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Anita Blake 10 - Ruf des Bluts

Anita Blake 10 - Ruf des Bluts

Titel: Anita Blake 10 - Ruf des Bluts
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Ihnen helfen.« »Reden Sie«, sagte ich. »Milo und Wilkes Männer sind da drinnen und streiten darüber, wer den Mann töten soll.«
     
    Ich drückte ihm die Mündung unter das Kinn, bis er auf die Zehenspitzen steigen musste. Er stieß einen verzweifelten Laut aus. »Haben Sie sich mit Mrs Zeeman amüsiert? War sie eine gute Nummer?«
     
    Er versuchte zu sprechen, aber mit dem Pistolenlauf ging das nicht. Ich überlegte, ihm den Lauf in den Hals zu stoßen, bis er an seinem Blut erstickte. Stattdessen atmete ich tief durch und ließ so weit locker, dass er sprechen konnte. »Um Gottes willen, ich habe die Frau nicht angefasst. Ich habe keinen der beiden angefasst. Ich bin Hellseher, Menschenskind. Ich könnte es gar nicht ertragen, jemanden, der gefoltert oder vergewaltigt wird, anzufassen«, sagte Howard.
     
    Ich glaubte ihm. Und wenn sich später herausstellte, dass er log, wäre die Welt nicht groß genug für ihn, um mir zu entgehen. Ich wusste mit kalter Gewissheit, dass er bezahlen würde, wenn er schuldig war. »Sie sagen, Daniel ist im Haus. Wo ist Mrs Zeeman?«
     
    »Niley und Beck haben sie rausgebracht. Sie wollen ihr Blut benutzen, um seinen Dämon zu rufen. Der Dämon soll das Land nach der Lanze absuchen. Niley will heute Nacht noch abreisen.«
     
    »Man kann einen Dämon nicht nach einer heiligen Reliquie suchen lassen«, sagte ich. »Beck meint, die Blasphemie wird seinem Meister gefallen.« »Warum laufen Sie davon, Howard?« »Es gibt gar keine Lanze. Ich habe gelogen.«
     
    Ich zog die Pistole ein Stückchen zurück und sah ihn verständnislos an. »Was sagen Sie da?«
     
    »Sie wissen, wie schwer es ist, als Hellseher seinen Lebensunterhalt zu verdienen. So viele schreckliche Erinnerungen, und am Ende arbeitet man immer für die Polizei ohne Bezahlung. Ich habe meine Fähigkeiten benutzt, um mich mit reichen Leuten gut zu stellen, die sich nicht so genau an die Gesetze halten. Ich habe ihnen Dinge versprochen, die es nicht gab, und für sie war es zu peinlich, zur Polizei zu gehen. Oder sie konnten sich nicht beschweren, um etwas betrogen worden zu sein, das gestohlen war. Das hat gut funktioniert. Ich habe nur Gauner übers Ohr gehauen.«
     
    »Bis Niley kam«, sagte ich.
     
    »Er ist wahnsinnig. Wenn er je herausfindet, dass ich ihn getäuscht habe, lässt er mich von Beck an den Dämon verfüttern.«
     
    »Sie werden Charlotte umbringen, weil sie etwas finden wollen, das es nicht einmal gibt, Sie Arschloch.«
     
    »Ich weiß, ich weiß, und es tut mir leid. Es tut mir wirklich, wirklich leid. Ich wusste nicht, wozu die fähig sind. Oh Gott, lassen Sie mich gehen. Lassen Sie mich fliehen.«
     
    »Sie werden uns ins Haus bringen. Sie werden uns helfen, Daniel zu retten.«
     
    »Es bleibt keine Zeit mehr, um beide zu retten«, sagte Howard. »Sie werden den Mann jeden Moment töten, und die Opferung der Frau hat schon begonnen. Wenn ich Sie ins Haus lasse, wird die Frau tot sein, noch bevor Sie sie erreichen.«
     
    Auf der anderen Seite des Baumes tauchte Roxanne auf wie von Zauberhand. Howard keuchte erschrocken. »Das glaube ich nicht«, sagte sie. Sie zeigte ihm ein Maul voller Zähne und ließ sie vor seinem Gesicht zuschnappen. Howard kreischte.
     
    Sie schlug die Krallen rechts und links von ihm in die Rinde und zog lange Furchen in den Stamm. Howard fiel in Ohnmacht.
     
    Ich ließ ihn bei Roxanne, den Vampiren und Ben. Sobald er wieder zu sich käme, würde er sie ins Haus bringen, und sie würden Daniel retten. Ich würde die anderen nehmen und Charlotte retten. Es gab gar keine Wahl, kein Ihn oder Sie. Wir würden sie beide retten. Daran musste ich glauben, während ich durch den schwarzen Wald rannte. Ich entfesselte die Macht in mir und schickte sie voraus, warf sie wie ein Netz aus und fing ... eine schwache, haarsträubende Witterung des Bösen. Jetzt wussten sie, dass ich kam, aber das war nicht zu ändern. Ich rannte wie schon einmal mit Richard: als ob der Boden mir sagte, wo ich hintreten musste, als ob die Bäume vor mir Platz machten. Ich rannte durch die Dunkelheit und sah nichts und brauchte nichts zu sehen. Ich spürte, wie Richard rannte. Ich spürte seine aufsteigende Panik und rannte schneller.
     
     
     

45
     
    Sie hatten sich eine Hügelkuppe ausgesucht, vormals war es eine Wiese gewesen, aber im Laufe des Tages hatten sie die Grasnarbe mit den Wiesenblumen weggerissen, sodass jetzt nur noch die nackte Erde vom Mond beschienen wurde.
     
    Im Film
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