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Anthologie - Das Ginsterbett

Anthologie - Das Ginsterbett

Titel: Anthologie - Das Ginsterbett
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schnell und heftig. Das fühlt sich an, als wenn du Sahne in mir schlagen würdest. Schäumende, dicke Sahne in meinem strömenden Wasser. Ich versteh eigentlich nicht, was du mit mir machst – das muß die Luft sein – süß und heiß, auch in der Nacht. Und dein schöner Körper. Ich drücke deine harten Schultern und deine braune Haut, die nach Meersalz schmeckt. Ich bin vollständig verrückt nach deiner Schönheit. Ich habe niemals vorher geglaubt, daß Männer so schön sein können, so bestrickend schön!
    Ja, beiß in meine Brüste – das ist wunderbar – ich fühle mich wie ein Urweib – durch und durch – das ist schön. Ich werde völlig verwirrt im Gehirn – ich glaube, ich muß – nun, jetzt. Warte ein bißchen, mir wird schwindlig, es dreht sich alles. Lino, Lino, geliebter Lino – es hört sich an, als wenn du knurrst, wild und hart, aber leise, nicht so laut, leise. Du darfst nicht so laut keuchen.
    Lino, um Gottes willen, steh einen Augenblick still und sei eine Sekunde leise.
    Da war wieder ein Kellner draußen und hat die Aschenbecher ausgeleert. Stell dir vor, wenn er uns gesehen hat. Oh, du spielst immer noch in mir – machst weiter, als wenn nichts passiert wäre, und du bist ebenso hart und schön.
    Ich kann nicht mehr denken. Ich schwebe umher, sieben Stockwerke über mir selbst. Aber ich fühle, daß es da unten enorm schön ist.
    Es war tatsächlich nahe dran, daß ich ohnmächtig geworden wäre. Ich habe davon gelesen, aber niemals geglaubt, daß ich das selbst erleben würde. Dazu muß man wohl einen Spanier haben.
    Kleiner Lino, kleiner, schöner Spanier – ich werde so weich. Ich fühle mich beinah zärtlich – beinah verliebt. Dein dickes, schwarzes Haar ist wunderbar. Jetzt will ich aber nicht mehr daran ziehen, wie zuerst, jetzt will ich es mit meinen Händen behutsam streicheln.
    Es ist irgendwie so hart und wild. Am schönsten ist es, wenn du aus dem Wasser kommst und es an der Stirn angeklebt ist. Dann bist du am allerschönsten – mit glitzernden Wasserkaskaden auf deiner braunen, glatten Haut. Ich bekam Lust, dich mit in die Umkleidekabine zu nehmen, mitten im Sonnenschein. Nasse Körper haben mich immer aufgeregt. Wasser betont sie – die Augen scheinen dunkler und die Kleider kleben auf der Haut, die dadurch nackter wirkt.
    Stell dir vor, wie schön, wenn wir in die Umkleidekabine gegangen wären, die salzigen Tropfen von unserer Haut geküßt hätten – mitten im Sonnenschein. Ich spüre richtig den Duft – den von der Kabine, meine ich. Trockener Seesand, Sonnenöl und der scharfe Geruch vom Gummi der Bademützen. Und dann hätten wir alle Stimmen von draußen gehört und uns ein paar Sekunden lang geliebt. Wenn das Wasser auf der Haut getrocknet wäre, hätten wir Sonnenanzüge angezogen und wären hinaus in die Playa gegangen, so, als wenn nichts geschehen wäre.
    Lino, lieber Lino, morgen… Uno, geliebter Spanier, ich begreife nicht, warum alle so viel Quatsch über Spanier reden, über euch als Liebhaber, meine ich. Unsere Reiseleiterin sagt auch, daß ihr im Bett unbrauchbar wäret – das sagte sie, als wir sie eines Abends voll Wein gefüllt hatten. Monica glaubte immer noch, daß sie so viel redet, weil sie die Konkurrenz fürchtet. Später erfuhren wir vom Portier, daß sie als Liebhaber einen Koch hat.
    Ein Koch kann wohl nichts Besonderes sein. Er riecht sicher nach Knoblauch und Bratendunst. Du riechst nicht nach Zwiebeln – bloß nach Meer und Mann.
    Ich war so verwundert, als du sagtest, daß ich mich an den Stamm des Olivenbaums lehnen sollte, damit ein guter Hintergrund auf das Foto kommt. Als du die Kamera hochhobst, sahst du so energisch aus, daß ich glaubte, ich hätte mir nur eingebildet, daß du mich statt eines Fotos haben wolltest. Und als du mit dem Blitz anfingst, glaubte ich, daß ich mich vollständig geirrt hatte. Aber da legtest du plötzlich die Kamera auf den Steintisch und warst über mir, ja, genau, über mir. Deine Hände flogen zielsicher über meinen Körper und deine Zunge wirbelte in meinem Mund wie Millionen brennender Sternschnuppen.
    Deine Zunge! Ich habe nie vorher solche Küsse erlebt! Lino, küß mich wieder so. Ja, genauso, auch die Brüste. Das geht mir bis ins Mark. Merkst du, wie ich erfüllt werde – gleichsam erwache. Millionen von Nadelstichen, das müssen deine Küsse sein! Du nagst an der Zunge und kitzelst sie mit deinen scharfen Schneidezähnen. Der ganze Gaumen wird ausgefüllt.
    Ich weiß nicht,
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