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Anschlag Auf Die Goetter

Anschlag Auf Die Goetter

Titel: Anschlag Auf Die Goetter
Autoren: Stephen Goldin
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bewohnte Lian Bakori, der Schiffsnavigator. Die übrige Besatzung der »Foxfire« bestand aus Robotern, für die Zhurat verantwortlich gewesen war. Diese wurden nachts ausgeschaltet und in einem speziellen Raum direkt über dem Frachtraum abgestellt. Ein Schiff dieser Größe benötigte normalerweise das doppelte Personal, doch Roscil Larramac war ein Mann, der an allen Ecken und Enden sparte, um seinen Gewinn zu vergrößern. Dev hatte versucht, die Mannschaft um ein oder zwei Mitglieder zu verstärken, doch Larramac hatte abgelehnt. Jetzt schon, nach ihrer ersten Landung, hatten sie einen Mann verloren.
    Direkt unter den Wohnräumen lagen Küche, Messe, Eßraum, das Beibootdeck und zwei Ruheräume. Darunter befanden sich der Laderaum für die Roboter und der Frachtraum, unter dem die Triebwerke lagen. Diese Anordnung war typisch für die meisten kleinen Handelsschiffe, und obwohl sie erst zwei Monate Kommandant an Bord war, meinte Dev, den größten Teil ihres Lebens auf diesem Schiff verbracht zu haben.
    Als sie sich dem Einstiegsschott des Frachtraumes näherten, glaubte Dev ein schwaches Geräusch zu hören. Sie warf Dunnis einen raschen Blick zu, der mit einem Kopfnicken zu verstehen gab, daß er es auch gehört hatte. Vorsichtig näherten sie sich beide der Einstiegsluke. Dev zog ihre Laserpistole aus dem Gürtel, hielt sie schußbereit in der Hand, bedeutete Dunnis, dasselbe zu tun. Dann drückte sie auf einen Knopf in der Wand, und lautlos glitt das Schott zur Seite.
    Der Frachtraum war dunkel, nur von dem Gang her, wo sie standen, fiel ein Lichtschimmer durch die Luke. Nichts rührte sich, alles stand an seinem Platz, doch Dev blieb wachsam. Langsam hob sie die Hand, betätigte einen Schalter neben dem Schott und schaltete das Licht im Frachtraum ein.
    Da, hinter einer Reihe von festgezurrten Kisten, erkannte sie aus den Augenwinkeln eine Bewegung. Blitzschnell ließ sie sich durch die Luke gleiten und landete federnd auf ihren Füßen. Vorsichtig spähte sie um eine Kiste, erkannte ein Stück braunen Pelz.
    Sie hatten einen blinden Passagier an Bord der »Foxfire«.

»Die stärkste Moral verflacht irgendwann einmal zu einfacher Achtung vor anderen Menschen.«
     
    Anthropos: Die göttliche Menschheit.
     
     
     
III
     
    Dev stand in geduckter Haltung neben einem Container, die Laserpistole schußbereit, und überdachte schnell die Lage. Als Kapitän dieses Schiffes hatte sie das Recht, ohne Warnung auf Eindringlinge zu schießen, doch unter den gegebenen Umständen war das nahezu unmöglich. Der Strahl ihres Lasers würde mit Sicherheit die Frachtkisten beschädigen. Außerdem kannten diese Eingeborenen aufgrund ihrer technischen Unerfahrenheit kaum andere Waffen als Messer und Speer.
    Ihr schoß durch den Kopf, daß dies vielleicht kein gewöhnlicher Einheimischer war, daß sein plötzliches Auftauchen im Frachtraum des Schiffes vielleicht in Zusammenhang stehen könnte mit den Ereignissen dieses Abends. Möglicherweise war er ein Spion der Götter, um sie persönlich zu überwachen.
    Diesen Gedanken verwarf sie sogleich wieder, denn ihrer Meinung nach vertrauten die Götter viel eher ihrer hochentwickelten Technik als einem einheimischen Bewohner von Dascham. Trotzdem hielt sie ihren Strahler schußbereit.
    »Dunnis«, flüsterte sie dem Ingenieur zu, der über ihr am Schott wartete, »wecken Sie Larramac und Bakori. Sagen Sie ihnen, daß wir einen blinden Passagier an Bord haben. Sie sollen so schnell wie möglich herkommen, vielleicht brauche ich ihre Hilfe.« Der Ingenieur zögerte, sie allein zu lassen. »Nun beeilen Sie sich schon«, zischte Dev, »dies ist ein Befehl.« Sofort verschwand Dunnis’ Kopf aus der Einstiegsluke.
    Devs Aufmerksamkeit wandte sich wieder dem Eindringling zu. Er hatte sich in seinem Versteck zwischen den Kisten noch nicht gerührt. Langsam hob Dev ihre Hand zum Kinn und schaltete ihren Übersetzer ein.
    »Wer Sie auch sein mögen, ich weiß, daß Sie hier sind«, sagte sie in ruhigem, sanftem Ton. »Mein Name ist Ardeva Korrell, ich bin der Kommandant dieses Schiffes. Nennen Sie mir Ihren Namen!«
    Doch der Eindringling rührte sich nicht. Vielleicht dachte er, sie wollte ihm eine Falle stellen, oder er fürchtete sich einfach. In diesem Falle mußte sie versuchen, seine Furcht zu beschwichtigen, ihm Vertrauen einzuflößen.
    »Ich will Ihnen nichts Böses«, fuhr Dev fort. »Ich möchte nur wissen, warum Sie sich hier an Bord meines Schiffes verstecken. Ich weiß, wo
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