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Anthologie - Das Ginsterbett

Anthologie - Das Ginsterbett

Titel: Anthologie - Das Ginsterbett
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sehen!«
    »Donnerwetter, wie schnell sich die Flasche geleert hat. Hol noch eine Flasche, Sylfidia, wenn du schon mal auf den Beinen bist. Das lindert.«
    Miß Eileen erhob sich, unsicher, aber unerschütterlich entschlossen. Und siehe, sie setzte sich auf des Pfarrers Schoß, schlang die Arme um seinen Hals und sah dem Ärmsten gerade in die Augen. Sie torpedierte ihn, sie küßte ihn mitten auf den Mund, sie wagte es sogar, ihre Zunge in seinen Mund zu stecken.
    »Ich gehe rauf in den Kirchturm«, verkündete der Küster. »Und warte. Ja, das bißchen, was noch in der Flasche ist, das kann ich auch ebensogut mitnehmen.«
    Und damit ging er, gerade und sicher; aber um Sylfidia machte er einen großen Bogen.
    Er schluckte nur, dann war er zur Tür hinaus.
    Sylfidia schloß ab.
    Da saß Miß Eileen auf dem Schoß des Pfarrers, da stand Mutter Maria, und dort Sylfidia mit der Flasche in der Hand. Es war ganz still, nur die Küchenuhr tickte. Mutter Maria und Sylfidia betrachteten das Zifferblatt, als verkünde es eine wichtige Botschaft.
    »Ich glaube, die Stunde hat geschlagen«, sagte Mutter Maria. »Ist der Fußboden sauber?«
    »Natürlich ist der sauber!«
    »Ich denke, ihr könnt auf seinem Schlafrock liegen, es schadet bestimmt nicht, wenn die Unterlage ein bißchen hart ist.«
    »Du riechst und schmeckst schlecht, nach Schnaps und alten, widerwärtigen Zigaretten«, erklärte der Pfarrer. »Dein Haar riecht nach muffigem Tabakrauch. Und was hast du für Klamotten an, wann hast du die Bluse das letztemal gewaschen. Und sag mal, habe ich da nicht eben einen gräßlichen gelben Fleck auf deinen Hosen gesehen?«
    »Dann weich mich doch ein«, erwiderte Miß Eileen hochmütig. »Bürste mich und schrubbe mich und wirf meine alte Unterwäsche ins Feuer, wenn du willst. Aber erst mußt du mich lieben.«
    »Los, stell dich hin!« sagte Sylfidia. »Wir brauchen den Schlafrock zu einem besonderen Zweck!«
    Mutter Maria ging hinaus auf die Terrasse, um das Frühlingswetter und das grüne Laub zu genießen; sie überließ den Pfarrer als wehrlose Beute den Händen der beiden jungen Frauen. Diese waren bereits ebenso nackt wie der Pfarrer. Sie breiteten den Schlafrock an einer sonnigen Stelle auf dem Fußboden aus.
    »Leg dich hin«, sagte Sylfidia.
    Und Miß Eileen fixierte ihn… er konnte nichts als gehorchen. Sie ging über ihm in die Knie, schraubte sich auf ihn, sie ließ den Stahl, so weit es ging, hineingleiten.
    »Jetzt!« sagte sie plötzlich und ließ sich mit ihrem vollen Gewicht sinken.
    »Warte mal«, sagte Sylfidia. »Er liegt ja da, als sei er tot, ich werde ihn schon wieder zum Leben erwecken.«
    Sie kniete sich mit gespreizten Beinen über seine Brust.
    »Nicht die Augen zumachen, Pfarrer. Schau jetzt hierher, hier kommt das… Jetzt können Sie anfangen, Miß Eileen…«
    Und langsam rückte sie vorwärts, bis sie ihre Ritze an seinem Mund hatte.
    »Raus mit der Zunge«, sagte sie. »Das ist die letzte Chance…«
    Er streckte seine müde Zunge heraus, und sie wurde lebendig. Sie leckte Sylfidia von unten nach oben, ja, sie fuhr fort, als Sylfidia ihren Unterleib in Bewegung setzte und hin und her rutschte. Seine Hände umfaßten ihre Arschbacken. Miß Eileen ihrerseits hatte anfangs etwas gezögert, aber jetzt war sie ganz schön in Gang gekommen. Rauf und runter, vor und zurück. Die Hände hatte sie auf Sylfidias Schultern gelegt, den Blick nach unten gerichtet, auf die Stelle, wo ihr rotes Haar dem rabenschwarzen des Pfarrers begegnete, das sah so merkwürdig aus.
    »Langsam, langsam«, flüsterte Sylfidia.
    Die Zunge des Pfarrers war ganz lahm.
    »Mein Kind«, murmelte er, »ich bin ein müder Mann, du mußt es selbst machen. Wie Miß Eileen. Oh, ooohh, wie fein es jetzt gleitet, jetzt geht es ja ausgezeichnet!«
    Es war, als ginge die Uhr auf einmal schneller! Die beiden Frauen bewegten sich in unterschiedlichem Rhythmus, rauf und runter, hin und her, keuch, keuch. Der Pfarrer hatte den Mund voll von Sylfidias heißer, salziger Scheide, die Haare klebten an seiner Nase.
    »Wie geht es?« fragte sie über die Schulter nach hinten.
    »Oh – es – geht – wunderbar – es – fängt – an – zu…«
    »Warte, wir müssen ihn diesmal kriegen, unbedingt, aber wir müssen alle drei gleichzeitig spritzen, verstanden…«
    »Es kommt, es kommt«, keuchte Miß Eileen, »ich merke es ihm an. O beeil dich, Sylfidia! Jetzt kommt es mir auch!«
    Aber merkwürdigerweise war es Sylfidia, der es zuerst kam.
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