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Anschlag Auf Die Goetter

Anschlag Auf Die Goetter

Titel: Anschlag Auf Die Goetter
Autoren: Stephen Goldin
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in Sicherheit, und Sie haben mit Ihren Worten erheblich dazu beigetragen, die Gefahr, in der wir uns befanden, zu verschärfen. Ich hatte keine Lust, als Ziel ihrer ätherischen Bestrafungspraktiken zu fungieren.«
    Betreten starrte Dunnis auf das Pult mit den bläulich glühenden Kontrollampen des Schutzschirmes vor ihm. »Und Sie glauben nun, daß sie auch hier im Schiff einige ihrer Wanzen verstecken konnten? Aber wie?«
    »Ich bin mir nicht sicher, doch wir befinden uns jetzt schon seit einer Woche auf Dascham und übernehmen Ladung. Gelegenheiten gab’s genug, um einige dieser teuflischen Miniatursender im Schiff anzubringen. Doch wenn sie so klein sind, wie wir vermuten, kann ihre Sendestärke nicht sehr hoch sein. Die Deflektorschirme dürften die Funkwellen genügend stören, um unsere Worte unkenntlich zu machen.«
    »Aber was ist mit dem Engel? Wie erklären Sie das?«
    »Das war ein Roboter.« Gedankenlos zupfte sie an Zhurats Uniform herum. »Es muß einer gewesen sein, anderenfalls hätte er nicht so leuchten können. Irgend jemand hat mir mal von Fischen in den Tiefen des Ozeans erzählt, die im Dunkeln leuchten. Bei ihnen ist es eine Anpassung an ihre Umwelt. Doch dieser Engel hatte das nicht nötig, ebensowenig, wie er seine Flügel brauchte.«
    »Wie ist er dann geflogen?«
    »Auf die gleiche Weise wie die ›Foxfire‹ – mit einem Schwerkraftantrieb. Haben Sie nicht gemerkt, daß er sich weit genug von uns entfernt hielt, um niemanden durch seinen Rückstoß zu verletzen oder zu töten? Seine Flügelschläge waren weder schnell noch stark genug, einen Körper dieser Schwere vom Boden zu heben. Außerdem schwebte er eine Zeitlang, ohne überhaupt seine Flügel zu benutzen. Gäbe man Ihnen die Ausbildung und das richtige Werkzeug an die Hand, wären auch Sie in der Lage, in wenigen Tagen einen solchen Engel zu bauen.«
    Der Ingenieur nickte. »Ja, jetzt, wo Sie es aussprechen, erscheint alles so simpel. Doch die Dimension, mit der sie operieren, setzt mich in Erstaunen.«
    »Wenn Sie einen Planeten unterwerfen wollen, müssen Sie schon in großen Dimensionen denken«, erklärte Dev.
    Dunnis nickte zustimmend. »Das mag richtig sein. Doch wie verhalten wir uns jetzt?«
    »Als erstes müssen wir das Schiff nach diesen Mikrosendern absuchen, vorausgesetzt es gibt wirklich welche an Bord. Wir können schließlich nicht für den Rest unseres Aufenthalts hier die Deflektorschirme eingeschaltet lassen. Können Sie einen provisorischen Detektor bauen, der uns hilft, die Dinger zu finden?«
    »Jetzt sofort, Kapitän? Ich habe schon seit letzter Nacht nicht geschlafen…«
    »Ich auch nicht. Ich darf Ihnen wohl ins Gedächtnis zurückrufen, daß schließlich Sie und Zhurat an unserer prekären Lage schuld sind. Ich habe mir ohnehin überlegt, welche Bestrafung für die Mißachtung meines Befehls angemessen ist. Sie kommen noch billig davon, wenn Sie nur auf etwas Schlaf verzichten müssen.«
    Daß sie dabei selbst auf Schlaf verzichten mußte, um ihn kontrollieren zu können, sagte sie ihm nicht. »Autorität bringt Verantwortung«, rief sie sich selbst ins Gedächtnis. »Darum bist du Kommandant, und er nur ein Ingenieur.«
    Dunnis schüttelte den Kopf. »Selbst wenn ich nicht so müde wäre, wäre es unmöglich, sie mit einem Detektor aufzuspüren. Ich habe nicht die geringste Ahnung, auf welcher Frequenz sie senden oder welches Funksignal sie benutzen. Auf diese Art nach ihnen zu suchen, dauert ewig.«
    Einen Moment lang überlegte Dev. »Dann müssen wir eben erst eine dieser Wanzen finden und zerlegen. Das wird uns Aufschluß darüber geben, was wir tun müssen, um die anderen aufzuspüren.« Sie erhob sich. »Ich glaube, es ist am vernünftigsten, im Frachtraum mit der Suche zu beginnen. Gehen wir.«
    Es war ganz offensichtlich, daß Dunnis über diesen Auftrag nicht erbaut war, doch er respektierte Devs Autorität. In den letzten sechs Wochen, in denen sie das Schiff führte, war es ihr gelungen, die Mannschaft für sich zu gewinnen. Als einziger hatte Zhurat sich ihr widersetzt, doch dieses Problem hatte sich jetzt von selbst gelöst. Im Grunde genommen konnte sie den Göttern von Dascham für diesen kleinen Gefallen dankbar sein, obwohl Zhurats Tod für alle Mannschaftsmitglieder, sie selbst eingeschlossen, mehr Arbeit bedeutete.
    Die engen Wohnräume der Crew befanden sich direkt unterhalb der Kommandozentrale. Hinter einer dieser verschlossenen Türen schlief Roscil Larramac, die andere Kabine
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