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Annies Entscheidung

Annies Entscheidung

Titel: Annies Entscheidung
Autoren: Allison Leigh
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Riley nichts von uns beiden wissen darf.“
    „Verdammt, Annie. Nein!“
    Sie sprang wieder auf. „Riley wird keinen Lebenslauf von dir wollen, Logan. Du bist ein anständiger Mann…“
    „Ich bin Scharfschütze“, sagte er. „Ich komme zum Einsatz, wenn eine Situation mit anderen Mitteln nicht bereinigt werden kann.“
    Sie kniff die Augen zusammen, und er ahnte, welcher Verdacht ihr gekommen war.
    „Weil du gut bezahlt wirst?“ fragte sie. „Weil du es… gern tust?“ Sie schüttelte den Kopf. „Nein, das kann ich mir nicht vorstellen.“
    „Ich werde sogar sehr gut bezahlt“, gab er zu. Viele Jahre lang hatte er geglaubt, es sei genau das Leben, das er wollte. Bis ihm klar geworden war, dass es das einzige war, für das er geschaffen war. Inzwischen hasste er dieses Leben. Und jeder andere würde es auch hassen.
    „Nur weil du dich für etwas hasst, muss Riley es noch lange nicht tun“, sagte Annie. „Wenn dir nicht gefällt, was du tust, kannst du es ändern.“
    Es gab ein paar Leute, die es geschafft hatten, HollinsWinword und ihr altes Leben hinter sich zu lassen. „Hübsch gesagt.“
    Sie musterte ihn. „Vielleicht. Aber es ist wahr. Das waren deine eigenen Worte, Logan. An jenem Abend im Bootshaus. Es hat eine Weile gedauert, aber irgendwann habe ich sie beherzigt. Warum kannst du es nicht auch?“
    Sie nahm den dicken Pullover und den Regenschirm vom Tresen. „Ich gehe zum Laden.“
    „Der Laden läuft nicht weg, Annie. Es war ein harter Tag für…“
    „Für mich? Für dich? Für Riley?“ Eine Sekunde lang wurde ihr Blick unsicher.
    „Manchmal ist die Arbeit alles, was wir haben. Die Nachricht, die Sam dir überbracht hat, ist doch Beweis genug, oder? Ich gehe zum Laden, um meine Freundin zu sehen. Deine Schwester.“ Sie biss die Zähne zusammen. „Rileys Tante.“
    Dann ging sie hinaus und schloss die Tür hinter sich.
    Logan stand einfach nur da. Das Stück Papier in seiner Tasche hatte er ganz vergessen, aber jetzt schien es eine Tonne zu wiegen.

16. KAPITEL
    Vier Tage ohne elektrischen Strom.
    Seufzend wischte Annie mit dem Staubtuch über die Vitrinen und starrte auf das noch immer vernagelte Schaufenster. Sie hatte die Ladentür geöffnet, um etwas Licht hereinzulassen, und die Glocke klingelte leise in der Brise.
    „Hier.“ Riley kam aus dem Hinterzimmer und stellte einen dampfenden Becher auf den Tresen. „Heiße Schokolade.“
    Annie lächelte. Ein paar Marshmallows trieben darauf. „Offenbar habt ihr das Feuer trotz des Regens in Gang bekommen.“
    „Natürlich.“ Sara segelte mit ihrem eigenen Becher herein. „Das lernt man, wenn man mit Pfadfindern ausgeht.“ Sie zwinkerte Riley zu. Das Mädchen verdrehte die Augen, lachte jedoch.
    „Ich bringe das hier ins Maisy’s“, sagte Annie, nachdem sie die Schokolade getrunken hatte. Sie nahm den Karton, den sie mit Kerzen gefüllt hatte.
    „Wir helfen dir“, sagte Sara.
    „Ich hole einen Schirm.“ Riley eilte nach hinten.
    Einige Minuten später hatten sie den Gasthof erreicht. Annie schluckte ihren Protest herunter, als Riley sich sofort auf die Suche nach Kenny machte, und ging mit ihrer Freundin in Maisys Büro.
    Dass Logan vor dem Schreibtisch saß, war eine Überraschung. Dass Hugo Drake sich mit einer chirurgischen Nadel über seinen Sohn beugte, war ein Schock.
    Wie angewurzelt blieb Annie im Durchgang stehen.
    Sara ging um ihren Vater herum und betrachtete die Wunde, die Hugo gerade vernähte. „Du meine Güte, Logan. Ein paar Zentimeter tiefer, und es hätte die Halsschlagader erwischt.“
    Annie schrie leise auf. Logan drehte den Kopf.
    „Verdammt, Sohn, halt still. Die Narbe wird auch so schon hässlich genug.“
    „Woher hast du das?“ Saras Stimme drang wie aus weiter Ferne an Annies Ohr.
    „Zweifellos von irgendeiner Dummheit“, knurrte Hugo.
    „Maisy, ich habe dich gebeten, Hugo nicht anzurufen“, sagte Logan.
    „Du hättest, in die Praxis kommen sollen. Sturer Kerl“, brummte sein Vater.
    „Genau wie du“, meinte Maisy. „Hör auf zu meckern, und mach weiter.“
    „Alles, was ich wollte, war ein Verband.“
    „Halt endlich still“, befahl Hugo. „Oder willst du noch mehr Blut verlieren?“
    „Ich will wissen, was passiert ist“, beharrte Sara. „Du siehst aus, als hättest du an einer Messerstecherei teilgenommen. Muss ich den Sheriff holen?“
    Geräuschlos sank Annie zusammen.
    Logan schob seinen fluchenden Vater zur Seite und fing Annie auf, bevor ihr Kopf auf den
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