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Angstschrei: Thriller

Angstschrei: Thriller

Titel: Angstschrei: Thriller
Autoren: James Hayman
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hässliches Lächeln zog über seine Lippen. » Die Sache hat nur einen winzig kleinen Haken«, sagte er. » Sie haben recht mit dem, was Sie eben gesagt haben. Ich will, dass sie springt. Und ich muss dazu lediglich ein einziges kleines Wort aussprechen … nennen wir es das Zauberwort … und schwupp, schon geht sie über die Klippe.«
    McCabe wusste nicht, ob Wolfe bluffte. Vielleicht gab es ein Zauberwort, vielleicht auch nicht. Er überlegte, was seine Optionen waren. Er konnte einfach abdrücken. Das würde das Ganze beenden… aber womöglich auch Abby dazu bringen, sich in die Tiefe zu stürzen. Ein untragbares Risiko.
    Aus dem Augenwinkel sah er, wie Abby sich umdrehte und wieder auf die Felsen und das Meer hinabblickte. Dann wandte sie den Blick erneut zu ihnen. Befand sie sich in einem hypnotischen Trancezustand? McCabe wusste es nicht. Auf ihrem Gesicht war nichts als Angst zu erkennen. Angst vor dem Schritt in den Tod. Angst vor dem Schritt zurück zu ihnen.
    » Ich möchte Ihnen eine Frage stellen, Richard«, sagte McCabe. » Wenn Detective Savage und ich tun, was Sie verlangen, und weggehen, was passiert dann als Nächstes? Nehmen Sie Abby als Geisel mit?«
    » So lautet mein Plan, ja. Mein Plan B, um genau zu sein. Meine Notfalloption. Am Fuß der Treppe, unten am Strand, liegt mein Beiboot. Mein Boot ankert ganz in der Nähe. Sie verschwinden. Abby und ich fahren weg. Wenn ich das Gefühl habe, in Sicherheit zu sein, setze ich sie irgendwo an der Küste ab. Falls Sie oder die Küstenwache oder irgendein Möchtegernheld im Hummerkutter mir folgen sollten…« Wolfe zuckte mit den Schultern.
    » Dann sagen Sie das Zauberwort, und sie springt über Bord.«
    Wolfe lächelte. » Nein, um ehrlich zu sein, wenn es so weit kommen sollte, dann erschieße ich sie einfach. Ich habe einen kleinen Revolver an Bord. Eine Smith & Wesson Airweight, Kaliber 38.«
    McCabe kannte die Waffe. Sie war leicht. Gut zu verstecken. Auf kurze Entfernungen tödlich.
    » Nur aus Neugier, Richard, wie war denn Ihr Plan A?«
    » Oh, Plan A war viel einfacher. Da gab es keine Videos. Und Kelly wäre wegen des Mordes ins Gefängnis gekommen.«
    » Wegen der Morde. Plural.«
    » Stimmt, wegen der Morde. Abby hätte nicht Geisel spielen müssen, wäre von der Klippe gesprungen und hätte so ihren dritten und letzten Selbstmordversuch auf tragische Weise erfolgreich zu Ende gebracht. Ich wäre zurück in meine Praxis in Portland gesegelt. Und natürlich hätten wir gemeinsam morgen früh diesen Verlust betrauert.«
    » Warum muss sie denn unbedingt sterben?«, wollte Maggie wissen. » Sie kann Sie doch gar nicht beschreiben.«
    » Aber dafür gibt es keine Garantie. Ihre Erinnerungen könnten jederzeit wiederkommen.«
    Ihn Plan B durchziehen zu lassen kam nicht in Frage. Wenn Wolfe Abby mit auf sein Boot nahm, dann würde er sie umbringen, sobald er sie nicht mehr brauchte, so viel war klar. Erneut wog McCabe seine Optionen gegeneinander ab. Den Dreckskerl zu erschießen war immer noch die Nummer eins. Eine zweite fiel ihm beim besten Willen nicht ein.
    » Eine letzte Frage noch, Richard.«
    » Bevor Sie gehen?«
    » Ja. Bevor wir gehen.« Er richtete die Fünfundvierziger auf Wolfes Hals. Auf genau die Stelle, wo sein Zauberwort entstehen würde. Falls es tatsächlich ein Zauberwort gab. » Es ist eine Art physikalische Frage. Sie wissen schon, wie in der Schule. Zug A verlässt Bahnhof B mit sechzig Stundenkilometern und so weiter. Verstehen Sie?«
    Wolfe starrte erst McCabe an, dann seine Pistole und sagte kein Wort.
    » Wollen Sie wissen, wie meine Frage lautet, Richard? Es ist eine ziemlich wichtige Frage.«
    Wolfe gab immer noch keinen Ton von sich.
    » Meine Frage lautet: Wenn die Kugel, die sich in der Kammer meiner Pistole befindet, den Lauf in genau dem Moment verlässt, in dem Sie anfangen, Ihr Zauberwort zu rufen, sind Sie dann tot, bevor das Wort Ihre Kehle verlassen hat, oder erst hinterher?«
    » Sie bluffen.«
    » Das glaube ich weniger.«
    » Das wäre ja Mord.«
    Jetzt lächelte McCabe. » Nein. Das, was Sie machen, Herr Dr. Wolfe, das nennt man Mord. Das, was ich mache, ist die vertretbare Anwendung von Gewalt gegen einen Killer, der eine Geisel bedroht.«
    » McCabe«, sagte Maggie.
    » Was?«, erwiderte er, die Augen immer noch fest auf Wolfe gerichtet.
    » Sie steht nicht mehr an der Klippe. Sie kommt zu uns.«
    McCabe warf einen schnellen Blick zur Seite. Abby kam durch den Schnee direkt auf sie zu. Sie war
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