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Angor - Schatten der Vergangenheit (Kriminalroman)

Angor - Schatten der Vergangenheit (Kriminalroman)

Titel: Angor - Schatten der Vergangenheit (Kriminalroman)
Autoren: Thomas Graser
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derart bereichert! Ihr Vater vertraute nur noch sehr wenigen Personen über den Weg. Seine erlangte Verbitterung und Enttäuschung über seine eigene Regierung trieb ihn an. Er war äußerst weitsichtig und wusste, dass gerade in diesen schwierigen Zeiten eine heranwachsende Generation Hilfe benötigen würde. Er wollte von vornherein etwas Dauerhaftes und Wichtiges mitaufbauen. Die Brauerei war zuallererst Mittel zum Zweck. Ihr Vater hat bis 1968, also bis zwanzig Jahre nach der Gründung Israels, ungefähr das Fünffache vom damaligen Goldwert in den Aufbau des jungen Staates gesteckt. Dies alles hat er in aller Stille getätigt, ohne sich jemals damit zu profilieren. Mein Großvater war von Ihrem Vater wirklich beeindruckt. Er schätzte seine Gradlinigkeit und den unbändigen Willen. Stewart hat auf Umwegen der Gerechtigkeit Genüge geleistet. Sie können alles, was ich Ihnen erzählte, infrage stellen. Aber ich schwöre Ihnen bei Gott, es entspricht der Wahrheit!«
    Ravens Freude über das Gehörte ließen seine Gefühle durcheinanderwirbeln. Er glaubte diesem Fremden mittlerweile jedes einzelne Wort. Diese letzte Aussage entsprach genau dem Bild, welches sich von seinem geliebten Dad unauslöschlich in sein Gedächtnis eingebrannt hatte. Es war endlich wieder gerade gerückt, das war befreiend.
    Alles, was sich in letzter Zeit ereignete und Raven persönlich widerfuhr, verlor gänzlich an Bedeutung. Das besondere Verhältnis zu seinem Vater und der Glaube an das Gute in ihm waren für Raven existenziell.
    »Danke !«
    Raven stand auf und reichte seinem Gegenüber die Hand. Alex erhob sich ebenfalls und ergriff sie lächelnd, er verabschiedete sich:
    »Ich weiß, diese Situation hier ist völlig absurd und insgesamt unglaublich. Dennoch bin ich froh, Sie heute getroffen zu haben. Viel mehr möchte ich nun wirklich nicht mehr anmerken.
    Ich denke, dass es für Sie besser ist, wenn wir für Ihre Rückkehr und den Ermittlern etwas Unverfängliches improvisieren.
    Machen Sie es gut, Mr. Blackstone .«
    Nun lächelte Raven …
    »Alex, Sie sind ein kluger junger Mann.«

Kapitel 28
     
    Der Eingang des Deutschen Historischen Museums in Berlin erstrahlte in blauem Licht. Es lag auch ein blauer Teppich aus und kein roter. Der Grund dafür lag in der medienwirksamen Präsentation für die neue Sonderausstellung des Museums:
    „Geben ist seliger denn Nehmen.“
    Berlin wurde bewusst als erster Ausstellungsort gewählt. Alex, der sonderbare Russe, hatte insgeheim recht behalten …
    Auf allen Ausstellungsplakaten und Broschüren prangte mittig die verschwundene Brosche mit dem einzigartigen blauen Diamanten, umringt von den anderen Pretiosen. Sie glänzte mit Abwesenheit und stahl dennoch allen anderen Schmuckstücken die Show. Der unheimliche Mythos des Edelsteins und der spektakuläre Raub in New York verhalfen der Ausstellung zu einem öffentlichen Interesse ungekannten Ausmaßes. Der Ernst und Sinn schien ein wenig in den Hintergrund gerückt. Aber wenn dadurch Tausende Besucher mehr in die Museen strömen würden, dann hatte der Hype etwas Gutes.
    Berlin war die erste Station von sechzehn geplanten Weltmetropolen, angesetzt über einen Zeitraum von acht Jahren.
    Das Hauptanliegen war, das heldenhafte Tun von Jacob Rosen, Hugh Sturdet und Helmut Geschke aufzuzeigen und ihnen ein visuelles Denkmal zu setzen.
    Die ausgestellten Schmuckstücke würden stellvertretend für alle großzügigen Spender ureigene Geschichten erzählen. Hier würde jeder Besucher seiner Fantasie freien Lauf lassen und ermessen können, worauf einige gütige Menschen selbstlos verzichtet haben. Aus reiner Nächstenliebe und gegen Antisemitismus. Eigentümer der Schmuckstücke war die neugegründete Leeds Stiftung. Ravens Plan war, den Zugriff von privaten Sammlern oder einzelnen Museen zu unterbinden.
    U m diese Schaffenskunst und ihre besondere Bedeutung den Menschen für immer und ewig weltweit zugänglich zu machen. Um zu erinnern, zu mahnen, was ein jeder Gutes vollbringen kann – wenn er denn nur will. Die menschliche Würde ist das höchste Gut.
     
    Das wollten die Macher ins Bewusstsein aller Besucher rücken. Alle geladenen Gäste hatten eine hohe Erwartungshaltung, die es zu erfüllen galt. Menschen aller Couleur standen draußen seitlich der Absperrungen herum. Diese waren weiträumig vor dem Gebäude aufgebaut. Es war früher Abend, das Wetter war dem Event wohlgesonnen.
    Das ganze inszenierte Drumherum und die
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