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Annies Entscheidung

Annies Entscheidung

Titel: Annies Entscheidung
Autoren: Allison Leigh
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müssen, und er hatte es immer gehasst. „Es war eine Erinnerung an uns, Annie, kein Traum. Drago hatte dich schon bei der Hochzeit belästigt. Du bist nie mit ihm in deinem Schlafzimmer gewesen. Und vom Gefängnis aus konnte er dir nichts mehr tun.“
    Sie wurde blass. „Riley. Guter Gott!“ rief sie und ließ sich auf die Couch sinken.
    „Ja.“ Er wusste genau, was sie dachte. „Riley ist meine Tochter.“
    Annie blinzelte. Was war los mit ihr? Die Ähnlichkeit hätte ihr längst auffallen müssen. Und sie hätte sich an jene Nacht erinnern müssen!
    „Werde mir jetzt nicht ohnmächtig.“ Logan setzte sich neben sie.
    „Ich werde nicht ohnmächtig.“ Sie zog seine Hand von ihrem Nacken. „Du wusstest es die ganze Zeit.“ Es war wie ein Puzzle, bei dem immer neue Teile passten. Sie wollte schreien. „Wann wolltest du es mir sagen? Oder wolltest du für immer so tun, als wäre gar nichts passiert?“
    „Was hätte ich sagen sollen, Annie?“ fragte er leise.
    „Ich weiß nicht. Irgendwas! Du hast es all die Jahre gewusst.“
    „Ich wusste nur, dass ich mit dir geschlafen habe, obwohl ich dich niemals hätte berühren dürfen. Ich hätte es nicht tun dürfen. Ich habe nicht einmal eine Ausrede dafür. Und danach bist du eingeschlafen. Am Morgen habe ich dich in dein eigenes Bett gelegt und bin gegangen.“
    Annie stand auf und ging im Raum umher. Dann starrte sie durch die Glastür.
    Das Meer war wieder unruhig, und Wolken zogen über den Himmel. „Wir müssen es ihr erzählen.“
    „Sie wird nicht wissen wollen, dass ich ihr Vater bin“, wandte Logan ein.
    „Warum nicht? Weil du keiner sein willst?“ entgegnete Annie scharf und drehte sich zu ihm um. „Riley hat einen Vater. Einen richtigen Vater. Um Himmels willen, Logan, wir dürfen sie nicht in dem Glauben lassen, dass sie Dragos Tochter ist.“
    „Drago wird sich niemals in Rileys Leben einmischen.“
    „Wieso nicht? Ich traue Lucia durchaus zu, dass sie auch zu ihm geht. Ich werde nicht zulassen, dass sie Riley wieder wehtut. Und das kann ich nur verhindern, indem ich ihr die Wahrheit sage. Dass ich in jener Nacht mit dir zusammen war.“
    „Nein.“ Seine Stimme war ausdruckslos.
    Sie starrte ihn an und wünschte, sie würde ihn verstehen. „Wovor hast du Angst, Logan? Dass Riley dir Vorwürfe macht?“
    „Lass es, Annie.“
    Sie ging vor ihm in die Hocke, die Hände auf seinen Knien. „Das kann ich nicht.
    Nicht mehr. Ich habe Dinge viel zu lange ruhen lassen, weil ich dachte, es sei richtig. Aber es war falsch.“
    Er schob ihre Hände von sich und stand auf. „Es gibt ein paar Dinge, die du nicht weißt.“
    „Nur weil du sie mir verschweigst.“ Sie setzte sich und schlang die Arme um den Oberkörper, als wäre ihr kalt. „Du bist kein Berater.“
    „Nein.“
    Ihr Mund wurde schmal. „Hmm. Ich bin noch nie einem Spion begegnet“, versuchte sie zu scherzen.
    „Die Spionage ist nicht mein Fachgebiet.“
    „Was denn?“ Sie hob die Hände. „Komm schon, Logan. Nenn mir einen Grund, warum Riley nicht erfahren soll, dass du ihr Vater bist. Denn, ehrlich gesagt, wenn du nicht gerade ein kaltblütiger Mörder bist, sehe ich nicht…“
    „Ich bin einer.“
    Sie ließ die Hände wieder sinken. „Was?“
    „Ich wollte Anwalt werden“, begann Logan. „Und die Stipendien und Zuschüsse liefen irgendwann aus.“
    „Das weiß ich“, sagte sie verwirrt. „Aber was…“
    „Lass mich ausreden.“
    Sie schwieg.
    „Ich wurde von einer Organisation angesprochen. Sie würden den Rest meiner Ausbildung finanzieren und meine Kredite zurückzahlen. Dafür sollte ich nach meiner Zulassung eine bestimmte Zeit für sie arbeiten.“
    „Das ist doch nicht ungewöhnlich. Viele große Anwaltskanzleien treffen solche Abmachungen mit begabten Studenten“, warf sie ein.
    „Ungewöhnlich war, womit die Organisation sich beschäftigte.“
    Sie sah beunruhigt aus. „Organisation. Wie… die Mafia?“
    Er lachte. „Nein. HollinsWinword ist nicht die Mafia. Es sind… Friedenshüter, meistens jedenfalls. Auf internationaler Ebene.“
    Ihre Schultern entspannten sich nur ein wenig. Sie presste die Finger an die Schläfen. „Ich verstehe nicht.“
    „Das musst du auch nicht. Vielleicht ist es besser so.“ Cole zog es vor, im Verborgenen zu arbeiten.
    „Hast du ein… Spezialgebiet?“
    „Ich räume auf.“
    „Irgendwie bezweifle ich, dass du das mit Besen und Schaufel tust.“
    „Nein.“
    „Okay. Aber das muss nicht bedeuten, dass
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