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Anthropofiction

Anthropofiction

Titel: Anthropofiction
Autoren: Leon E.Stover und Harry Harrison
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jenes Land ohne Rücksicht auf die umfassende Planung des globalen ökologischen Systems der Welt kann nur neue Schwierigkeiten schaffen. Die Frage ist, wie man Lösungen für lokale Probleme finden kann, die auch als Lösungen globaler Probleme brauchbar sind. Das erfordert die Raumschiff-Erde-Mentalität, die nicht leicht zu kultivieren ist. In Natürlich überläßt Chad Oliver den kosmischen Standpunkt ET (extraterrestrischen) Superwesen, die ihn zum Wohle der Erde einnehmen.
     
    Anthropologie und die Zukunft
     
    Wir müssen wirklich dahin kommen, mit den sozialen Konsequenzen der technischen Revolution, die wir bereits hinter uns haben, zu leben, nicht zu noch mehr Übergangsstörungen, die durch eine Fortsetzung technologischer Innovation im selben Umfang verursacht werden. John R. Platt, Professor für Biophysik an der Universität von Chicago, behauptet, daß die schnellen technischen Errungenschaften des zwanzigsten Jahrhunderts »ziemlich bald auf verschiedenartige Schran ken stoßen müssen«. Wahrscheinlich wird tausend Jah re oder länger nichts mehr als der »Sprung aus einer un terentwickelten wissenschaftlichen und technologischen Gesellschaft zu einer vollentwickelten« noch einmal stattfinden. Transport mit Hochgeschwindigkeit, rasche Kommunikation und schnelle Computer haben den Unterschied bewirkt, und nichts anderes ist geeignet, »je wieder einen so großen Unterschied zu bewirken«. Mit den zukünftigen Perspektiven in Kommunikation und Verkehr »kann man wenig mehr tun, als das Netz auszuweiten«. Platt zieht die Schlußfolgerung, daß die jüngste Beschleunigung des technologischen Wandels jetzt auf ihre natürlichen und ökonomischen Grenzen stößt und daß die Gestalt unserer zukünftigen Anpassung in der heutigen Gesellschaft bereits sichtbar ist, die einmal, wie noch in lebendiger Erinnerung ist, kei ne Automobile und Flugzeuge und nicht lange zuvor kei ne Eisenbahn hatte (Platt, 1965 :607-17).
    Diebemerkenswerteste Konsequenz der Revolution, die die Pferdekutschen-Technologie beseitigte, war das Anwachsen des Stadtlebens. Während die neue Technologie sich rund um die Welt ausbreitet, beginnen die Menschen überall, in die Städte zu strömen. Der Zug vom Land in die Stadt hat in den Vereinigten Staaten die Städte bereits mit Problemen der kulturellen Überfülle überschwemmt. DieKrisen der Städte, der Erziehung und der ethnischen Gruppen in unserer Zeit sind alle verschiedene Aspekte desselben Komplexes, durch blinde Kräfte der Technik hervorgelockter, unvorhergesehener Konsequenzen. Edward T. Hall schreibt über diese explosiven Probleme:
    Der Mensch und seine Auswirkungen bilden ein einheitliches System der Wechselbeziehung. Es ist ein Fehler von größter Bedeutung, so zu handeln, ab seien der Mensch und seine Häuser oder seine Städte, seine Technologie oder seine Sprache etwas Verschiedenes. Wegen der Wechselbeziehung zwischen dem Menschen und seinen Auswirkungen kommt es uns zu, mehr darauf zu achten, was für Auswirkungen wir schaffen, nicht nur für uns selbst, sondern für andere, für die sie vielleicht unpassend sind. Die Wechselbeziehung des Menschen zu seinen Auswirkungen ist einfach eine Fortsetzung und spezialisierte Form der Beziehung von Organismen zu ihrer Umgebung im allgemeinen. Wenn aber ein Organ oder Prozeß zu Auswirkungen führt, beschleunigt sich die Evolution mit solcher Geschwindigkeit, daß die Auswirkungen überhand nehmen können. Genau das sehen wir in unseren Städten und bei der Automation. Das ist es, wovon Norbert Wiener sprach, ah er im Computer, einer spezialisierten Auswirkung eines Teils des menschlichen Hirns, Gefahren voraussah. Da Auswirkungen starr (und auch stumm) sind, ist es erforderlich, ihnen eine Rückkoppelung (Untersuchung) einzubauen, so daß wir erfahren können, was vorgeht, besonders hinsichtlich solcher Auswirkungen, die die natürliche Umwelt formen oder substituieren. Diese Rückkoppelung muß sowohl in unseren Städten als auch in unserer Handhabung der Beziehungen zwischen ethnischen Gruppen verstärkt werden (Hall, 1966:177-78).
     
    Die Rückkoppelung zwischen dem Menschen und seinen Auswirkungen, die Hall fordert, bedeutet, in eine verborgene Dimension menschlichen Verhaltens Einblick zu nehmen. Die verborgene Dimension ist natürlich jene nicht instrumentale Dimension der Kultur, der es so leicht gelingt, sich vor ihren Teilhabern zu verstecken. Die Kultur in all ihren Dimensionen ist das Medium, in dem der Mensch
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