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Antiheld - Thriller (German Edition)

Antiheld - Thriller (German Edition)

Titel: Antiheld - Thriller (German Edition)
Autoren: Stacie McQueen
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spielt.«
    Damit löste er seine Finger, die um Christians Nacken lagen. An der Stelle breitete sich unwiderruflich der Schmerz aus, der ihm in die Schultern hinab und in den Kopf hinauf zog. Mehr aber in teressierte Christian die Tatsache, dass er ungehindert in den Ab grund stürzte. Das Flattern seines Mantels wie das Pfeifen des Windes tobte in seinen Ohren. Mit geschlossenen Augen gab er sich seinem Schicksal hin.
     
    *
     
    »Er ist keineswegs allein.«
    Kellers Grinsen erstarb bei der Stimme, die hinter ihm ertönte. Schleppend sah er sich um. Sein Blick glitt über die Gruppe, die aus drei Leuten bestand, hinweg. Ein Mann, eine Frau und – zu seiner wohl größten Verwunderung – ein kleiner Junge. Sie wirk ten wie eine Familie aus einem Werbespot für Gesellschaftsspiele. Unsicher lachte er auf.
    »Was seid ihr denn für Schießbudenfiguren!?«
    Niemand antwortete ihm. Ruhig blieben sie stehen. Starrten ihn derweil an.
    Unterdessen bemerkte Keller mit Argwohn, dass kein Aufprall zu hören gewesen war, was wiederum bedeutete, dass sein Wider sacher noch leben musste. Fluchend schnellte er herum. Hierbei entdeckte er eine Japanerin, die Christian auf dem Arm trug. Ihr langes seidiges Haar wehte im Wind. Ebenso der rote Kimono, der offenstand, weswegen er nur dürftig den Körper verbarg, der in knappe Reizwäsche gehüllt war. Keller kannte die Frau. Sie arbei tete in diesem asiatischen Freudenhaus in Downtown.
    Die beiden schwebten in der Luft. Anscheinend benötigte sie keinen festen Grund unter ihren nackten Sohlen.
    »Wir sind mehr, als du glaubst«, sagte der Vorzeigevater, dessen Rest der Familie nun um Keller positioniert stand.
    Dieser versuchte seine Situation abzuwägen. Besaß er eine Chance gegen so viele auf einmal? Die Asiatin beherrschte die Luft und die Winde. Das fand er damals heraus, nachdem er sie zu seinem neuesten Spielzeug auserkoren hatte. Sie war nicht sonderlich stark. Doch wie sah es mit dem Rest aus?
    Gegen die Frau und das Kind könnte er mit Leichtigkeit bestehen. Gegen den Mann unter Umständen auch.
    Wir sind mehr, als du glaubst.
    Vincent Keller wich genau zum richtigen Zeitpunkt aus, denn sonst hätte ihn die herbei geflogene Machete enthauptet. Keu chend taumelte er einige Schritte seitwärts. Der alte Mann for mierte seinen Arm in die gewohnte Form zurück. Nichts erinner te mehr an die scharfe Klinge von eben, die nur knapp seinen Kopf verfehlt hatte.
    Aus dem Schatten heraus tauchten noch weitere Gestalten auf. Andere Männer, Frauen und Kinder. Keller war es unmöglich ihre Anzahl abzuschätzen.
    Unter ihnen befanden sich auch Judy aus dem Erotikladen, je mand aus seinem Lehrerkollegium, der Bahnhofsschaffner, die alte Dame mit ihrem Pudel Princess , die Bedienung aus dem Café, einer seiner Schüler, Crystal, die mit Tieren kommunizierte, der Junge, der ihm die Zeitung brachte und noch einige mehr, deren Gesichter er nicht zuordnen konnte.
    Sie kamen näher. Umringten ihn von allen Seiten.
    »Gegen einen magst du etwas ausrichten können«, erklärte der Mann. »Aber gegen uns alle, wirst du auf keinen Fall bestehen.«
    Keller widerstrebte es, an eine Niederlage zu denken. Hektisch wechselte er den Blick von einer Seite auf die andere Seite. Der Menschenkreis, um ihn herum, wurde von mal zu mal kleiner. Sie begannen ihn immer mehr einzukreisen. Zwar verabscheute er es ungefähr genau so sehr an Flucht zu denken, doch sah er ein, dass er schnellstens verschwinden musste.
    Seine Beine begannen bereits den Verwandlungsprozess zum Nebel durchzuführen, jedoch wurde dies durch Judy unterbun den, die ihn, ab den Hüften abwärts, in Eis einsperrte.
    Zähneknirschend versuchte er sich zu befreien, scheiterte jedoch. Derweil kam Crystal auf ihn zu. Als Keller es bemerkte, spie er dem Mädchen unmittelbar vor die Füße. »Wage es ja nicht näher zu treten, du verdammte Hurentochter!«
    Crystal aber ließ sich von dem Toben des Mannes nicht aufhalten. In der Vogelsprache rief sie die Raben herbei. Diese gehorchten, zogen Kreise über ihr Haupt entlang und warteten auf weitere Anweisungen. Crystal zeigte mit dem Finger auf Keller, bevor sie einen gellenden spitzen Schrei ausstieß, der die Vögel zum Sturzflug befehligte. Eines der beiden Tiere, hakte sich mit seinen Krallen an Kellers Hinterkopf, während das andere die Vordersei te bearbeitete. Zusammen hackten sie mit ihren Schnäbeln auf seinen Schädel ein.
    Kreischend versuchte er die Tiere mit Hilfe seiner beiden Hände
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