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Angor - Schatten der Vergangenheit (Kriminalroman)

Angor - Schatten der Vergangenheit (Kriminalroman)

Titel: Angor - Schatten der Vergangenheit (Kriminalroman)
Autoren: Thomas Graser
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Vater kontrolliert wurde, haben Soldaten salutiert und sind fast in Ehrfurcht erstarrt. Er besaß einen besonderen Passierschein, ausgestellt von einem ranghohen Generaloberst namens Werner von Bonsdorf und gegengezeichnet von Adolf Hitler. Bonsdorf war für Materialbeschaffung und Versorgung der Truppen zuständig.
    Ihr Dad beschaffte für ihn hauptsächlich Lebensmittel in großen Mengen, Kochutensilien und dergleichen. Er brachte ihn auch mit meinem Großvater zusammen.
    Unfassbar … insgeheim gehörte Bonsdorf dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus an. Er muss ein grandioser Schauspieler gewesen sein, denn bis Kriegsende ist er nicht aufgeflogen. Sonst hätten sie ihn auch sofort aufgehängt. Ihrem Vater ging es im Kontakt zu Bonsdorf sicherlich um Informationen. Denn sein Hauptaugenmerk galt der Geheimoperation Angor! Er war Kopf einer operierenden Gruppe des britischen Auslandsgeheimdienstes.
    Es ging vordergründig nicht um Spionage.
    Sie waren eine Guerilla-Einheit, mit allen Befugnissen, Vollmachten und Ausrüstungen ausgestattet, die man sich nur vorstellen kann. Sie liquidierten gezielt deutsche Soldaten. Meist Ranghohe und solche, die bekanntgewordene Gräueltaten zu verantworten oder ausgeführt hatten.
    Diese Männer kundschafteten auch strategische und neuralgische Orte aus und führten dort Attentate aus. Trotz besonderer Tarnung starben bis Kriegsende von ursprünglich zwölf Mann neun. Ihr Vater und die zwei anderen Überlebenden kehrten körperlich unversehrt heim. Davon erzählte Ihr Dad meinem Großvater erst viele Jahre später. Da waren seine seelischen Kriegswunden wohl einigermaßen verheilt. Bis Ihr Vater starb, brach der Kontakt zu meinem Großvater nicht ab. Wissen Sie eigentlich, warum Ihr Dad Sie Raven genannt hat ?«
    Raven war d ie ganze Zeit wie paralysiert. Er fand keine Worte und schüttelte energisch seinen Kopf.
    »Stewart war mit Bo nsdorf ziemlich gut befreundet.
    Der behauptete des Öfteren, er gehöre einem alten uckermärkischen Adelsgeschlecht namens Raven an.
    Darüber hat sich Ihr Vater köstlich amüsiert und Ihnen wohl aus sentimentalen Gründen diesen Namen gegeben. Durch Bonsdorf erfuhr er von Schweinereien einiger Offiziere.
    Ich meine unter anderem die von Alain Dupré vermittelten unmenschlichen Aktionen, Wertgegenstände g egen Menschenleben zu tauschen. So erfuhr mein Großvater rein zufällig von unserer Brosche mit dem einmaligen blauen Edelstein.
    Er wäre am liebsten mit seinen Leuten gleich in Frankreich eingefallen und hätte sie den Soldaten gewaltsam entrissen. Dies wollte Ihr Vater regeln, dazu kam es aber leider nicht. So blieb unser Heiliger Gral bis heute verschollen.
    Zum Kriegsende hin fädelte Stewart noch diesen ominösen Raubgoldtransfer ein, worüber Sie die Öffentlichkeit informieren wollen. Hier komme ich nun zum Rat meines Vaters an Sie, nein - es ist mehr eine dringliche Empfehlung. Lassen Sie es sein!
    Warum wollen Sie nach allem, was Ihnen widerfahren ist, auch noch Ihrer Frau und Ihren beiden Töchtern unschöne Zeiten bereiten? Die folgenden Konsequenzen wären nicht absehbar, bitte glauben und vertrauen Sie uns !«
    Raven war hin- und hergerissen, er hörte weiter aufmerksam zu.
    »Ein großer Teil des durch Amerikaner und Engländer sichergestellten Reichsbankgoldes, Raubgoldes, diverser Kunstschätze und anderer Wertgegenstände, ging auf direktem oder auch verschlungenem Weg zu den jeweiligen Schatzämtern und Zentralbanken.
    Alle anderen Alliiert en agierten natürlich ähnlich. Alle Sieger wollten einen Teil des Kuchens abhaben. Das Bemühen, Nazibeute den ursprünglichen Besitzern zurückzugeben oder zugunsten von jüdischen Organisationen zu versteigern, war demnach nicht all zu groß. Wenn Sie nun alte Machenschaften aufdecken wollen, verschrecken Sie einige von den Männern, die ich zuvor erwähnte. Denn die kontrollieren die Bank von England, auch das Schatzamt, wo der nationale Goldbestand lagert. Ähnlich ist es in den USA mit der Fed in Washington.
     
     
    Diese Zentralbanken werden von jenen Privatbankiers gesteuert und nicht wie der Großteil der Bürger glaubt - von Regierungsmitgliedern! Meinen Sie wirklich, die würden sich von Ihnen in die Suppe spucken lassen und irgendetwas zurückgeben? Sie würden Ihre Familie auf die übelste Weise diffamieren und wahrscheinlich mit aller Macht Ihr Unternehmen zerschlagen. Mögliche persönliche Repressalien möchte ich gar nicht weiter ausführen.
    Sorry, ich vergaß zu
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