des Chinesen. »Verdammt, das ist sie ja. Dann haben wir sie gleich.« Seine Stimme klang aufgeregt.
    »Sei ruhig, Junge. Noch ist es nicht soweit.« Suko löste sich von Ghamal, der stehenblieb, und ging einige Schritte vor. Er stoppte als er die Barke erreicht hatte.
    »Und?« Ghamals Stimme drang aus der Dunkelheit. Er selbst war nur mehr zu ahnen.
    »Sie ist leer!«
    »Dann sind deine beiden Freunde vielleicht schon in der Grabkammer und tot!«
    Leider hatte Ghamal das ausgesprochen, was der Chinese befürchtete, aber er wollte so lange nicht daran glauben, bis er Johns Leiche gesehen hatte.
    Er drehte den Kopf und schaute wieder tiefer in das Grab hinein. Was spielte sich dort ab?
    »Suko!« rief Ghamal laut. »Da, Anubis!«
    Der Chinese drehte sich. Bisher hatte er angenommen, die Barke wäre völlig verlassen gewesen. Das stimmte nicht. Einer war zurückgeblieben und hatte dort gelauert.
    Der Schakal!
    Der Geist des Totengottes war in sein als Statue geformtes Ebenbild gefahren und bewies, daß er von seiner Gefährlichkeit nichts verloren hatte. Sein Schädel leuchtete in einem giftigen Grün. Er hatte das Manl aufgerissen. Suko schaute auf das Gebiß und vernahm das drohende Knurren.
    Kampf-und schlagbereit hielt der Chinese sein Schwert. Noch wartete er ab, und er tat gut daran, so lange stehenzubleiben, bis es dem Schakal einfiel, anzugreifen.
    Plötzlich sprang er.
    Suko bemerkte es eigentlich nur an der Bewegung des Kopfes, der in die Höhe gewuchtet wurde und direkten Kurs auf ihn nahm. Das konnte nicht gutgehen.
    Etwas pfiff durch die Luft. Ghamal hatte reagiert und seinen Dolch geworfen. Suko sah die huschende Bewegung der Waffe, hörte noch das Klatschen, als die Klinge traf, und wuchtete selbst sein Schwert in die Höhe. Schräg zeigte die Klinge nach oben, und sie kreuzte haargenau die Sprungbahn der lebenden Steinfigur. Der Treffer.
    Zuerst war der Schakal von dem Dolch erwischt worden. Nun packte ihn noch die Klinge. Sie drang von unten her tief in den weichen Körper. Suko stand breitbeinig. Das Ziehen in seiner Schulter ignorierte er, und er hielt den Griff mit beiden Händen fest, während sein Gesicht vor Anstrengung verzerrt war.
    So spießte er Anubis förmlich auf, der seinen Sprung nicht mehr hatte stoppen können und Suko nach hinten riß, wobei er mit dem Rücken gegen die Wand krachte.
    Die Arme hielt er ausgestreckt, das Schwert zeigte schräg in die Höhe, und auf der Klinge zitterte der Körper dieser lebenden Steinfigur. War er tot?
    Der Schakal sackte zusammen. Sein Gewicht drückte auch Sukos Arme nach unten.
    Im nächsten Augenblick stand Ghamal neben ihm und riß den Dolch aus der Wunde. Nicht ein Tropfen Blut klebte an der Klinge. Der Schakal war im Innern völlig blutleer gewesen.
    Suko glaubte, daß das Wesen erledigt war. Er zog sein Schwert aus dem Körper. Er hatte sich geirrt.
    Der Schakal wälzte sich herum.
    »Den Kopf!« kreischte Ghamal. »Du mußt den Kopf…«
    Suko drosch zu. Und er traf den Schakal mitten in der Bewegung. Mit einem glatten Hieb trennte er dem Wesen den Schädel ab. Endlich hatten sie es geschafft, und
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