Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Andular II (Die Erneuerung des Kreises) (German Edition)

Andular II (Die Erneuerung des Kreises) (German Edition)

Titel: Andular II (Die Erneuerung des Kreises) (German Edition)
Autoren: Rene Fried
Vom Netzwerk:
standen ein kleiner Tisch sowie zwei kleine Schemel. Jesta hatte jedoch nicht vor in einem der Betten zu schlafen. Er wollte die Nächte lieber bei Nevur verbringen, da er befürchtete, dass der alte Esel vor Angst nicht ruhig sein würde und die gesamte Mannschaft durch ständigen Lärm von ihrem Schlaf abhalten könnte.

    Die Nacht legte sich über den Hafen und der silberne Mond spiegelte sich verschwommen auf der Wasseroberfläche wieder. Allmählich leerten sich die Anlegestellen und auch die Straßen waren kaum noch belebt. Nur aus dem Gasthaus war noch lautes Singen zu hören, bis sich nach und nach auch Taskens Männer wieder auf der Eiswind einfanden. Anscheinend hatte ihr Kapitän sie dazu aufgefordert, denn glücklich schien keiner der rauen Burschen über das Ende des Saufgelages zu sein und so verschwanden sie einer nach dem anderen wankend unter Deck.
    Während sich die anderen bereits zur Ruhe gelegt hatten, blieben Renyan und Candol noch an Deck, um dort auf Tasken zu warten.
    Es dauerte nicht lange, da kam er auch schon die Rampe hinauf und gesellte sich zu ihnen.
    „Eine schöne Nacht, nicht wahr? Ihr könnt froh sein, dass ihr nicht bereits auf der Fahrt hierher an Bord wart. Es war in der Nähe Fyrilons, als wir in einen Sturm gerieten, wie ich ihn noch nie zuvor erlebt habe. Das die Eiswind überhaupt noch in Pan Hallas angekommen ist grenzt schon an ein Wunder.“
    „Wir haben bereits davon erfahren“, sagte Candol. „Auf dem Weg nach Pan Hallas sind wir einer Gruppe Händler begegnet. Sie sprachen von einigen Fischern und ihrer Odyssee durch den Sturm und auch von einigen Beben im Nordwesten des Landes.“
    „Was sind das nur für Zeiten?“ fragte Tasken und starrte auf die Wellen. „Nicht einmal zwei Monate ist es her, dass sich ein Beben auf Brahn ereignet hat, östlich der Schneestadt in den Höhen der Frostkämme, der großen Gebirgskette, die sich weit bis ins Landesinnere zieht.“
    „Irgendetwas geschieht im Herzen Andulars“, sagte der Zauberer und nahm seinen Hut ab, da der Wind nun stärker wurde. „Womöglich war das, was bisher geschehen ist, erst ein kleiner Vorgeschmack auf das, was noch kommen mag. Es scheint fast so, als wäre Andular erkrankt und die Beben und Stürme sind die ersten Anzeichen.“
    „Ich hoffe du irrst dich, Candol. Aber wie dem auch sei – ich werde mich nun in meine Kajüte zurückziehen, da ich Talint noch vor Sonnenaufgang verlassen möchte“, erwiderte Tasken und verabschiedete sich.
    „Was für ein Glück wir doch haben“, sagte Candol und sah ihm erleichtert nach.
    „Wie meinst du das?“
    „Na, das Tasken ein Freund von Crydeols jüngerem Bruder ist. Ich glaube kaum, dass wir ohne diese Tatsache überhaupt an Bord gelangt wären. Jedenfalls nicht ohne eine ordentliche Summe an Tasken zu zahlen.“
    „Mag sein“, erwiderte Renyan nachdenklich. „Was hältst du von ihm? Meinst du, wir können ihm trauen?“
    „Wozu? Dass er uns sicher nach Brahn leiten wird, steht für mich fest. Natürlich braucht er die Einzelheiten unserer Beweggründe nicht zu wissen, jedenfalls jetzt noch nicht, aber hast du das Amulett gesehen, das er an seiner Kette um den Hals trägt?“
    „Wie konnte man das übersehen?“
    Der Zauberer lachte leise. „Und hast du eine Ahnung, woher er es haben könnte?“
    Renyan zuckte mit den Achseln. „Keine Ahnung. Ist es denn ein besonderes Schmuckstück?“
    Candol nickte und zog die Brauen hoch. „Allerdings. Wenn mich nicht alles täuscht, ist dieses Amulett das Freundschaftszeichen der Vlu!“
    „Dem Wasservolk? Aber wie sollte er daran gekommen sein? Es heißt doch, die Vlu halten sich sowohl von den Menschen als auch von allen anderen Völkern Andulars fern.“
    „So ist es. Und gerade das macht mich stutzig. Entweder ist er einem von ihnen begegnet und hat etwas getan, dass die Vlu dazu bewegt hat, ihm das Amulett zu überreichen – oder er hat es ihnen gestohlen. Ich persönlich vermute Ersteres, da er das Amulett zu offen zur Schau trägt, wie du bereits festgestellt hast. Er scheint sehr stolz auf diese Auszeichnung zu sein.“
    „Fragen wir ihn doch einfach.“
    „Bei Gelegenheit werde ich das auch. Aber nicht jetzt, denn für heute reicht es mit Fragen und Antworten.“
    „Da stimme ich dir ohne Weiteres zu, alter Freund.“

    Die Nacht verging rasch, und noch ehe die Sonne ihre goldenen Strahlen über Pan Hallas geworfen hatte, wurden sie von Pelrin geweckt. Er war nun weit aus freundlicher als am
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher