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Annies Entscheidung

Annies Entscheidung

Titel: Annies Entscheidung
Autoren: Allison Leigh
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„Ich habe Drago immer und immer wieder gesagt, dass ich nicht mit ihm schlafen würde. Wir hatten eine Abmachung. Er wollte Zugang zu Bendlemaier, und ich hoffte, dass sein Ruf mir helfen würde, von Bendlemaier wegzukommen. Als ich erfuhr, dass er mit Drogen handelte, erklärte ich ihm, dass unsere Abmachung gestorben sei. Damit wollte ich nichts zu tun haben. Er glaubte mir nicht.“ Kopfschüttelnd fuhr sie sich durchs Haar.
    „Ich war eine zu gute Schauspielerin gewesen. Ich verdiente, was ich bekam. Ich hatte es ja praktisch herausgefordert.“
    „Es“, wiederholte er. „Was war es?“
    „Nach der Hochzeitsfeier war noch Champagner übrig. Meine Eltern waren wütend auf mich, weil sie glaubten, ich hätte Drago eingeladen.“
    Logan versuchte nicht mehr, sich zu beherrschen. Er packte ihre Schultern und drehte sie zu sich um. „Selbst nach dem, was zwischen dir und mir im Bootshaus passiert war, hast du dir noch mehr Champagner geholt?“
    „Ja, ich…“ Annie legte die Stirn in Falten. „Ich habe eine Flasche mit auf mein Zimmer genommen. Ich habe sie ausgetrunken, glaube ich. Ich erinnere mich nicht.“ Sie legte eine Hand an die Stirn. „Alles hat sich mit meinem Traum vermischt, weißt du. Aber ich weiß, dass ich am Morgen in meinem Bett aufgewacht bin… und nackt war… und Schmerzen hatte.“ Sie schüttelte den Kopf.
    „Bevor ich aufstehen konnte, kam die Polizei. Sie fanden Drago im Weinkeller.
    Und dann sind sie hereingekommen und haben auch mich festgenommen.“
    Ihre Augen waren feucht. „Er war im Haus gewesen. Und… während ich betrunken war… hat er… haben wir… Gott.“ Sie verbarg das Gesicht in den Händen. Ihre Schultern zitterten. „Was ist schlimmer? Bewusst mit jemandem zu schlafen, den man verachtet? Oder so betrunken zu sein, dass man sich nicht mehr daran erinnert, dazu gezwungen worden zu sein? Lucia hat mir natürlich versichert, dass sie gesehen hat, wie Drago im Morgengrauen aus meinem Zimmer geschlichen ist.“
    Logan zog sie an sich. Wie immer sein Leben aussah, er durfte sie nicht glauben lassen, dass sie so etwas getan oder zugelassen hatte. „Vielleicht war Drago wirklich in deinem Zimmer. Aber du warst nicht dort. Nicht bei ihm. Er hat dich zu nichts gezwungen.“
    „Das kannst du nicht wissen. Ich weiß es ja nicht einmal! Ich war jahrelang in Therapie, und selbst die Therapeutin weiß es nicht“, rief sie verzweifelt.
    „Aber ich weiß es.“ Er nahm ihr Gesicht zwischen die Hände und sah ihr in die Augen. „Ich weiß es, weil du in jener Nacht bei mir warst. Im Gästezimmer. Ich habe dich am Morgen in dein Zimmer getragen und ins Bett gelegt.“
    Ihre sanft geschwungenen Brauen zogen sich zusammen. „Was? Nein, so war es nicht. Du wolltest mich nicht. Das hast du mir auf dem Hochzeitsempfang gesagt.
    Dass du niemals mit mir…“
    „Stimmt.“ Das war nicht zu leugnen. „Aber spät am Abend bist du zu mir ins Gästezimmer gekommen. Ich wachte auf, und du lagst neben mir im Bett.“
    Selbst nachdem Logan bewusst geworden war, dass der warme, verführerische Körper nicht der Brautjungfer gehörte, die den ganzen Abend hindurch heftig mit ihm geflirtet hatte, hatte er nicht getan, was er hätte tun sollen. Er hatte sie nicht hinausgeworfen, sondern sie geküsst, den Champagner an ihren Lippen geschmeckt und sich an sie geschmiegt.
    In jener Nacht hatte er seine Freundschaft mit Will verraten und Annies wehrlosen Zustand ausgenutzt.
    Jetzt zitterten seine Hände, als er über ihr Haar strich. Dabei war er der Mann, dessen Hände niemals zitterten. Der nie versagte. Der eingesetzt wurde, wenn es keine andere Wahl mehr gab. „Ich konnte nicht ahnen, dass du dich erinnern würdest.“
    „Es ist wirklich passiert?“ Sie starrte ihn an. „All die Jahre war es nur ein Traum…
    und jetzt… ist es wahr?“
    „Was für ein Traum?“
    „Von dir. Von mir. Davon, dass wir miteinander schlafen.“ Sie taumelte zurück.
    Ihr Blick war benommen.
    „Du hast von der Nacht geträumt?“ Noch eine Sünde, von der er erlöst werden musste.
    „Meine Therapeutin hat gesagt, dass der Traum eine unbewusste Abwehr gegen das ist, was Drago mir angetan hat. Er war in meinem Zimmer, das weiß ich.
    Nicht nur weil Lucia es mir erzählt hat. Er hat seine Jacke dort vergessen. Eine HarleyJacke. Die trug er oft. Auch im Bootshaus, als du…“ Sie brach ab und schluckte.
    Psychotherapie war nie sein Ding gewesen. Manchmal hatte er aus beruflichen Gründen eine machen
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