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Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition)

Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition)

Titel: Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition)
Autoren: Lisa Desrochers
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noch groß um uns zu kümmern.
    Das Gesicht, das ich gesucht habe, entdecke ich nirgends. Einen Moment lang bin ich enttäuscht, dann aber auch irgendwie erleichtert.
    Der Punkt ist nämlich, dass ich keine Ahnung habe, was ich von Luc will. Es hat fast eine Stunde gedauert, ehe ich mich für die Party fertig gemacht hatte. Ich habe sogar zugelassen, dass Kate, unser hauseigener Mode-Guru, mir bei der Auswahl meines Outfits geholfen hat. Selbst mein Make-up habe ich sie auftragen lassen. Als sei es wichtig, wie ich aussehe.
    Außerdem bin ich höllisch nervös, und das bin ich sonst nie. Normalerweise ist es mir ziemlich egal, was andere von mir denken.
    Taylor packt meine Hand. «Komm, wir holen uns ein Bier.» Sie zieht mich dicht an sich heran. «Er ist noch nicht da», flüstert sie mir ins Ohr.
    «Was geht mich das an?», sage ich gespielt gleichmütig.
    Taylors Augen funkeln. «Schön zu hören, Fee.»
    Inzwischen tut mir der Magen weh, als hätte ich einen Angelhaken verschluckt. Warum wird mir nur schon bei dem Gedanken an ihn so mulmig? Sicher, Luc ist gefährlich. So einer mogelt sich durch jeden Schutzwall.
    Am Bierfass steht unser Footballstar Marty Blackstone, dessen Kopf gleich auf dem Rumpf sitzt. Bevor Luc aufgetaucht ist, hatte Taylor es auf ihn abgesehen. Beim Bedienen des Zapfhahns lässt er seine Muskeln spielen.
    «Heh, Tay», sagt er und füllt einen Pappbecher. «Ihr seht alle ziemlich ausgetrocknet aus. Hier kommt die Rettung.» Grinsend gibt er Taylor einen Becher. Gnädigerweise kriegen auch Riley und ich einen.
    Über Rileys Schulter hinweg sehe ich Trevor und seine Kumpel aus Jacksons Auto steigen. Langsam ahne ich, was Riley in Trevor sieht. Für mich ist er wie ein Bruder, wahrscheinlich habe ich ihn deshalb nie groß beachtet. Aber er hat sich ziemlich gemacht. Er hatte schon immer ein nettes Lächeln und, wie Taylor, Grübchen in den Wangen, aber bislang ist er mir immer etwas klein und schmal vorgekommen. Inzwischen ist er jedoch ziemlich muskulös geworden; vermutlich stemmt er Gewichte. Und er hat diese langen blonden Haare, die ihm cool in die Stirn hängen.
    Trevor und Riley tauschen Blicke, und dann kommt er über den Rasen auf uns zu. Gefolgt von Jackson, der mich anstarrt. Um besser sehen zu können, streicht er sich die Stirnfransen aus dem Gesicht. Hastig schaue ich weg, denn ich will nicht, dass er denkt, er würde mich interessieren. Tut er nämlich nicht. War mal so und ist jetzt erledigt.
    Okay, sehr lang liegt es noch nicht zurück. Genau genommen war es auf der Party letztes Wochenende. Da haben Jackson und ich im Garderobenschrank der Gallaghers geknutscht. Kam mir damals wie eine gute Idee vor, denn da hatte mich auch Kiffer im Visier, und ich hatte Angst, wieder schwach zu werden. Wie ich dann aber letzte Woche in der Schule erfahren musste, ist das Problem mit Hockeyspielern, dass sie denken, du gehörst ihnen, nur weil sie dich mal begrapscht haben. Jedenfalls bin ich Jackson noch immer nicht losgeworden.
    «Hallo, Trevor», sagt Riley betont beiläufig. Ihr Blick zuckt nervös zu Taylor.
    Trevor schaut zu Boden. Mir fällt auf, wie abgetragen seine Schuhe sind. «Hallo», sagt er leise.
    «Verpiss dich, Trev», fährt Taylor ihn an. Riley wird kreidebleich.
    «Wie nett», antwortet Trevor und legt Taylor einen Arm um die Schultern. «Du willst mich ja nur loswerden, weil ich besser aussehe als du.»
    Ich muss lachen, denn irgendwie hat er den Nagel auf den Kopf getroffen. Das Lachen vergeht mir, als ich eine Hand auf meinem Hintern spüre. Als ich mich umdrehe, steht Jackson hinter mir und grinst.
    «Hey, Frannie», sagt er und zwinkert mir zu. «Wie wär’s, wenn wir da weitermachen, wo wir letzte Woche aufgehört haben?»
    Das Nützlichste, was ich im Judo gelernt habe, ist Selbstbeherrschung, sowohl physisch als auch psychisch, aber das hier geht mir doch zu weit. Ich drücke meinen Hintern gegen Jacksons Hand und lächele honigsüß. Dann nehme ich seine Hand von meinem Hintern, beuge mich vor und schwinge Jackson über meine Schulter auf den Boden. Er schlägt ziemlich fest auf dem Rücken auf. Eine Minute lang liegt er da und ringt nach Luft, Mund und Augen weit aufgerissen. Ich bücke mich zu ihm hinab. «Wie wär’s, wenn wir das bleibenließen?»
    Als ich mich aufrichte, gibt Taylor mir fünf. «Wow! Ninja Chick in Aktion. Beeindruckend.»
    Schwer atmend rappelt Jackson sich auf. Trevor boxt ihn in die Seite. «Mann, das war demütigend.»
    Jackson
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