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Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Titel: Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen
Autoren: David Chandler
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Malden stand auf und vollführte eine anmutige Verbeugung.
    »Wenn ich dich noch ein Mal sehe …«
    »Oh, das wird nicht geschehen«, sagte Malden, während er in Richtung Tür schlenderte. »Wenn ich das nächste Mal komme, werdet Ihr es nicht mitbekommen.«
    Er ging dicht an dem Kaufmann vorbei und griff nach der Türklinke.
    Er kam nicht so weit.
    »Wartet!«, sagte Doral. »Sicherlich können wir etwas aushandeln.«
    »Ich bin ganz Ohr«, sagte Malden und lehnte sich an die Wand.

Kapitel 3
    Zwischen dem Goldenen Hügel und dem Aschehaufen lag eine beträchtliche Entfernung. Malden hatte einen kleinen Wagen und einen alten Klepper, und die Fahrt den steilen Hügel hinunter trug ihn von den Häusern der Reichen in den Qualmbezirk, wo sich Werkstätten und Manufakturen aneinanderreihten. Von dort gelangte er in das enge Straßenlabyrinth, das weiter hügelabwärts in das Stinkviertel führte, wo die Armen hausten. Gerade rumpelte er auf die Ansammlung schlichter Lehmhütten zu, wo man die Straßen kaum von den Gassen unterscheiden konnte, die sie voneinander trennten, da erklang hinter ihm das erste Stöhnen.
    Heu türmte sich auf der Ladefläche. Hätte man Malden angehalten, hätte er vorgegeben, einen der Kneipenställe zu beliefern – die Morgendämmerung war so nahe, dass dies einleuchtend geklungen hätte. Aber hätte ein Stadtwächter ein Geräusch aus dem Heu wahrgenommen, hätte er möglicherweise Fragen gestellt, auf die Malden nur schwer eine Antwort gefunden hätte. Also lenkte er den Gaul in eine sehr dunkle, sehr verlassene Gasse und beugte sich über seine Ladung. Er rammte den Ahlengriff hart gegen die Wagenseite und wartete, bis er das nächste Grunzen vernahm. »Ich weiß, dass ihr mich verstehen könnt«, sagte er zu dem Heu. Die drei darin verborgenen Männer, die Diebe aus Dorals Haus, erwachten gerade erst aus ihrer Betäubung. Sie würden noch eine Weile keine Gewalt über ihre Gliedmaßen haben, aber ihre Ohren hatten den Dienst bereits wieder aufgenommen. Das Betäubungsmittel, mit dem Malden seine Pfeile präpariert hatte, war sorgfältig bemessen gewesen, und er kannte die Wirkung genau – tatsächlich hatte er sie an sich selbst erprobt, um sich seiner Nützlichkeit zu vergewissern. Er hegte keinen Zweifel daran, dass sich die Männer, benommen und antriebslos, wie sie waren, nicht verteidigen konnten.
    Dennoch raschelte das Heu, als sie zu entkommen versuchten. Malden seufzte. »Wenn ich euch befehle, ruhig zu sein, dann werdet ihr zweifellos herumbrüllen. Das würde ich an eurer Stelle jedenfalls versuchen. Erlaubt mir aber, euch auf einen Umstand hinzuweisen. Hätte ich euch umbringen wollen, hätte ich das mühelos vor Stunden erledigen können. Stattdessen erwies ich euch einen großen Gefallen. Ich rettete euch vor dem Henker. Ich will euch noch weiter entgegenkommen, aber das ist nur möglich, wenn ich ohne Zwischenfall an mein Ziel gelange. Also verhaltet euch still und unterlasst das Stöhnen. Oder ich sorge dafür, dass ihr keine Luft zum Stöhnen mehr habt, solange ihr noch zu schwach seid, um euch zu verteidigen. Verstanden? Einmal Stöhnen für ja, zweimal, wenn ihr sterben wollt.«
    »Ohhh!«, stöhnte einer von ihnen.
    »Bi…bi…bitte!«, flehte der Zweite.
    »Gaaah«, ächzte der Dritte. Das musste der sein, den er in die Zunge getroffen hatte.
    »Sehr gut. Bleibt also still liegen, dann lebt ihr noch etwas länger.« Malden trieb das Pferd wieder an und fuhr weiter in Richtung Aschehaufen.
    Das uralte Viertel der Freien Stadt Ness war nach dem Unglück benannt, das sich lange vor Maldens Geburt ereignet hatte, das Feuer der Sieben Tage, das die halbe Stadt verschlungen hatte. Inzwischen waren nur noch wenige Spuren davon zu sehen, abgesehen von einem kleinen Bezirk, dessen Häuser schon vor dem Feuer so hinfällig und dessen Bewohner so verzweifelt arm gewesen waren, dass man die Gebäude nie wieder aufgebaut hatte. Der Aschehaufen war ein erbärmliches Viertel geworden, denn hier wollte nie wieder jemand leben. Ein grimmiger Ort aus verkohlten Ruinen, der am Tag fast vollständig vom Schatten der riesigen Stadtmauer verschluckt wurde. Ein Ort, an den sich kein anständiger Bürger verirrte – selbst die Stadtwache nicht.
    Mittlerweile kannte sich Malden in dieser Gegend bestens aus. Mühelos fand er sich in dem Labyrinth aus leer stehenden Grundstücken, Trümmerhaufen und unkrautüberwucherten Straßenzügen mit rußgeschwärzten Pflastersteinen zurecht, in
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