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Anthologie - Das Ginsterbett

Anthologie - Das Ginsterbett

Titel: Anthologie - Das Ginsterbett
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warum, aber wenn du mich küßt, denke ich ans Pfefferkuchenbacken. Da muß man den Teig auch auf alle mögliche Weise bearbeiten, wenn er richtig schmecken soll.
    Oh, jetzt spielen sie Ca-ta-riiina. Ich werde ganz verrückt, wenn ich das höre. Der Rhythmus geht mir durch und durch – genau, wie wenn du meine Brüste küßt.
    Ich dachte, das würde gar nicht mehr gespielt. Zu Hause ist das längst aus der Mode gekommen. Aber hier, am zweiten Abend, gerade als ich geduscht hatte, war es aus der Bar im Hotel zu hören. Ich stand nackt auf dem kühlen Marmorfußboden und besah meine Sonnenbräune in dem ovalen Wandspiegel.
    Wie gewöhnlich kam ich von der Melodie ein bißchen in Stimmung und fand plötzlich, daß ich ungewöhnlich schön bin. Die braungelbe Farbe betonte meinen Körper in ganz besonderer Weise. Nur die halbe Brust und ein kleines Feld dicht über der Scham leuchteten weiß, schienen beinah selbstleuchtend. Ich war ungewöhnlich stolz auf meinen Körper und streichelte mich selbst mit den Fingerspitzen.
    Monica kam aus dem Badezimmer und fragte, was ich da mache, weil ich meine Hüften im Takt der Musik wiegte.
    Oh, Lino, ich werde scharf, wenn ich daran denke. Monica kam und küßte meine Brüste. Am Anfang war es mehr aus Spaß, aber wir wurden beide so erregt, daß wir weitermachten. Wir dufteten schwach nach Salzwasser und frischer Zitrone von der Badeseife. Ich liebkoste ihre Hüften und begriff, wie unerhört schön es für einen Mann sein muß, das zu tun. Wir spielten auch mit unseren Zungen und saugten an unseren Lippen. Die ganze Zeit kicherten wir unser Spiegelbild an und sagten zueinander, daß wir schön wären. Ich wurde von den Berührungen ganz geil und dachte, daß ich eigentlich betrunken sei, dabei war ich stocknüchtern. Monica murmelte schweratmend, wie schön ich nach Zitrone röche und kitzelte mich unglaublich mit ihrer Zunge.
    Unten von der Straße hörte man immer noch Musik, und ich streichelte Monicas Kopf und zog ihn dichter an mich, während ich im Spiegel meinen eigenen Unterkörper sich hin- und herbewegen sah.
    Alles wirkte so frisch und spontan, und unsere Leiber waren ungewöhnlich schön mit ihrer ausgeruhten, goldbraunen Haut.
    Erst als wir uns wieder faßten und uns kichernd auf die Wangen küßten, ungefähr wie nach einem netten Nähabend, wurde mir bewußt, wie die Kälte des Marmorfußbodens eisig durch meine Fußsohlen drang und wir gingen zu Bett.
    Wir waren doch einer Meinung, daß nichts über einen soliden Mann ginge und daß es wohl mit dem Teufel zugehen müßte, wenn wir nach allem, was wir gehört hatten, einen solchen nicht auf Mallorca finden sollten.
    Lino, wart ein bißchen!
    Doch, das geht sicher. Ich halte mich hier am Baum fest. Ja, so. Aber geh nicht raus. Du darfst mich nicht eine Sekunde verlassen. Wir können uns auch umdrehen.
    Soll ich mich bücken? Ja, aber der Boden ist so feucht. Wenn ich dein Hemd bekomme, dann kann ich mich daraufknien. Du bist wie ein Panther – völlig wild. Faß mich auch an den Brüsten an.
    Was machst du bloß mit mir? Du darfst nicht so hart beißen. Ach nein, beiß nur, wenn du willst. Du machst ja doch, was du willst. Darum bin ich auch so verrückt nach dir. Ich hasse Männer, die erst fragen. Sie sollen einfach nehmen – stolz und selbstsicher. Dann ist es richtig. Ich will verführt werden – das wollen wohl alle Frauen!
    Oh, jetzt… jetzt, jetzt wieder. Lino hilf mir, ich sterbe – ich weiß, ich sterbe. Nein, ich sterbe nicht, ich schwimme bloß weg – in unseren Säften.
    Mein kleiner Stamm. Du wirst niemals müde. Du spritzt und spritzt und bist trotzdem genauso hart – etwas Ähnliches habe ich noch nicht erlebt.
    Was für ein Prachtkerl! Ich komme mir vollständig ausgepumpt vor. Hiervon kriege ich sicher ein Kind. Nein, ich habe kein Pessar. Warum nicht? Ich schlafe nur mit Männern, von denen ich mir vorstellen kann, daß ich von ihnen Kinder will. Von dir würde das wunderbar sein. Stell dir vor, was für schöne und geschmeidige Söhne ich bekommen könnte. Jedesmal, wenn ich sie ansähe, müßte ich an diese magische Nacht denken.
    Oh, Lino, spritz mehr in mich. Mach weiter, mach bloß weiter. Denk an nichts anderes. Kleiner Panther, kleiner Tiger, Löwe, Stier, Hengst, mach nur weiter!
    Nein, hör auf, Lino hör auf!
    Hörst du nicht, was ich sage? Sie kommen genau auf uns zu. Wir kommen ins Gefängnis. Ich habe von einem Schweden gelesen, der die spanische Fahne verhöhnt hat und sieben
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