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Antiheld - Thriller (German Edition)

Antiheld - Thriller (German Edition)

Titel: Antiheld - Thriller (German Edition)
Autoren: Stacie McQueen
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Fußabdrücke, die den verzweifelten Fluchtweg Rubys dokumentierten. Anscheinend flüchtete sie ver wundet unter das Bett, wobei sie allerdings von ihren Peinigern gefunden wurde, denn zog sich eine blutige Schleifspur vom Bett bis zu Christian, dem der Atem endgültig versagte. Sein Blick raste durch das Zimmer. Er schien was zu suchen. Er suchte seine Tochter. Er suchte Ruby.
    Und er fand sie.
    Die nackten Füße ragten mit den Sohlen nach oben gerichtet hinter dem Frisiertisch hervor. Ihr beschmutztes Nachthemd en dete knapp über den Knöcheln, wodurch es den Rest des geschun denen Körpers verdeckte.
    »Ruby!« Er konnte ihren Namen bloß in Gedanken laut hinaus schreien. Er wollte zu ihr, sie umarmen, küssen, doch verweiger ten ihm seine Glieder den Dienst. Hilflos wie ein Baby liefen ihm Tränen der Wut und Verzweiflung die Wangen hinab. Selbst, wenn er imstande gewesen wäre zu ihr zu gehen, es war zu spät. Ruby war tot. Das spürte er. Dann vernahm Christian plötzlich ganz nah an seinem Ohr ein Lachen. Nicht das Lachen ein kleines Mädchens. Dieses Lachen erinnerte mehr an das der bösen Hexen in den Disney-Filmen, die er stets zusammen mit seiner Tochter ansah. Das Lachen wurde lauter und durchdrang Christians Gehör wie ein Messerstich. Panisch riss er den Kopf von einer auf die an dere Seite, bemüht den Übeltäter des ganzen ausfindig zu machen.
    »Daddy!«
    Ruby!?
    Doch, er hatte sich nicht geirrt. Diese wispernde schwache Stimme stammte von seiner Kleinen. Aber wo war sie nur!?
    Bitte, zeig dich!
    Tatsächlich wurde seinem Wunsch stattgegeben. Ein Paar Beine traten aus der Finsternis in das diffuse Licht hinein. Lange dürre Beine, die an die einer Spinne erinnerten. Nur, dass diese glatt waren und wie Seide schimmerten. Christians Blick hob sich, sah dabei mehr von der Gestalt, die sich bloß als Schatten ausmachen ließ. Das einzige was halbwegs zu erkennen war, war der Schädel des Monsters. Verbeult stach er aus dem Rumpf hervor. Augen waren keine auszumachen, dafür aber blitzende Zähne, die mit ihrer Form an lange Nadeln erinnerten, die ungeordnet aus dem roten Zahnfleisch ragten.
    Christians Blick senkte sich abermals. Etwas trug es in seinen Händen, wobei es es dicht an seinen Unterleib gedrückt hielt. Et was rundes, ungefähr von der Größe eines Basketballs. Bei nähe rer Betrachtung sah es aus wie ein ...
    … wie ein Kopf!
    Saurer Mageninhalt schoss ihm in den Rachen, ließ ihn würgen, dabei aber nicht wieder zu Atem kommen. Er würde ersticken, doch war das nun auch egal. Immerhin hielt dieses Monster Rubys abgetrennten Kopf in Händen. Somit hatte sein Leben ohnehin keinen nennenswerten Sinn mehr.
    Das Maul der Bestie verzog sich zu einem spottenden Grinsen. Beinahe einer errungenen Trophäe gleich, hielt er den Kopf em por, wodurch Christian der versteinerte Gesichtsausdruck seiner Tochter nicht verborgen blieb. Ihre Augen waren halb geschlos sen, sodass ihre funkelnd grünen Augen unter den Lidern hervor blitzten. Aus dem Mundwinkel lief eine Blutspur und auch aus der Austrittswunde tropfte ihr Lebenssaft. Genüsslich warf das Ungetüm den Kopf in den Nacken, riss sein Maul weit auf und fing jeden Tropfen Blut mit seiner gespaltenen Zunge auf. Sein tiefes Stöhnen zerriss die Stille, so wie auch die Stimme Rubys die abermals erklang.
    »Daddy!«
    Christian erkannte trotz der Tränen, dass seine Tochter zu ihm sprach. Ihr Mund bewegte sich schleppend. Dennoch klangen ihre Worte so klangvoll wie eh und je.
    »Daddy, du hast mich einfach sterben lassen!«, sagte der Kopf in strenger Tonlage. »Schäm' dich, Daddy!«
    Er wachte schließlich auf, als das Monster mit zwei weiteren Artgenossen anfing den Kopf als Spielball zu missbrauchen, wobei sie sich diesen zuspielten.
    Keuchend starrte er zur Zimmerdecke. Allmählich begannen sich seine Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen, wodurch der Raum Kontur an nahm. Da er Rachel nicht wecken wollte bewegte er bloß seine Augen zur Digitalanzeige des Weckers. Es war gerade mal zwei Uhr in der Früh. Müde strich Christian über die Lider. Sein Herz hämmerte immer noch gegen die Brust. Sachte ließ er seine Hand über die Satindecke gleiten, unter der Rachels Schulter ruhte. Wenigstens sie schien einen ruhigen Schlaf zu ge nießen, denn hob und senkte sich ihr Oberkörper sanft bei jedem ihrer Atemzüge. Trotzdem, er brauchte einfach Gewissheit.
    Vorsichtig schlug er die Decke beiseite, schwang die Beine aus dem Bett und schlich zur Tür.
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