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Angst in deinen Augen

Angst in deinen Augen

Titel: Angst in deinen Augen
Autoren: Tess Gerritsen
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passierte, war niemand drin.“
    „Ich rede über die Zeit vor der Explosion, Miss Cormier.“
    „Davor?“
    Sie starrte ihn an. Er starrte zurück, seine grünen Augen waren absolut ruhig. „Sie meinen … Sie denken …“
    Er sagte nichts.
    „Es war keine undichte Gasleitung?“, fragte sie leise.
    „Nein“, gab er zurück. „Es war eine Bombe.“
    Sie sank mit einem entsetzten Keuchen zurück. Es war kein Zufall, dachte sie. Es war überhaupt kein Zufall …
    „Miss Cormier?“
    Wortlos schaute sie ihn an. Irgendetwas an der Art, wie er sie anschaute, dieser unbewegte Blick, jagte ihr Angst ein.
    „Es tut mir leid, dass ich Ihnen die nächste Frage stellen muss“, sagte er. „Aber Sie müssen verstehen, dass es etwas ist, das ich verfolgen muss.“
    Sie schluckte. „Was … was für eine Frage?“
    „Wissen Sie von jemandem, der Ihren Tod will?“

2. KAPITEL
    D as ist verrückt“, sagte Nina. „Das ist Wahnsinn.“ „Ich muss dieser Möglichkeit nachgehen.“ „Was für einer Möglichkeit? Dass diese Bombe für mich bestimmt war?“
    „Ihre Trauung war für zwei Uhr angesetzt. Die Bombe explodierte um 2:40. Sie war in der Nähe des Altars deponiert. Der Wucht der Explosion nach zu urteilen besteht kein Zweifel, dass Sie und Ihre sämtlichen Gäste getötet worden wären. Oder zumindest ernsthaft verletzt. Wir sprechen von einer Bombe, Miss Cormier. Nicht von einer undichten Gasleitung. Und auch nicht von einem Unfall. Eine Bombe. Sie war dafür bestimmt, jemanden zu töten. Was ich herausfinden muss, ist, wer das Ziel war.“
    Sie sagte nichts. Dies alles war zu entsetzlich, um es sich auch nur auszumalen.
    „Fangen wir mit Ihnen an“, sagte Sam.
    Benommen schüttelte sie den Kopf. „Ich … ich war es nicht. Ich kann es nicht sein.“
    „Warum nicht?“
    „Es ist unmöglich.“
    „Warum sind Sie sich so sicher?“
    „Weil es niemand gibt, der mir den Tod wünscht!“
    Ihr Ausbruch schien ihn zu überraschen. Für einen Moment schwieg er. Draußen auf der Straße wandte ein uniformierter Polizist den Kopf und schaute sie an. Sam winkte ihm beruhigend zu, und der Mann drehte sich wieder um.
    Nina ballte den zerknitterten Stoff ihres Kleides im Schoß zusammen. Dieser Mann war schrecklich. Sam Spade ohne die geringste Spur menschlicher Wärme. Obwohl es im Auto zunehmend heißer wurde, merkte sie, dass sie fröstelte.
    „Können wir das ein bisschen genauer untersuchen?“, fragte er eindringlich.
    Sie sagte nichts.
    „Haben Sie irgendwelche Exfreunde, Miss Cormier? Irgendwer, der über Ihre Heirat unglücklich sein könnte?“
    „Nein“, flüsterte sie.
    „Gar keine Exfreunde?“
    „Nicht … nicht im letzten Jahr.“
    „Sind Sie so lange mit Ihrem Verlobten zusammen? Ein Jahr?“
    „Ja.“
    „Geben Sie mir auch seinen vollen Namen und seine Adresse, bitte.“
    „Dr. Robert David Bledsoe, 318 Ocean View Drive.“
    „Dieselbe Adresse?“
    „Wir leben zusammen.“
    „Warum wurde die Hochzeit abgesagt?“
    „Das müssen Sie Robert fragen.“
    „Dann war es also seine Entscheidung? Die Hochzeit zu verschieben?“
    „Wenn der Eindruck nicht täuscht, hat er mich vor dem Traualtar stehen gelassen.“
    „Wissen Sie, warum?“
    Sie lachte bitter auf. „Ich bin inzwischen zu der bahnbrechenden Erkenntnis gelangt, dass mir Männer ein totales Rätsel sind, Detective Navarro.“
    „Er hat Sie in keiner Weise vorgewarnt?“
    „Es war genauso unerwartet wie diese …“, sie schluckte. „Wie diese Bombe. Genau das war es.“
    „Um welche Uhrzeit wurde die Hochzeit abgesagt?“
    „Gegen halb zwei. Ich kam eben hier an, im Hochzeitskleid und allem. Dann tauchte Jeremy – Roberts Trauzeuge – mit dem Brief auf. Robert hatte nicht einmal genug Mumm, um es mir ins Gesicht zu sagen.“ Sie schüttelte angewidert den Kopf.
    „Was stand in dem Brief?“
    „Dass er mehr Zeit braucht. Und dass er für eine Weile wegfährt. Das ist alles.“
    „Ist es denkbar, dass Robert etwas …“
    „Nein, das ist nicht denkbar!“ Sie schaute ihm direkt in die Augen. „Sie glauben doch wohl nicht im Ernst, dass Robert etwas damit zu tun haben könnte?“
    „Ich muss nun einmal alle Möglichkeiten in Betracht ziehen, Miss Cormier.“
    „Robert ist wirklich zu keiner Gewalt fähig. Er ist Arzt, um Himmels willen!“
    „Na schön. Lassen wir das fürs Erste. Wenden wir uns anderen Möglichkeiten zu. Ich nehme an, Sie sind berufstätig?“
    „Ich bin Krankenschwester im Maine Medical
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