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Anita Blake 04 - Giergige Schatten

Anita Blake 04 - Giergige Schatten

Titel: Anita Blake 04 - Giergige Schatten
Autoren: Laurell K. Hamilton
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habe eine andere Einstellung. Ich weiß, und das Gesundheitsministerium ebenfalls, dass Lykanthropie nur bei einem Angriff und nur durch die Tiergestalt übertragen werden kann. Die meisten Leute glauben das nicht. Ich kann es ihnen eigentlich nicht übel nehmen. Ich möchte auch nicht, dass mir ein Fell wächst.
    »Sie hat eine Spezialitätenmetzgerei. Das Geschäft läuft gut. Sie hat es von ihrem Vater geerbt.« »War er ebenfalls Lykanthrop?«, fragte ich. Er schüttelte den Kopf. »Nein, Peggy ist vor ein paar Jahren überfallen worden. Sie hat überlebt ...« Er zuckte die Achseln. »Aber Sie wissen ja.«
    In der Tat. »Ihre Frau ist also ein Lykanthrop und würde ihr Geschäft verlieren, wenn es herauskäme. Ich verstehe das. Aber wie kann ich Ihnen helfen?« Ich widerstand dem Drang, auf die Uhr zu sehen. Die Eintrittskarten hatte ich. Richard konnte nicht ohne mich reingehen.
    »Peggy ist verschwunden.« Aha. »Ich bin kein Privatdetektiv, Mr Smitz. Ich bearbeite keine Vermisstenfälle.« »Aber ich kann nicht zur Polizei gehen. Die finden es vielleicht heraus.« »Wie lange ist sie schon verschwunden?« »Zwei Tage.«
    »Ich rate Ihnen, dennoch zur Polizei zu gehen.« Er schüttelte hartnäckig den Kopf. »Nein.« Ich seufzte. »Mit der Suche nach Vermissten kenne ich mich nicht aus. Ich erwecke Tote und töte Vampire, mehr nicht.« »Mr Vaughn hat gesagt, Sie würden mir helfen.« »Haben Sie ihm Ihr Problem geschildert?« Er nickte.
    Mist. Zwischen Bert und mir war ein längeres Gespräch fällig. »Die Polizei beherrscht ihr Handwerk, Mr Smitz. Sagen Sie einfach, Ihre Frau sei verschwunden. Lassen Sie die Lykanthropie aus. Warten Sie ab, was sie herausfinden.« Ich riet einem Klienten nicht gern, der Polizei Informationen vorzuenthalten, aber das war immer noch besser, als sie gar nicht einzuschalten.
    »Ms Blake, bitte, ich mache mir Sorgen. Wir haben zwei Kinder.«
    Ich wollte sämtliche Gründe aufzählen, weshalb ich ihm nicht helfen konnte, aber dann ließ ich es sein. Mir war etwas eingefallen. »Animators, Inc. hat eine Privatdetektivin unter Vertrag. Veronica Sims hat schon mit einer Menge übernatürlicher Fälle zu tun gehabt. Sie kann Ihnen möglicherweise helfen.«
    »Kann ich ihr vertrauen?« »Ich vertraue ihr.« Er sah mich zwei Augenblicke lang an, dann nickte er. »Also gut, wo finde ich sie?« »Ich rufe sie kurz an und frage, ob sie einen Termin für Sie frei hat.« »Das wäre wunderbar, danke.«
     
    »Ich möchte Ihnen durchaus helfen, Mr Smitz. Aber Vermisste aufzuspüren ist nicht gerade mein Spezialgebiet.« Währenddessen wählte ich die Nummer. Ich kannte Ronnies Nummer auswendig. Wir trainierten mindestens zweimal pro Woche, abgesehen von gelegentlichen Kino- und Restaurantbesuchen und dergleichen. Beste Freundinnen, eine Idee, die Frauen niemals ablegen. Fragen Sie einen Mann nach seinem besten Freund, und er wird überlegen müssen. Er wird Ihnen spontan keinen nennen können. Eine Frau sehr wohl. Ein Mann wird sich nicht einmal auf einen Namen besinnen, nicht wenn es um einen besten Freund geht. Frauen bleiben dabei. Männer nicht. Fragen Sie mich nicht, warum.
    Bei Ronnie schaltete sich der Anrufbeantworter ein. »Ronnie, wenn du da bist, nimm ab, hier ist Anita.« Es klickte in der Leitung, und im nächsten Augenblick hatte ich die echte Ronnie am Apparat. »Tag, Anita. Ich dachte, du wärst heute Abend mit Richard verabredet. Ist was schief gelaufen?«
    Da sehen Sie's: beste Freundin. »Nicht mit der Verabredung. Ich habe hier einen Klienten, der mehr ein Fall für dich ist als für mich.« »Erzähl«, bat sie. Ich tat es.
    »Hast du ihm empfohlen, zur Polizei zu gehen?« »Ja.« »Aber er will nicht.« »Genau.« Sie seufzte. »Also, ich habe schon Vermisstenfälle bearbeitet, aber erst nachdem die Polizei schon alles Mögliche unternommen hatte. Sie haben Mittel, die mir nicht zur Verfügung stehen.«
    »Das ist mir klar«, sagte ich. »Er rückt nicht davon ab?« »Ich glaube nicht.« »Also heißt es, ich oder ...« »Bert hat den Auftrag angenommen, obwohl er wusste, dass es um einen Vermissten geht. Er könnte ihn sonst an Jamison weiterreichen wollen.«
    »Jamison kann bei allem, was über das Erwecken von Toten hinausgeht, seinen Hintern nicht von einem Erdloch unterscheiden.« »Ja, aber er ist immer eifrig bemüht, sein Spektrum zu erweitern.«
    »Frag ihn, ob er um ...« Sie hielt so lange inne, wie sie ihren Terminkalender durchging. Ihr Geschäft schien gut
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