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Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition)

Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition)

Titel: Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition)
Autoren: Lisa Desrochers
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ein Schauder. «Was manche Eltern ihren Kindern antun …», murmele ich kopfschüttelnd.
    Lucs schwarze Augen funkeln belustigt. Er begleitet mich zur Tür. «Und was ist mit dir, Mary Francis? – nein, lass mich raten. Du kommst aus einer guten katholischen Familie mit, schätzungsweise, acht Kindern?»
    «Fünf», entgegne ich kurz angebunden, sein Ton gefällt mir nicht. «Bis später», verabschiede ich mich und mache mich auf den Weg in die Cafeteria.
    «Bis später», ruft er mir nach. Ich spüre seinen Blick im Rücken, der daraufhin wie Feuer brennt.
    Taylor und Riley sitzen schon an unserem Tisch gleich hinter der Tür. Von dort kann man schnell verschwinden, je nach dem, wer sich zu einem setzt.
    Riley hat ein Buch vor sich und stochert mit einer verbogenen Gabel in einem Salat. Taylor wippt so heftig auf ihrem Stuhl, dass ihre blond und rosa gefärbten Haarsträhnen wild durcheinanderfliegen. Ihre Augen glänzen erwartungsvoll. Den Gedanken, Luc für mich zu behalten, kann ich vergessen. Taylor weiß schon Bescheid.
    Abgesehen von ihrer Wirkung auf Jungs ist Taylor die perfekte Freundin für mich, denn im Grunde sind wir uns ziemlich ähnlich. Wir lassen beide nicht gerne Menschen an uns heran, unsere Abwehrmechanismen sind ziemlich ausgetüftelt. Sie respektiert das bei mir, ich bei ihr. Das war von Anfang an so. Ich weiß nicht, warum sie so ist, und sie hat mich nie nach meinen Gründen gefragt.
    Riley dagegen spricht gern über ihre Gefühle, was mich zugegeben ziemlich nervös macht. Sie habe ich zum ersten Mal gesehen, als Angelique Preston ihr ein Eis ins Gesicht klatschte – Minze mit Schokostreuseln. Das war im Sommer zwischen der siebten und achten Klasse. Taylor und ich waren auf dem Weg, um uns ein Eis zu holen. Da sahen wir Angelique, die Riley draußen an die Wand des Kiosks drückte. Angelique nannte Riley «Fettarsch», und man konnte sehen, wie sehr das Riley verletzte. Ohne weiter nachzudenken, riss ich Angelique am Arm zurück und nahm sie in den Schwitzkasten. Und auf einen Schlag hatte ich eine neue Freundin – und eine Todfeindin.
    Heute wiegt Riley nur noch halb so viel, sie hat immer noch Kurven, aber solche, nach denen sich die Jungs umdrehen. Ich glaube, sie hat in dem Moment beschlossen abzunehmen, als geschmolzenes Minze-Eis mit Schokostreuseln über ihr Gesicht lief.
    Ich lasse meine Tasche fallen und setze mich zu den beiden. «Schieß los», sagen sie wie aus einem Mund.
    «Womit?»
    «Jetzt tu doch nicht so. Alle reden schon über den heißen Neuen. Los, erzähl.» Taylor sieht mich auffordernd an.
    Na, das hat sich ja wie ein Lauffeuer verbreitet. «Umwerfend?», frage ich mit Unschuldsmiene. «Wer hat denn das behauptet?»
    Taylors Blick wird finster. «Tu nicht so unschuldig.»
    «Ich weiß nicht, was du meinst.»
    «Erzähl endlich!», schreit Riley und knallt ihr Buch auf den Tisch. Jeder an den umliegenden Tischen dreht sich zu uns um.
    «Okay, reg dich ab, Riley. Aber zuerst muss ich was essen.» Ein paar Schüler mit Tabletts in den Händen kommen an uns vorbei. Auf ihren Tellern befindet sich ein undefinierbarer Brei. Ich schneide eine Grimasse. «Igitt, was soll das denn sein?»
    Auch Riley verzieht das Gesicht. «Wahrscheinlich irgendwas aus Tofu. Der Gemeinde ist wieder mal das Geld ausgegangen.»
    «Okay, dann hole ich mir schnell einen Salat, ehe alles weg ist.» Ich werfe einen Blick zur Tür, in der Hoffnung, dass Luc doch noch auftaucht. Leider Fehlanzeige. An der Salattheke lasse ich mir Zeit und sortiere aus den zusammengefallenen Resten das Beste auf meinen Teller. Anschließend suche ich minutenlang, bis ich den größten Brownie gefunden habe, trinke einen Pappbecher Cola aus und schenke mir noch mal nach. Ich habe es nicht eilig, an unseren Tisch zurückzukommen.
    Taylor ist mittlerweile richtig sauer. Sie sieht aus, als käme gleich Dampf aus ihren Ohren.
    «Raus mit der Sprache!», zischt sie, während ich mich auf meinen Stuhl gleiten lasse.
    «Es ist einfach ein neuer Typ, der Luc heißt.» Wieder wandert mein Blick zur Tür.
    «Woher kommt er?»
    «Keine Ahnung.»
    «Wie hast du ihn kennengelernt?»
    «Er sitzt in Englisch neben mir.»
    «Hat er dich schon gefragt, ob du mit ihm ausgehen willst?», fragt Riley.
    Mein Blick huscht zur Tür. «Er wollte ja nicht mal mit zum Lunch kommen.»
    «Hm», macht Taylor. Im Geist sehe ich die schnurrenden Rädchen in ihrem Gehirn. «Scheint wirklich nicht dein Typ zu sein.»
    Ich zucke die
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