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Anschlag auf die Achterbahn

Anschlag auf die Achterbahn

Titel: Anschlag auf die Achterbahn
Autoren: Stefan Wolf
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Chefsessel sinken und blickte die drei
nacheinander prüfend an. »Wie gesagt: Auf der Cellophanhülle des Sprengsatzes
fand die Spurensicherung Fingerabdrücke. Und wie mir mein Kollege Herr Maier
bestätigte«, er deutete dabei auf den bärtigen Mann, der noch immer im Raum
verweilte, »sind diese Abdrücke mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit
mit denen Ihres Sohnes Stefan identisch, Herr Rüter.«
    »Bitte?!«, entfuhr es dem
verblüfften Herrn Rüter.
    Stefan wurde augenblicklich
bleich. Doch sein Gesicht zeigte nicht die geringste Regung.
    »Aber... aber das ist doch
lächerlich... völlig unmöglich!« Stefans Vater erhob sich vom Stuhl und legte
seinem Sohn die Hand auf die Schulter. »Dieser Vorwurf ist total absurd! Völlig
aus dem Nichts gegriffen! Sie müssen sich irren!«

    Kommissar Glockner atmete tief
durch. »Selbstverständlich werden die Abdrücke Ihres Sohnes noch einem Team von
Spezialisten zur genaueren Überprüfung vorgelegt, Herr Rüter. Dennoch ist schon
jetzt, selbst für einen Laien, leicht zu erkennen, dass ein Irrtum meinerseits
und auch von meinem Kollegen Maier ziemlich unwahrscheinlich ist.«
    »Ich werde es nicht zulassen,
dass Sie meinem Sohn dieses schmutzige Verbrechen in die Schuhe schieben!«,
entgegnete Herr Rüter im Brustton der Überzeugung. Wütend schlug er mit der
Faust auf den Schreibtisch.
    »Du solltest dich mit den
Tatsachen abfinden, Liebling«, schaltete sich Rita Möller in die Unterhaltung
ein. »Ein Fingerabdruck ist schließlich ein unumstößlicher Beweis. Und statt
den Beamten von der Polizei Untauglichkeit zu unterstellen, solltest du dich
lieber einmal fragen, weshalb dein Sohn zu solch einer abscheulichen Tat fähig
ist.«
    Stefans Vater verstand die Welt
nicht mehr. Sein Sohn saß noch immer wie versteinert auf dem Stuhl und blickte
starr auf den Boden.
    »Stefan, sag doch auch mal
was!«, forderte ihn sein Vater energisch auf. »Diese Vorwürfe kannst du dir
doch nicht gefallen lassen!«
    Stefan hob langsam den Kopf und
sah Kommissar Glockner fassungslos an. »Ich war es nicht. Ehrlich. Das schwöre
ich Ihnen!«
    Rita Möller stieß einen
schrägen Laut aus. »Wenn Stefans Schwur eine Brücke wäre, würde ich Ihnen
raten, diese auf keinen Fall zu betreten, Herr Kommissar. Sie würde bereits
beim ersten Schritt einbrechen. Ich spreche da aus eigener Erfahrung.«
    »Halten Sie sich bitte mit
Ihren Kommentaren zurück, Frau Möller«, ermahnte sie Gabys Vater im strengen
Ton. »Wir behalten uns unsere eigene Meinung vor.«
    Herr Rüter strich sich
verzweifelt durch sein schütteres Haar. »Wie... wie geht es denn nun weiter?«
    »Tja«, reagierte Herr Glockner
verunsichert. »Ich muss Ihnen mitteilen, dass es mir ganz und gar nicht
leichtfällt, aber so schwer es auch ist: Aufgrund der Beweislage muss Stefan
vorerst hier bleiben.«
    »Sie... Sie machen Witze.« Auf
Herrn Rüters Stirn bildeten sich Schweißperlen. »Das kann doch unmöglich Ihr
Ernst sein!«
    Auch Stefan blickte den
Kommissar mit weit aufgerissenen Augen an.
    »Er kommt in Untersuchungshaft,
richtig!?«, mutmaßte Rita Möller.
    Gabys Vater nickte. »So ist es.
Wegen der schweren Beweislast sind mir leider die Hände gebunden. Ich darf ihn
nicht gehen lassen.«
    »Herr Kommissar!«, entgegnete
Werner Rüter aufgebracht. »Wie sieht es aus mit einer Kaution? Ich hinterlege
für meinen Sohn jede erdenkliche Summe!«
    Herr Glockner lächelte
freundlich. »Das ehrt Sie sehr, Herr Rüter. Ich glaube auch, dass sich in
dieser Sache etwas machen lässt. Doch vor morgen Mittag werde ich keinen
Richter auftreiben können, der diesen Antrag genehmigt. Und solange werden wir,
allen voran Stefan, wohl in den sauren Apfel beißen müssen.«
    »Ich war es wirklich nicht,
Herr Kommissar«, beteuerte Stefan erneut seine Unschuld. »Ich wüsste auch gar
nicht, weshalb ich solch einen Wahnsinn machen sollte.«
    »Aber die Fingerabdrücke
sprechen für sich!«, stachelte Rita Möller weiter. »Ich würde mir an deiner
Stelle noch einmal gründlich überlegen, was du von nun an von dir gibst, bevor
du dich in weitere Lügen verstrickst.«
    Nun wurde es Herrn Glockner
entschieden zu bunt. Er erhob sich von seinem Sessel und wandte sich direkt an
Stefan. »Ich verspreche dir, dass es dir hier heute Nacht an nichts fehlen
wird. Ich werde auch umgehend alles in Bewegung setzen, dass du hier so schnell
wie möglich wieder rauskommst. Die Sache mit dem Fingerabdruck ist zwar
verheerend, aber nach unserer
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