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Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Titel: Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen
Autoren: David Chandler
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Sie war ein Blick in die Zukunft. Für jemanden wie den Hieromagus, der Vergangenheit und Zukunft zugleich sah, hatte dieser Unterschied nur wenig Bedeutung.
    Er schaute nach vorn und sah den Ritter. Er sah die bemalte Frau. Er sah den Dieb. Wie er es schon viele Male zuvor getan hatte. Bevor er ihre Bilder wieder aus dem Kopf verbannen konnte. Sich einreden konnte, dass bis zu ihrer Ankunft noch viele Jahre vergehen würden.
    Jetzt bedrängten sie ihn, als würden sie ihm in die Ohren brüllen. Er konnte sie nicht länger zurückhalten, und er gab sich auch gar nicht erst Mühe. Er versuchte lediglich, sie voneinander zu trennen, sie nacheinander sprechen zu lassen.
    »Manche Dämonen sind kleiner als andere«, sagte die Frau. Sie war es, auch wenn die Bilder von ihrer Haut verschwunden waren, sie war es, und eine krallenartige Hand traf ihre Wange und schleuderte sie zu Boden.
    Sie war es, die der Hieromagus suchte, sie war es … aber sie war in der falschen Zeit … sie war noch immer von ihm getrennt und dennoch so nah, so …
    Ein Mann mit dem An t litz eines Priesters, aber den Augen eines Mörders. Er lächelte bloß und sprach kein Wort. Zeigte lediglich die Zähne eines Raubtiers.
    Er wagte es nicht, diesen Mann zu lange zu betrachten, nicht einmal in einer Erinnerung.
    Zwei Ritter mit demselben Namen; der eine von ihnen gab nur vor, ein Ritter zu sein, war es in Wahrheit gar nicht. Er stellte etwas völlig anderes dar, etwas Verhasstes, und doch war er der Schlüssel zur Befreiung. Ein Aufguss aus Klette, äußerst kos t bare Öle, Messwein. Eine Elfenkönigin, die sich in der Art der Huren auf einem Bett herumwälzte.
    Nun war es viel näher bei ihm – näher, aber in Fragmente zerfallen. Der Hieromagus trommelte kraftlos mit den Fäusten auf den Boden, versuchte die Erinnerungen – die Vorahnungen – in die richtige Form zu zwingen. In eine Reihenfolge, die er verstehen konnte. Er musste den Pfad erkennen. Er musste für sein Volk eine Wahl treffen.
    Drei Schwerter, tödliche Schwerter. Etwas Schlimmeres, etwas bedeutend Schlimmeres, eine Waffe von unfassbarer Zerstörungskraft. Zwei Männer, die ein Fass eine steile Rampe hinaufrollten.
    Ja. Ja, er hatte es …
    Ein Lich t blitz. Eine grelle En t ladung der Macht. Geschmolzener Stein floss durch einen Korridor.
    Da, das war die Zukunft, die er suchte. Auf die er so oft einen flüchtigen Blick geworfen hatte, nur um sich voller Angst davon abzuwenden. Von der er sich selbst überzeugt hatte, dass sie noch weit entfernt war.
    Dieses Mal musste er die Bilder bis zum Ende sehen. Sie alle.
    »Malden!«, rief die bemalte Frau verzweifelt nach ihrem Liebhaber und sah zu, wie er dem sicheren Tod entgegenging. Das Schwert in seiner Hand würde ihm nicht helfen.
    So nahe jetzt. Nach so langer Zeit. So vielen Jahren der Furcht vor dem, was da kam. Der verzweifelten Suche nach einer Möglichkeit, es zu verhindern. Während man es doch gar nicht verhindern konnte.
    Der menschliche Ritter beugte sich mit hassverzerrtem Gesicht über seine Gegner. Speichel flog von seinen Lippen, als er die in Bronze gekleideten Krieger anbrüllte. »Ihr werdet sterben! Jeder Einzelne von euch wird sterben! Und das ist das Mindeste, das ihr für das verdient habt, was ihr Cy t hera angetan habt!«
    Dieser Hass … der kommende Tod … der Aufruhr …
    »Er wusste es«, sagte die bemalte Frau. Ihre Stimme war schwer vom Verlust, voller Entsetzen über die Opfer, die gebracht worden waren. »Der Hieromagus hat die Zukunft gesehen. Er sah das alles hier. Er wusste, dass das, was er sah, nicht geändert werden konnte. Das war für sein Volk die einzige Möglichkeit, um zu überleben.«
    Der Hieromagus riss schlagartig die Augen auf.
    »Nein!«, brüllte er.
    Nein.
    Er sah die Toten, die vor ihm aufgeschichtet lagen. Er sah sich selbst, der Hieromagus sah sich durch die eigenen Augen, wie er über Leichenberge kletterte und auf die Gesichter derjenigen trat, die er geliebt hatte.
    Nein … nicht so. Dazu konnte es unmöglich kommen, zu einer so drastischen Wende. Und dennoch …
    So würde es geschehen. So musste es geschehen.
    Die bemalte Frau hatte recht. Was vorausgesehen war, konnte man nicht ändern. Und jetzt gab es nur einen Weg nach vorn. Es war völlig unmöglich, die Richtung zu ändern, auch wenn der Weg von Tod und Zerstörung beherrscht wurde.
    Er öffnete den Mund, um zu sprechen. Es fiel so schrecklich schwer, die Worte herauszubekommen. Er fühlte sich
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