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Antiheld - Thriller (German Edition)

Antiheld - Thriller (German Edition)

Titel: Antiheld - Thriller (German Edition)
Autoren: Stacie McQueen
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war.
    »Nein«, beschwichtigte Andrew streng. »Mich hat eine Prosti tuierte verfolgt, da ich Sie angeblich in ihrem Stolz verletzt habe. Sie wollte mich sogar aufschlitzen!«
    Inzwischen wandelte sich Judys wissender Ausdruck erst in einen verwunderten und schließlich in einen ängstlichen. »Sir, ich weiß wirklich nicht, wie ich darauf reagieren soll. Sie scheinen mir ein wenig, nun ja, den Verstand verloren zu haben.«
    Er, den Verstand verloren!? Dort draußen liefen massenweise wahnsinnige Nutten, Junkies und Mörder frei herum, aber er war derjenige, der den Verstand verloren hatte? Ganz im Gegenteil. Womöglich war er noch der einzig normal denkende Mensch in diesem Viertel.
    »Wissen Sie überhaupt, wen Sie vor sich haben?« Angestrengt versuchte er seinem hageren Körper eine gewisse Ansehnlichkeit zu verleihen. »Ich bin ein geschätzter Akademiker, der bereits vielen hoffnungslosen Fällen den rechten Weg in den Start des Lebens wies, also hören Sie auf, meinen Geisteszustand infrage zu stellen.«
    Nun waren es Judys Lippen, die vor Erstaunen offen standen. Grinsend schüttelte sie den Kopf. »Sie sind mir vielleicht eine Nummer. Kann man Sie irgendwo mieten? Ich finde Sie einfach hinreißend!«
    Abermals schoss Wut in ihm auf. Was bildete sich dieses Mist stück überhaupt ein!? Sie arbeitete in solch einem schäbigen La den. Wahrscheinlich musste sie zuvor einige Männer beglücken, bevor sie diese Stelle antreten konnte, während er an einer re nommierten Universität studierte. Gerade schossen ihm pikante Bilder von Judy durch den Kopf, wie sie nackt vor einer Gruppe geiler Kerle kniete. Den Mund weit geöffnet, bereit alles aufzu nehmen, was man ihr gab, als sein Interesse von etwas anderem gefangen wurde. Wie in Trance schritt er auf die nach einem Mann nachgebildete Schaufensterpuppe zu. Beinahe schon ehr fürchtig hob er die Hand und befühlte mit den Fingerspitzen das kühle Leder des hautengen Anzuges, der sich über den Plastikkör per der Puppe spannte.
    »Wie ich sehe interessieren Sie sich für unseren handgearbeiteten Lacklederanzug mit hinten angebrachtem Reißverschluss in mitternachtsschwarz. Ihre Haut kann außerdem auch noch per fekt darunter atmen und Sie können nach Belieben eigene Acces soires hinzufügen, wie einen Gürtel, Handschuhe, Maske oder was Ihnen sonst im Sinn steht«, betete Judy die offensichtlich auswen dig gelernte Produktinformation hinunter. Spaß schien ihr dies alles keinen zu bereiten, denn zog sich eine tiefe Kerbe zwischen ihre Augenbrauen. »Ich bezweifle aber, dass wir einen in Ihrer Größe auf Lager haben dürften.« Mit ihren Blicken versuchte sie seine Größe einzuschätzen, die unter dem weiten Mantel und dem ausgebeulten Anzug nicht leicht festzustellen war. »Was tra gen Sie? 40 oder doch eher 36!? Wenn ja, dann könnte ich höchs tens in der Damenabteilung das Passende für Sie finden.«
    Andrew nahm die dezenten Beleidigungen Judys nur schwach wahr. Wieder gelangten seine Hände in Versuchung den Anzug anzufassen. Die glatte Oberfläche zu spüren und dabei den herben Duft des Leders einzuatmen. Zugegeben war Andrew kein Adonis, doch glaubte er, mit solch einem Anzug seiner Autorität eine un geahnte Wende verleihen zu können.
    »Soll ich Ihnen ein Exemplar zum Anprobieren herbringen!?«, fragte Judy, doch hallten ihre Worte ins Leere. Andrews Faszina tion schien mit jedem Moment mehr anzusteigen, je länger er das Outfit betrachtete. Verrückt, wenn man bedachte, dass er letztens noch vor einem marineblauen zweireihigen Maßanzug von »Hugo Boss« stand und selbst für diesen sein Geld nicht ausgeben wollte Doch, weshalb plötzlich diese Begeisterung!? Lag es möglicher weise daran, dass ihn diese Aufmachung ein wenig an die der Männer in den Superheldengeschichten erinnerte, die er als Kind so liebte!? Abrupt zuckte sein Körper wie einem Stromschlag gleich zusammen. Somit auch seine Finger, die er verkrampft zu einer Faust schloss. Scham stieg in ihm hoch und ließ seine Glie der schwach werden. Auch sein Magen krampfte sich zusammen. Was zur Hölle tat er hier eigentlich!?
    »Entweder kaufen Sie jetzt etwas oder Sie verschwinden!«, meinte Judy, wobei ihr Unterton keine Wiederworte zuließ. Mittlerweile war sie sogar aufgestanden. Ihr beleibter Körper saß in einem viel zu engen mit Leopardenmuster bedruckten Samtkleid. Ihre Hände stützte sie auf der gläsernen Theke ab. Andrew bezweifelte keinen Moment lang, dass Judy nicht in der Lage
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