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Anthologie - Das Ginsterbett

Anthologie - Das Ginsterbett

Titel: Anthologie - Das Ginsterbett
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dann tanze ich auch«, sagte Lys.
    Nach ein paar Sperenzchen saß Frida mit der Maultrommel da und spielte spröde. Lys sprang auf den Eichentisch und schlug ein paar Wirbel vor dem Bauch. Dann konnte sie beginnen.
    Sie lief von einer Tischecke zur anderen wie eine Närrin, schlug die Hände über dem Kopf zusammen und trampelte hart mit den Füßen. Sie sah klumpig und ungelenk aus und gar nicht schön. Aber dann schlug Frida leichtere Töne an und spielte zärtlicher und wollüstiger. Und Lys wurde von der großen Inspiration ergriffen und wurde folgsam und bereit zur Liebe.
    Jetzt war sie nicht zu halten. Wohin sie auch äugte, saßen Frauen mit blanken Augen, die entzückt auf sie starrten. Wohin sie auch äugte, sah sie Hände, die sich lösten, zärtlichkeitshungrig und formend wurden und in dem ganzen großen Saal auf Strate brannten Lichter in kräftigen Ständern.
    Fagra Astrid konnte sich nicht länger beherrschen. Während sie auf Lys sah, fuhren ihre Hände die ganze Zeit über alles, das in ihre Reichweite kam. Sie rieb Bedas Rücken, als wäre er ein Waschbrett, sie schob die Hand an Bedas Hintern, daß sie rot im Gesicht wurde und schwer stöhnte. Beda kannte nicht genug Bewegungen, um zu zeigen wie herrlich sie das fand.
    Auch die anderen Frauen hatten es schwer mit ihrem Widerstand. Man sehnte sich nach schönen Worten für das Ohr und füllte den Schnaps in sich wie die schlimmsten Halunken, um Mut zu bekommen.
    Lys wiegte sich ruhig zur Maultrommel und entblößte die Brüste.
    »Groß wie Melonen… das ist wirklich wahr«, sagte Beda und saß wie verzaubert.
    »Was soll man mit einem Korb, wenn man es auch so schön haben kann«, sagte Frida mitten in ihrer Musik.
    »Zieht euch aus, damit man Platz hat für den Finger«, war aus einer Ecke zu hören. Es war Sara von Linberget, die jetzt ohne Scham im Nu ihre Kleider aufknöpfte. Sie stand nackt vor allen und war fröhlich und ziemlich voll vom Schnaps. Bald warf sie sich auf den Boden.
    Lys war jetzt in einer solchen Ekstase, daß sie sich überhaupt nicht mehr darum kümmerte, was um sie vorging. Sie lauschte auf die Geräusche und Bewegungen, und alles war nahe und auch weit weg.
    »Los jetzt, Lys«, schrien die Frauen von Limpan. »Los jetzt!«
    Lys sprang vom Tisch und stellte sich breitbeinig über Sara. Im Raum konnte sie nur schwach die lüsternen Blicke und auch die Erwartung wahrnehmen. Sie zog ihre Wollschlüpfer aus, riß den Rock herunter und senkte sich langsam auf Sara, die mit offenem Mund dalag, die Zunge halb herausragend.
    »Sitzt nicht und glotzt, macht es selbst, ihr«, sagte Lys. »Man kann ja von dem Glotzen ganz geniert werden.«
    »Du bist so schön, man muß es sehen.«
    Lys war Sara so nahe, daß das Haar ihr die Nase kitzelte.
    »Wie fein du riechst, komm, ich will dich küssen.«
    Lys spürte eine kleine, sehnsüchtige Zungenspitze, die in sie eindrang, umherirrte und suchte. Zuletzt lag sie fest und Lys bohrte sich immer tiefer herunter.
    »Rein mit dir ganz und gar«, riefen die Frauen.
    »Wie soll man es machen, wie soll man es machen«, klagte Sara. »Man will ja so gerne, aber man muß wohl in allem maßhalten.«
    »Dann steck die Hand rein, ich mach’ dasselbe«, sagte Lys. »Wir können daliegen und an unseren Knöpfen schnüffeln.«
    »Ja«, schrien die Frauen.
    Sie steckten ihre Fäuste in sich. Wieder und wieder kam es ihnen, und jetzt gab es niemanden mehr, der nicht seine Faust in der Mitschwester hatte.
    »Die abweisende Maus ist jetzt selig«, sagte Sara. »Sie wird seliger, wenn du dich ein bißchen in den Hüften drehst.«
    »Feine Schenkel hast du, man könnte glauben, du hast Kugel gespielt.«
    »Hab’ ich auch.«
    »Was macht Arvid mit dir auf dem Wandbett? Jagt er ihn direkt rein?«
    »Neee… er scharwenzelt erst… scharwenzelt und geht rund wie die Katze… dann hat er Durst auf Tran… und dann jagt er den Dorsch in die Pflaume…«
    »Wie dick du um die Handgelenke bist… raus und rein darfst du, aber nicht nach rechts, da habe ich Schmerzen.«
    »So?«
    »Saug und trink, wenn du Durst hast!«
    »Das ist schön… warte, du bekommst eine Nummer zwischen die Melonen.«
    »Das läuft mir über die Augen, ich kann nichts sehen.«
    »Trockne dich am Läufer ab.«
    »Da ist Sand drauf.«
    »Nimm das Leibchen hier.«
    »Das ist naß wie ein neugeborenes Schwein.«
    »Trockne dich am Brottuch hier ab.«
    »Das riecht nach Anis und Kümmel.«
    »Wie störrisch du bist… hier sollst du einen
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