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Angor - Schatten der Vergangenheit (Kriminalroman)

Angor - Schatten der Vergangenheit (Kriminalroman)

Titel: Angor - Schatten der Vergangenheit (Kriminalroman)
Autoren: Thomas Graser
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von außen gefühlt und bestärkte seine Annahme. Es war das ausdrucksstarke Gemälde abgebildet, welches Alex der Russe erwähnte und Raven schon länger erwartet hatte. Professionell fotografiert, sodass wirklich alle Nuancen zu sehen waren. Die bildhübsche Braut blickte ihm lächelnd entgegen.
    Der damalige Künstler musste einer der Begnadetsten seiner Zeit gewesen sein. Er malte die junge Frau und ihre Schmuckstücke natürlich und äußerst detailgetreu. Raven war fasziniert, ihr Gesicht sprühte regelrecht vor Glückseligkeit und Unbefangenheit.
    Jedes der sechs Schmuckstücke war für sich ein Kunstwerk. Alle neunzehn Teilstücke des Großmoguls waren auf herrliche Ohrringe, einem Collier, einer Brosche, einem Armband sowie einem Ring verteilt. Raven erkannte sofort den Stein, der später von Fabergé verarbeitet wurde. Es war der mittige und größte des prachtvollen Colliers.
     
     
    Raven schaute auf die Oberfläche und die Farben des Foto s, es setzen Veränderungen ein. Er erschrak …
    Seine Fin gerkuppen färbten sich. Entsetzt ließ er das Foto auf die Schreibtischplatte fallen. Kurze Zeit später war darauf kaum noch etwas zu erkennen. Raven nahm es wieder hoch und drehte es um. Auf der Rückseite war etwas handschriftlich vermerkt:
    „Hallo Mr. Blackstone,
    seien Sie unbesorgt. Die Chemikalie an Ihren Fingern ist völlig ungefährlich und lässt sich leicht abwaschen. Erst Ihr Schweiß hat diesen Zersetzungsprozess in Gang gesetzt. Wir möchten natürlich nicht, dass allzu viele Menschen unser großes Geheimnis zu sehen bekommen. Nun sind Sie einer der wenigen Würdenträger dieser Welt … speichern Sie dieses wundervolle Gemälde in Ihrem Gedächtnis ab. Erinnerungen und unser freier Geist sind das Einzige, was uns keine Macht auf Erden entreißen kann. Leider bricht unsere schöne Welt aus den Fugen. Wenn einige intelligente Menschen nicht einen gewissen Gegenpol bilden, steuern wir wirklich auf eine Apokalypse zu. Ich hatte es Ihnen angedeutet. Wenn Sie bereit sind, mehr darüber zu erfahren, würde es meinen Vater und andere aus unserer verschworenen Gemeinschaft außerordentlich freuen.
    Ich werde morgen um elf Uhr Ihre Ausstellung besuchen. Wenn Sie den Kontakt wünschen, sprechen Sie meine Begleitung an. Sie wird Ihnen weitere Instruktionen für ein Treffen zukommen lassen. Wenn nicht, gehen Sie einfach an uns vorbei. Ich werde Sie dann nie wieder behelligen. Wir müssen äußerst vorsichtig agieren …
    Grüße Alex“
     
    Raven lehnte sich nachdenklich zurück. Nach einer Weile erhob er sich, ging ins Bad und duschte ausgiebig. Seine Gedanken pendelten zwischen diesen mysteriösen Zeilen und den letzten ereignisreichen Monaten hin und her. Raven hatte sich entschieden, er würde an Alex vorbeigehen. Er verspürte nicht das geringste Interesse an Verschwörungen und geheimen Gesellschaften. Seine Sehnsucht nach Ruhe und Frieden war unbändig. Raven wollte nur noch alles Düstere hinter sich lassen.

Kapitel 29
     
    Henry hatte Berlin den Rücken gekehrt, der Alltag hatte ihn wieder.
    Er befand sich in seiner Kanzlei, alles war wieder bestens. Seine ureigene Leichtigkeit war zurückgekehrt. Henry war glücklich und ausgeglichen wie schon seit langer Zeit nicht mehr. Er hatte eine komplizierte Strafsache übernommen und war in die Akte vertieft, also in seinem Element. Nun fand er wieder die erforderliche Konzentration, welche in seinem Beruf unabdingbar ist. Seine Susi brachte ihm einen frischen Cappuccino, der Duft betörte ihn. Er konnte sich wieder über Kleinigkeiten freuen. Zufrieden bedankte er sich ein Tick zu überschwänglich:
    »Danke mein allerbester Engel .«
    Susi schaute ihn nur ungläubig an und verließ schnellen Schrittes sein Büro. Henrys Handy klingelte, er schaute aufs Display.
    Er nahm das Gespräch an:
    »Hans-Jürgen, du alter Racker. Was gibt es Neues?«
    »Das wollte ich dich eigentlich fragen, aber erst einmal muss ich Dir meine News erzählen.
    Hörst du im Büro Radio? Wenn nicht, dann stelle es mal an. Ich schätze, sie werden recht schnell darüber berichten.
    Soweit ich aus ermittlungstaktischen …«
    Henry unterbrach:
    »Hallo! Komm zur Sache, ich habe viel zu tun, du alter Spinner .«
    Hans-Jürgen lachte laut.
    »Ich wollte dich doch nur ein wenig anflachsen. Hier in Kurzform, denn ich muss gleich ins Präsidium. Heute Morgen war Zugriff! Wir haben die beiden Sülenc-Brüder und weitere Verdächtige verhaftet. Gunther Wegener hat uns geholfen, dein
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