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Antiheld - Thriller (German Edition)

Antiheld - Thriller (German Edition)

Titel: Antiheld - Thriller (German Edition)
Autoren: Stacie McQueen
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Sicht, weswegen er auch die Orientie rung verlor. Seine Sinne verfehlten ihre Wirkung. Einzig allein Candys wildes Geschrei drang an sein Ohr. Er wandte den Kopf in der Hoffnung sie womöglich ein Stück abgehängt zu haben. Tat sächlich wurde der Abstand größer, denn erkannte er ihre leuch tend blaue Felljacke nur noch spärlich.
    Abermals richtete Andrew seine Aufmerksamkeit auf seine Umgebung. Mit den Augen tastete er jeden erdenklichen Winkel ab, auf der Suche nach einem geeigneten Unterschlupf, wo ihn diese Furie nicht entdecken könnte.
    Solch einen fand er auch schließlich in Form eines Shops mit dem Namen »Pussydream«. Der Name ließ keine Zweifel aufkommen, um welche Art von Verkaufsstand es sich hierbei handelte. Teils erleichtert, teils fürchtend trat er durch die beleuchtete Glastür. Atemlos sprang er zu einem der vielen Regale, die an der Wand befestigt waren, wobei er interessiert tat, während er einen Film zückte, auf dem leicht bekleidete Polizistinnen gerade einer vermeintlichen Einbrecherin mit entblößten Brüsten Handschel len anlegten. Blut schoss ihm in den Kopf. Seine Sicht ver schwamm immer mehr und seine Beine schienen so schwer wie Blei zu sein. Er erwartete jeden Moment ohnmächtig auf dem schmutzigen Teppichboden aufzukommen.
    »Alles klar, Kumpel!?«
    Wieder solch eine rauchige Frauenstimme, die ihn ansprach. Sie klang beinahe wie die von Candy, was ihm um so mehr Übel keit bescherte.
    »Wenn du Abhilfe schaffen möchtest, da drüben sind die Kabi nen. Haben einige Raritäten aus der ganzen Welt zu bieten«, ver sicherte die Stimme, wobei sie unwillkürlich kichern musste. »Be sonders die Asiaten haben eine ganz schön spezielle Fantasie. Da sieht man unter anderem wie ein Mädchen von einem Oktopus-Monster ran genommen wird. Kannst du dir das vorstellen!?«
    Andrew konnte und wollte solche Gedanken gar nicht erst auf kommen lassen, zumal ihn immer noch Candy beschäftigte. Per manent nahm er den Geruch von Nikotin wie auch Urin wahr. Je den Moment erwartete er, dass sie ihm kreischend die Kehle auf schlitzte.
    »Brauchst du irgendwie Hilfe!?«, erklang erneut die Stimme. »Siehst ein wenig blass um die Nase herum aus.«
    Zwar wollte Andrew antworten, doch blieben ihm die Worte regelrecht im Hals stecken. Ein Räuspern erfolgte, ehe er fort fuhr. »Nein, alles in Ordnung. Die Luft hier drin ist nur so sti ckig.« Er versuchte den schweren Brocken heraus zu husten, wäh rend sein Blick auf die Theke fiel, hinter der die Stimme kam.
    Eine mollige Frau mittleren Alters und die krausen Locken saß hinter der Kasse. In der einen Hand hielt sie ein Schundroman, auf dem ein braun gebrannter Schönling eine vollbusige Blondine umarmte. In der anderen Hand befand sich eine mit Schokolade überzogene Praline, die sogleich in ihrem Mund verschwand.
    »Was ist? Willst du was kaufen oder dich bloß an den hübschen Bildern aufgeilen, denn wenn das der Fall sein sollte, kannst du gleich wieder in den Regen hinausmarschieren«, drohte die Ver käuferin, wobei sie ihre üppige Brust empor streckte. Sie war wahrlich keine Schönheit, doch empfand sich Andrew auch nicht gerade als sehr attraktiv. Mit dem lichten graubraunem Haar, den kleinen Augen und der Hornbrille, kam er nicht ansatzweise bei der Frauenwelt an. Dennoch versuchte er sein Glück, um sich aus der Misere zu retten.
    »Wie heißen Sie!?«, fragte er, während seine Hand in die Tasche seines Trenchcoats glitt, auf der Suche nach einem Taschentuch.
    Die korpulente Dame formte die Augen zu Schlitzen. Ihr Miss trauen war förmlich zu riechen. »Ich wüsste zwar nicht, was Sie das angeht«, sagte sie und musterte dabei Andrews gekrümmte Gestalt, »Aber ich heiße Judy.«
    »Judy«, wiederholte Andrew. Er nahm seine Brille ab und trocknete diese mit dem gefundenen Taschentuch. »Ich heiße An drew. Hören Sie, normalerweise meide ich Institutionen wie die se.« Demonstrativ schweifte sein Blick umher. »Doch wurde ich gerade eben von einer Frau verfolgt, die-«
    »Alles klar!« Judy hob nickend die Hand. »Schon verstanden! Ich weiß, was hier abgeht, mein Freund.«
    Überrascht setzte Andrew sein Brille wieder auf. »Wirklich!?«
    Judy nickte ein weiteres mal, um ihrer Antwort noch mehr Aus druck zu verleihen. » Diese Frau ist in Wirklichkeit Ihre Frau, die Sie bis hier her verfolgt hat, stimmt’s!?«
    Andrews ohnehin schon offen stehender Mund, blieb weiterhin geöffnet, weil er von so viel Dummheit einfach überwältigt
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