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Angor - Schatten der Vergangenheit (Kriminalroman)

Angor - Schatten der Vergangenheit (Kriminalroman)

Titel: Angor - Schatten der Vergangenheit (Kriminalroman)
Autoren: Thomas Graser
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…«
    Raven stand erbost auf, setzte sich aber doch gleich wieder hin und entgegnete:
    »Ich muss gar nichts außer an meine Familie und mich denken. Letztlich auch an das Wohlergehen meiner Angestellten. Denn diese soziale Verantwortung hat mein Vater schon vorgelebt. Ich will von all dem nichts mehr hören! Ihr ganzes Weltuntergangsgerede überfordert mich, lassen Sie mich jetzt gehen. Sie haben ihr Ziel erreicht und mich dermaßen verunsichert, dass ich alle Pläne fallenlassen werde. Ich verspüre keinerlei Interesse mehr, einen Kampf gegen scheinbar übermächtige Gegner zu führen. Mein ganzes Vermögen und mein gesellschaftliches Ansehen scheinen nicht zu reichen, um mich gegen willkürliche Aktionen zu schützen.
    Ich kann meine Familie, Freunde und mich in der Realität nicht ausreichend gegen derartige Handlungen absichern. Selbst wenn Ihre kleine Inszenierung nur eine weitere Intrige sein sollte, von kranken Köpfen erdacht oder gar vom MI6 initiiert. Ich gebe auf und werde jedweder Konfrontation aus dem Wege gehen. Behalten Sie den Diamanten und verschonen Sie mich künftig mit einer irgendwie gearteten Kontaktaufnahme !«
    Alex ließ sich mit seiner Erwiderung Zeit:
    »Mr. Blackstone, einen Moment noch …
     
    Ich kann Ihre verwirrten Gedanken und Ihre aufgebrachten Gefühle bestens verstehen. Belassen wir es heute dabei, mit ein wenig Abstand sehen Sie vielleicht einiges anders. Ihre Brosche ist versichert, Ihnen entsteht also kein materieller Schaden. Sie sollen nicht gänzlich Ihre schönen Vorhaben verwerfen. Ich habe vorab Ihre Erklärung gelesen und war wirklich beeindruckt.
    Ihre Worte waren feinsinnig gewählt, es kann keine Wiedergutmachung stattfinden.
    All das Geschehene ist weit weg und darf dennoch nicht aus dem Gedächtnis der Menschen verschwinden. Die Auktionserlöse gehen komplett an jüdische Organisationen.
    Sie wollten, dass ein fairer Preis erzielt wird und der kommt gänzlich jungen Menschen jüdischer Herkunft zugute. Der Schmuck wurde ja damals freiwillig gespendet, also muss er nicht an mögliche Überlebende oder Erben zurückgegeben werden.
    Dieses Vorgehen wird niemand infrage stellen. Es ist wohlbedacht und aller Ehren wert. Gründen Sie Ihre angedachte Stiftung und tun Sie Gutes.
    Erzählen Sie die wundervolle Geschichte der heldenhaften Retter - Sturdet, Rosen und Geschke. Präsentieren Sie den anderen von Ihnen ersteigerten Schmuck in den geplanten Ausstellungen in Museen auf der ganzen Welt. Die fehlende Brosche wird das Interesse sicherlich nicht mindern. Es reichen schöne Fotos, denn dieser Raub wird die Fantasie und das Interesse der Öffentlichkeit eher noch beflügeln. Das sind beste Voraussetzungen, um viele Besucher in die Ausstellungen zu ziehen. Dies sind sinnvolle Maßnahme n im Namen der Menschlichkeit. Es wird Positives bewirken und wachrütteln.«
    »Ja, alles Schlechte beinhaltet auch immer etwas Gutes, nicht wahr? Nur dies alles ist nicht auf meinen Mist gewachsen. Ein paar Eingeweihte mit Rückgrat und ich wollten nur den ehrbaren Plan von Ralph Sturdet zu Ende bringen. Mein schlechtes Gewissen hat mich dazu gebracht, dass ich die Geschichte von meinem Vater un d dem Raubgold erzählen wollte. Ich habe das Gefühl, dass es unser Unternehmen ohne das Gold niemals gegeben hätte.
     
    All unser Besitz begründet sich auf Säulen, die mit dem Blut gepeinigter Menschen gefüllt sind. Aus meiner heutigen Sicht ist mein Vermächtnis ein Fluch und kein Segen. Es haftet etwas Bösartiges an allem, ich finde, es gibt nur einen Weg, es abzustreifen.«
    »Sie laden sich eine Schuld auf, wofür Sie in keiner Weise verantwortlich sind. Hut ab, Mr. Blackstone.
    Die wenigsten Menschen hätten solch eine Sicht der Dinge. Sie sind Ihres Vaters Sohn! Aber Sie müssen nichts aus vergangenen Tagen Ihres Vaters zurechtrücken oder gar Ihr rechtmäßiges Erbe verschenken. Wenn sich Ihr Vater Ihnen gegenüber geöffnet hätte, dann wären Ihre fehlgeleiteten Gedanken nicht präsent. Er wollte wohl alles Übel von Ihnen fernhalten und hat sicherlich nicht bedacht, dass Sie doch irgendwann damit konfrontiert werden könnten. Fast jeder Mensch favorisiert eine magische Zahl. Kennen Sie die persönliche Lieblingszahl Ihres Vaters?«
    »Ja, es war die Fünf, wieso ?«
    »Stewart hat sich nicht ohne wichtigen Grund diesen Anteil des Goldes gesichert. Denn nur so konnte er seinen eigenen Hilfsplan, der die Zeit nach dem Krieg betraf, in die Tat umsetzen. Niemals hätte er sich
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