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Antiheld - Thriller (German Edition)

Antiheld - Thriller (German Edition)

Titel: Antiheld - Thriller (German Edition)
Autoren: Stacie McQueen
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    Anfälle!?
    »Anfälle?«
    Die schwarzen Augen fuhren zu Weinstein. Er war lange genug Psychologe, um erkennen zu können, dass dies die Augen eines ehrlichen Mannes waren. Die der Frau, mit ihrer Kühle, erinner ten da eher an einen gewissenlosen Psychopathen. Hatte er sich womöglich von seinen Gefühlen irreführen lassen!? War sie eine blutrünstige Bestie, getarnt in Gestalt eines anmutigen Engels?
    Unbewusst legte Albert den Füller an seine Lippen an. Er war gefangen, wie ein Zuschauer in einem spannenden Thriller. »Defi nieren Sie bitte Anfälle . Wie genau sehen diese aus?«
    Der Riese - wie hieß er eigentlich noch mal? – atmete tief ein, um die Luft wieder entströmen zu lassen. Er legte den Kopf in den Nacken, besah dabei die nichtssagende, weiß gestrichene Zim merdecke. »Sie ... ihr Gesicht.« Eine seiner Pranken hob sich.               »Es verzerrt sich zu einer Fratze.«
    Er spürte, wie sein Atem ins Stocken geriet. Er wechselte die Position seiner übereinandergeschlagenen Beine, wobei er unbe irrt auf den Koloss starrte.
    Jack. Nun fiel es ihm wieder ein. Sein Name war Jack. Jack Everest.
    »Fratze«, wiederholte Albert gedankenverloren. Er stellte sich die geile Schlampe vor. Wie sie über ihn gebeugt saß. Die langen Haare kitzelten seine Brust, wobei ihre Lippen kokett geöffnet waren. Nur, dass das einst so anmutige Antlitz nun einer entstell ten Visage glich. Mit glühenden Augen und gefletschten Zähnen.
    »Jesus«, entfuhr es dem Arzt und das obwohl er jüdischer Ab stammung war.
    »Es ähnelt schon fast einer Verwandlung. Wie in dem Film Der Exorzist . Ungefähr so müssen Sie sich dies vorstellen.«
    Dies fiel Albert nicht schwer. Immer noch schossen ihm die Bilder wie arrangierte Dias durch den Kopf. Die Monsterfratze, gefolgt von einer erhobenen Klaue und schließlich literweise Blut, das aus seinem Brustkorb strömte. Ohne es selbst zu merken, fuhr er mit der Hand über die Stelle. Er spürte wie sein Herz in die Höhe schnellte.
    Bei all dem vergaß er vollkommen Claire. Die, über die sie die ganze Zeit sprachen. Jedoch schien es, als ob sie sich überhaupt nicht angesprochen fühlte. Desinteressiert sah sie auf die Wand, an der die vielen Auszeichnungen Alberts hingen.
    Sie musste so kalt sein, dass er ihre Finger in Stücke schneiden und in seinen Cognac hätte tun können. Dennoch musste sie in die Unterhaltung miteingebunden werden.
    »Was sagen Sie zu diesen Vorwürfen, Claire?«
    Sie sagte nichts. Ihr Blick blieb auf der Wand haften. Allerdings erkannte Albert eine Veränderung. Beinahe schon unsichtbar für das bloße Auge, aber zog sich eine leichte Falte zwischen den Brauen entlang. Rührte diese möglicherweise von Zorn!? Würde er sogleich selbst Zeuge dieser »Verwandlung« werden?
    »Claire!?« Diesmal sprach Jack zu ihr. Mit überraschend sanfter Stimme, legte er seine riesige Hand auf ihren Oberschenkel. »Alles in Ordnung?«
    Beide Männer beobachteten die junge Frau, wie sie erst steif da saß, dann jedoch zusammen zuckte. Ihr Blick weitete sich, wäh rend sie den Kopf in die Richtung ihres Lebensgefährten warf. Erst zeigte sie Entsetzen, was langsam schwand, bis sie schließlich wieder den gewohnt ruhigen Ausdruck annahm.
    »Entschuldige.« Ihre Stimme klang so leise und monoton wie zuvor auch schon, doch beherbergte sie, im Gegensatz zu eben, ein wenig Wärme darin. Sie senkte den Kopf, wobei eine Hand zu ihrer Stirn fuhr.
    »Wieder dieses Klopfen!?«, fragte Jack behutsam, woraufhin Claire nickte.
    »Es ist noch penetranter als sonst.«
    »Klopfen!?« Nur widerwillig gelang es Albert sich aus dem Bann der Situation zu befreien. Bis eben noch verhielten sich die beiden gegenüber absolut gefühlskalt, während sie jetzt fürsorglich mit einander umgingen.
    »Ja.« Sie nickte zaghaft, senkte dabei erneut den Kopf. Auch ihre Persönlichkeit schien wie ausgewechselt. Von selbstbewusst zu schüchtern. »Ein dumpfes Klopfen. Ich höre und spüre es in meinem Kopf. Es kommt nur ab und zu, aber in letzter Zeit tritt es immer öfters in Erscheinung.«
    Womöglich die Anzeichen eines Gehirntumors!? »Begaben Sie sich denn schon einmal in eine Kernspint omographie?«
    »Ja, aber es wurde nichts gefunden. Ich war bereits bei allen möglichen Ärzten der Stadt. Niemand fand etwas. Auch aus diesem Grund suchten wir Sie auf. Wir dachten, dass Sie uns viel leicht weiterhelfen könnten!?«
    »Nun«, begann Albert. Er sah hinunter zu seinem Notizblock, auf
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