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Anita Blake 10 - Ruf des Bluts

Anita Blake 10 - Ruf des Bluts

Titel: Anita Blake 10 - Ruf des Bluts
Autoren: Laurell K. Hamilton
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auswendig lernte. Die Worte bewegten mich noch genauso. Ich hatte nie an Gott gezweifelt. Ich zweifelte an mir. Aber vielleicht war Gott viel großzügiger, als ich ihm hatte zugestehen wollen. Jason brachte Marianne.
     
    Ich fasste ihre Hand. »Hilf mir, den Munin zu rufen.«
     
    Sie widersprach nicht, sondern kniete sich neben mich. »Erinnere dich, wie sich sein Körper anfühlt. Erinnere dich an sein Lächeln, an den Geruch seiner Haare, seiner Haut«
     
    Ich nickte. »Er riecht nach Vanille und nach Fell.« Ich strich über seine Haut, sie fühlte sich kalt an. Er lag im Sterben. Mir war nicht im Geringsten nach Sex zumute. Ich war traurig und hatte Angst. Ich beugte den Kopf und betete. Ich betete, mich Raina öffnen zu können. Ich betete darum, Nathaniel anzusehen und Lust zu empfinden. Eine befremdliche Bitte in einem Gebet, aber einen Versuch war es wert. Ich empfand eine große Ruhe, wie sie mich manchmal beim Beten überkam. Es war nicht die Gewissheit, dass mir die Bitte erfüllt würde, sondern dass da jemand zuhörte.
     
    Langsam öffnete ich die Augen und betrachtete Nathaniel. In seinen langen losen Haaren steckten Blätter. Ich zupfte sie raus. Ich nahm seine Haare in die Hände und barg mein Gesicht darin. Sie rochen nach Vanille. Ich rieb die Wange an seiner, schob die Nase hinter seinem Ohr in die seidigen Haare, und dabei schob ich die Hände über die Wunden. Bei der Berührung stöhnte er auf. Ich weiß nicht, ob es an dem Schmerzenslaut lag oder an dem vertrauten Geruch seines Körpers oder an dem Gebet, aber Raina breitete sich in mir aus wie ein Feuer. Der Munin packte mich, und ich ließ mich packen, ohne Widerstand, ohne Gegenwehr. Ich empfing ihn willig, und Rainas Lachen floss über meine Lippen. Ich richtete mich auf Knien auf und blickte auf Nathaniel hinab.
     
    Ich hatte keine Angst mehr. Raina fand es großartig, ihn zu ficken, während er starb. Ich küsste ihn auf die Lippen, sie waren kalt und trocken. Ich presste den Mund darauf und fühlte das Feuer in ihn hineinströmen.
     
    Meine Finger fanden erneut die Wunden und strichen darüber, schoben sich hinein. Die Sanitäterin wollte mich wegziehen, aber sie wurde ihrerseits von Jason und den anderen weggezogen. Ich griff in die Wunden, bis Nathaniel die Augen aufriss und vor Schmerzen stöhnte. Seine Lider flatterten über den lila Augen. Er schaute, aber er sah mich nicht, sah überhaupt nichts.
     
    Ich bedeckte sein Gesicht mit sanften Küssen, und jede Berührung brannte. Ich ging zu seinem Mund zurück und blies hinein. Als ich den Kopf zurückzog, sah er mich mit wachen Augen an. Sein Atem war selbst zum Flüstern zu schwach. »Anita«, hauchte er.
     
    Ich setzte mich rittlings auf ihn und legte die Hände auf seine nackte Brust, fasste über die Wunden, aber ich berührte sie im Innern mit etwas anderem. Ich konnte die Beschaffenheit der Verletzung spüren. Ich konnte sein verletztes Herz hin und her drehen in der Hitze, die von meinen Händen ausging, die in seine Haut drang und sein Fleisch erfasste.
     
    Ich brannte bei lebendigem Leib. Ich musste ihn mit dieser Hitze speisen, die Energie mit ihm teilen. Meine Hände verließen seine Wunden und nestelten an meiner Bluse. Sie fiel von mir ab und landete im Gras. Das Trägerhemd war unter dem Schulterholster eingeklemmt. Hände halfen mir, es abzustreifen. Es fiel schwer auf meine Hüften herab. Ich öffnete den Gürtel und dachte, es sei Marianne, die mir half. Ich weiß, es war Marianne, die mich davon abhielt, die Unterhose auszuziehen. Raina fauchte in meinem Kopf.
     
    Jemand streichelte mir den nackten Rücken, und ich wusste, es war Richard. Er kniete hinter mir rittlings über Nathaniels Beinen, ohne sie zu belasten. Er drückte mich an sich. Plötzlich war mir bewusst, dass wir der Mittelpunkt des Rudels waren. Sie umgaben uns wie ein Wall aus Gesichtern und Leibern.
     
    Richard löste die Rückenscheide. Er öffnete den BH und streifte die Träger herunter. Ich wollte unwillkürlich protestieren, ihn festhalten, doch er küsste meine Schultern, glitt mit den Lippen meinen Rücken hinunter und zog den BH weg. Er flüsterte: »Nackte Haut ist dafür das Beste.« Ein Ansturm prickelnder Energie erfasste die zusehenden Lukoi, strömte in sie und breitete sich in mir aus. Der Munin sättigte sich an der Macht und wuchs, bis ich zu platzen glaubte.
     
    Richard beugte mich zu Nathaniel hinunter. Meine Brüste streiften ihn mit einer samtigen Berührung. Ein
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