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Anthologie - Das Ginsterbett

Anthologie - Das Ginsterbett

Titel: Anthologie - Das Ginsterbett
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saugen und an der Maus kitzeln wohl…«
    »Und mehr… nahmen sie dich da«, flüsterte Arvid und griff mitten in das Tal.
    »Da und auch woanders«, sagte Beda.
    »Aber der Steife hat gefehlt, was?«
    »Wenn ihr bloß nicht immer aus der Haut fahren würdet, wollten wir wohl alle einen Steifen haben, aber da ihr euch totschlagt, verliert man ja ganz und gar die Lust.«
    »Wenn wir uns ändern?«
    »Nee… willst du etwa jetzt mit ihm in mich? Wenn nun jemand von den Frauen die Runde geht, und außerdem steht Frida hinter der Ecke.«
    »Laß sie mit dabei sein.«
    »Du bist verrückt…«
    Aber ehe sie wußte, was sie sagen sollte, hatte Arvid die Frida gerufen, und sie kam schnell.
    »Man hat sich so gesehnt, daß man hätte sterben können«, sagte sie.
    Arvid wälzte seinen zottigen Körper auf Beda, während er mit der freien Faust Frida zwischen die Schenkel faßte, daß sie hemmungslos zu stöhnen anfing.
    »Still, die können das hören«, sagte Beda, aber es war zu spät. Die Tür von Strate öffnete sich, und im Licht konnten sie Lys sehen. Sie stand ganz still und starrte bloß auf das Bild vor sich.
    »Brecht ihr auf die Art euer Versprechen?« fragte sie ernst. »Bloß für eine Vögelei? Schick sofort Arvid nach Limpan!«
    »Aber wir können wohl erst fertigmachen…«, bat Beda erweichend, und Frida stimmte ein.
    »Macht schnell, daß die anderen nichts hören und… sozusagen meutern.«
    Arvid arbeitete wie im Akkord, und Seufzer des Wohlbehagens füllten das dunkle Viereck vor Strate, wo Lys stand und mit den Lebensgeistern kämpfte. Sie äugte, verfolgte sorgfältig was passierte, während sie sich mit der Hand in das Haar faßte.
    Als alle fertig waren, schickte sie Arvid mit der Botschaft nach Hause, daß kein Mann seinen Fuß auf Fläsket setzen dürfte, bevor sie mit dem Finger auf der Bibel geschworen hätten, daß sie nie mehr in die alten Streitigkeiten verfallen würden.
    Arvid verdrückte sich beschämt zum Boot, und der Anblick der drei Frauen flimmerte vor seinen Augen.
    Das muß aufhören, dachte er. Ich sollte ernstlich mit den Männern sprechen, so kann das nicht weitergehen.
    Er ruderte zurück, und jetzt achtete er nicht auf das Klatschen der Ruder. Er ruderte mit allen Kräften, die noch in ihm waren, und am Strand trafen sich die Männer.
    »Na«, sagten sie auffordernd, »haben sie sich ergeben?«
    »Überhaupt nicht«, sagte Arvid. »Die treiben es miteinander und wollen uns nie mehr sehen… wenn wir nicht versprechen uns zu bessern.«
    Ferdinand auf Brosket ergriff das Wort:
    »Ja, so ist das Ganze hoffnungslos!«
    »Dann müssen wir wohl nachgeben«, sagte Arvid ungewöhnlich fröhlich.
    Man sammelte sich zur Beratung und entschloß sich schnell. Alle fühlten ein Zucken unter den blauen Hosen, und man wollte zurück zu dem alten, das man gewohnt war. Man zündete am Strand von Limpan ein Friedensfeuer an, damit die Frauen sehen könnten, daß es jetzt anders werden sollte.
    Gegen Morgen stiegen alle Mann in die Boote, und mit Gesang ruderte man zum anderen Ufer.
    Lys hatte genau verfolgt, was geschah. In ein weißes Laken gekleidet ritt sie auf dem Rappen herunter, um sie zu treffen. Sie ritt weit auf den Sand hinaus und fragte:
    »Habt ihr euch jetzt zur Vernunft entschlossen?«
    »Wir ergeben uns«, sagte Arvid, der das Wort führte.
    »Bedingungslos?« fragte Lys.
    »Ja, nur eine Bedingung stellen wir alle…«
    So leierte er so schnell wie der Flug der Seeschwalbe herunter, daß sie jetzt alle einmütig leben wollten und in Ruhe, aber ohne alle Bindungen.
    »Ohne alle Bindungen?« sagte Lys.
    »Gewiß. Wir wollen das Schönste da haben, wo wir es am schönsten finden und mit wem wir wollen«, sagte Arvid bestimmt.
    »Geht ihr Frauen darauf ein?« fragte Lys andächtig.
    Alle riefen ja und standen bereit, um zwischen den Männern zu wählen.
    So kam es, daß die Festlandbevölkerung Fläsket und Limpan von dem Tag an Sodom und Gomorrha nannte, und so heißen die beiden glücklichen Inseln auch heute noch. Man lebt dort in paradiesischer Freiheit miteinander und, wer will, kann ihre Freuden teilen und sein Dasein versüßen.
    Der Touristenstrom fließt, er trägt jetzt stark zur Versorgung der Inseln bei. Wo die Inseln liegen? Fragen Sie das nächste Reisebüro!
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