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Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Titel: Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen
Autoren: David Chandler
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veränderte vorsichtig seine Position, um dafür zu sorgen, dass seine Beine während der Wartezeit nicht verkrampften. Er musste den Männern die nötige Zeit geben, damit sie ihre Arbeit richtig erledigten. Im Fenster daneben erschien plötzlich ein Licht, dann bewegte es sich unruhig durch das Haus. Die Diebe nahmen sich Zeit bei der Arbeit, vielleicht weil sie sichergehen wollten, nichts zu übersehen.
    Vor Ungeduld schnaubend, wünschte sich Malden, sie würden sich beeilen. Unten auf der Straße kam ein Stadtwächter in die Richtung. Auf seinen Umhang waren Augen aufgestickt. Am Ende seiner Stangenwaffe baumelte eine Laterne. Der Mann hatte kaum einen Blick für die Häuser auf beiden Seiten übrig, aber sollte er den Kerzenschein sehen, der sich so verstohlen durch ein ansonsten völlig dunkles Haus bewegte, würde das möglicherweise sein Misstrauen wecken.
    Malden wäre schlau genug gewesen, eine abgedunkelte Laterne mit einem Schieber vor dem Licht mitzubringen und den Strahl nur zu benutzen, wenn es absolut notwendig war. Natürlich hätte er das Haus mittlerweile bereits wieder verlassen. Und er hätte für ein Gebäude dieser Größe auch keine zwei Komplizen gebraucht.
    Die Diebe hatten Glück – der Wächter bekam nichts mit. Er ging an dem Haus vorbei, ohne einen Blick darauf zu werfen. Als Malden sicher war, dass der Mann außer Hörweite war, stand er vorsichtig auf und trat ein paar Schritte zurück, um Anlauf zu nehmen. Mit einem schnellen Sprung überquerte er die Gasse und landete auf dem Dach des dunklen Hauses.
    Die Diebe befanden sich im Erdgeschoss. Vermutlich hörten sie ihn nicht, denn Maldens Landung erfolgte so leise wie die einer Taube. Er ließ sich am Dachrand hinunter und stellte die Füße vorsichtig auf der Fensterbank ab, dann glitt er mühelos hinein.
    Er nahm sich einen Moment, um sich mit der neuen Umgebung vertraut zu machen. Er befand sich in einem Schlafzimmer, vermutlich das des Hausherrn. Das Bett hatte ein Dach aus Brokatstoff, wohl um Ungeziefer davon abzuhalten, seine Benutzer zu belästigen. Der Boden war mit Schilf bestreut, das man mit einem Duftwasser behandelt hatte. An der einen Wand standen zwei Holzstühle und eine Waschschüssel. Unter dem Bett entdeckte Malden einen Nachttopf.
    Er konnte die Diebe im Erdgeschoss hören. Dabei fragte er sich, wie schlau sie wohl waren. Er musste eine Entscheidung treffen. Wenn sie auch nur einen Funken Verstand hatten, würden sie das Haus auf dem Weg verlassen, auf dem sie gekommen waren. So wenig Spuren des Einbruchs hinterlassen wie nur möglich. Waren sie dumm, würden sie durch die Küchentür im Erdgeschoss gehen. Vermutlich der einfachere Fluchtweg, aber das würde sie in das Blickfeld der Fenster von vier anderen Häusern bringen – und damit möglicherweise in das einer unbekannten Zahl von Augenzeugen.
    Nein, dachte Malden. So dumm würde diese Gruppe nicht sein. Cutbill, der Meister der Diebesgilde von Ness und damit auch sein Meister, hielt stets nach neuem Talent im kriminellen Handwerk Ausschau. Von allen freiberuflichen Dieben in der Stadt hatte er diese Männer als Maldens nächsten Auftrag herausgepickt. Und Cutbill schickte ihn nie ohne gute Gründe auf eine solche Mission.
    Also würden sie wieder durch das obere Fenster hinauswollen. Was bedeutete, dass er noch etwas warten musste. Er schlug den Umhang zurück und enthüllte die Ahle in ihrer Scheide an seinem Gürtel. Dann griff er in den langen Holzkasten, den er am Oberschenkel festgeschnallt trug, und zog drei schlanke Pfeile hervor. Dabei gab er sich beträchtliche Mühe, nicht mit ihren Spitzen in Berührung zu kommen.
    »Los, los, Beeilung!«, zischte einer der Diebe auf der Treppe. Ein anderer murmelte einen Fluch. Es ertönte das vertraute Klirren von metallischen Gegenständen in einem Sack. Und dann trat der Erste von ihnen in das Schlafzimmer und spähte nur für alle Fälle in die Schatten.
    Allerdings dachte er nicht daran, nach unten zu sehen, also trat er direkt in den Nachttopf, den Malden vor die Tür gestellt hatte.
    »Hurensohn!«, heulte der Dieb auf, als er ins Zimmer stolperte und an Malden vorbeischoss, der flach auf dem Bett lag. Die anderen beiden eilten hinter ihrem Gefährten her. Der eine hielt die Kerze in die Höhe, der andere hatte ein bösartig aussehendes Messer in der Hand. Jeder von ihnen schleppte einen prall gefüllten Sack mit sich.
    »Was ist los?«, wollte der mit der Kerze wissen. Im flackernden Lichtschein wirkte
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