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Angstschrei: Thriller

Angstschrei: Thriller

Titel: Angstschrei: Thriller
Autoren: James Hayman
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barfuß. IhreArme hingen immer noch seitlich an ihrem Körper herab.
    » Tja«, sagte McCabe. » Es sieht so aus, als hätte Abby unsere Geiselkrise gelöst. Das macht alles sehr viel einfacher. Legen Sie sich auf den Boden, Gesicht nach unten, Hände auf den Rücken.«
    Wolfe rührte sich nicht.
    » Sofort, Richard. Sonst schieße ich vielleicht doch noch, nur so zum Spaß. Sie kennen ja die Schlagzeilen: › Verbrecher widersetzt sich Festnahme und stirbt bei Schusswechsel mit der Polizei.‹«
    Als Abby Quinn noch ungefähr drei Meter von Wolfe entfernt war, blieb sie stehen. » Du bist der TOD «, sagte sie. » Du musst sterben.«
    Sie richtete einen kleinen, glitzernden Revolver auf Wolfe. Seine Airweight .38.
    » Abby! Nein!« Maggie hechtete los und traf im Moment des Schusses auf Quinns Beine. Abby verlor das Gleichgewicht, und die Waffe flog ihr aus der Hand. Die Kugel verfehlte ihr Ziel. Wolfe und Maggie stürzten sich auf den Revolver. Wolfe war schneller.
    Er griff nach der Airweight und war im nächsten Moment schon wieder auf den Beinen, direkt neben Abby. Er schlang ihr den Arm um den Hals, zog sie dicht an sich heran und presste ihr den kurzen Lauf des Revolvers an den Hals.
    Sie wehrte sich zwar nach Kräften im Versuch, ihm zu entkommen, aber er war zu stark, sein Griff zu fest. Er fing an, sie rückwärts zu zerren, Schritt für Schritt, wobei er abwechselnd nach links zu McCabe und nach rechts zu Maggie blickte.
    Die beiden folgten ihm. McCabe schlug einen Linksbogen in Richtung Holztreppe, Maggie wich weiter nach rechts aus. Sie wollten den Winkel größer machen, damit wenigstens einer von ihnen die Möglichkeit bekäme, auf Wolfe zu schießen, ohne gleichzeitig Abby zu gefährden. Wolfes Blick schweifte von links nach rechts. Dann hinüber zur Treppe. McCabe stand jetzt direkt davor und blockierte seinen Fluchtweg.
    » Aus dem Weg«, rief Wolfe, » oder sie ist tot.«
    » Aber Sie auch, Richard. Überall nur Tod.«
    Urplötzlich und ohne Vorwarnung riss Abby sich los, warf sich zu Boden und kreischte: » Hört auf! Hört auf! Ich hör euch nicht mehr zu!!«
    Wolfe war mit einem Mal schutzlos. Er schoss genau im selben Moment wie McCabe. McCabe war der bessere Schütze. Die Fünfundvierziger die bessere Waffe. McCabes Kugel schlug in Wolfes Brustkorb ein und schleuderte ihn nach hinten. Einen Sekundenbruchteil später traf ihn Maggies Kugel in den Rücken, zehn Zentimeter tiefer. Rückwärts taumelte er über den Klippenrand. Kein Schrei kam über seine Lippen, während er hinabstürzte. Vermutlich war er bereits tot.
    » Sagt ihnen, sie sollen endlich ruhig sein«, kreischte Abby. » Sagt ihnen, dass ich ihnen nicht mehr zuhöre! Ich hör nicht mehr zu!«
    Sie krümmte sich wie ein Fötus zusammen und fing an zu weinen. Maggie hockte sich neben sie in den Schnee und strich ihr sanft über den Rücken. McCabe warf einen vorsichtigen Blick über den Klippenrand nach unten. Es dämmerte bereits. Er sah, wie Wolfes Leiche von einer Welle erfasst und ins eiskalte Wasser gespült wurde. Wenn die Kugeln ihn nicht umgebracht hatten, dann aber definitiv der Sturz. Falls nicht, würde die eisige Januarsee ihm mit Sicherheit den Rest geben. So oder so, eines war sicher: Es war vorbei.
    » Er war der TOD . Er musste sterben«, stieß Abby schluchzend hervor. » Er musste sterben.«
    McCabe verständigte das Feuerwehrboot und einen Notarztwagen, der sie am anderen Ufer erwarten sollte. Sie brachten Abby nach Winter Haven. McCabe hoffte, dass sie nicht allzu lange dort bleiben musste. Aber eine Gewissheit gab es nicht.

40
    Portland, Maine
    Maggie und McCabe kehrten in die 109 zurück. Die Fotos aus New York waren bereits angekommen. Sie warfen gemeinsam einen Blick darauf. Es waren insgesamt sechs Stück, und Lainie hatte recht gehabt. Sie waren eindeutig, und sie waren abartig.
    Anders als McCabe befürchtet hatte, war das Mädchen auf den Fotos nicht Tara. Sie besaß einen schmächtigen, kaum entwickelten Körper und sah sehr viel jünger aus. Womöglich war sie sogar sechzehn, aber, wie Astarita gesagt hatte, sie wirkte eher wie zwölf.
    » Ich bin froh, dass er tot ist«, sagte Maggie, die Augen starr auf den Bildschirm gerichtet.
    » So einen Satz habe ich aus deinem Mund ja noch nie gehört.«
    » Ich wünschte bloß, wir hätten ihm mehr Schmerzen bereitet.« Sie wandte sich ab und ging an ihren Schreibtisch. » Vielleicht finden wir sie ja noch lebend«, sagte sie, während sie sich vorsichtig auf
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