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Anbetung

Anbetung

Titel: Anbetung
Autoren: D Koontz
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Satanisten, die vertrauten Institutionen der Gesellschaft zu unterminieren, wo immer sich die Gelegenheit dazu bietet.
    Eckles und Varner wurden später tatsächlich Polizisten, Gosset hingegen ließ sich zum Lehrer ausbilden. Die Jugend zu verderben war schließlich auch eine wichtige Aufgabe.
    Auf Bob Robertson waren die drei Jugendfreunde vor sechzehn Monaten gestoßen, und zwar bei den Zusammenkünften einer Satanistensekte, bei denen sie vorsichtig nach gleich Gesinnten gesucht hatten. Die Sekte hatte sich als ein Haufen von Angebern entpuppt, die harmlose Spielchen spielten, aber Robertson war für die drei wegen seiner reichen Mutter durchaus interessant.

    Zuerst hatten sie geplant, Robertson und seine Mutter umzubringen, um anschließend deren Haus auszuräumen, aber als sie merkten, dass Robertson geradezu darauf brannte, das zu finanzieren, was er »schlimme Dinge« nannte, machten sie ihn zum Partner. Sie ermordeten seine Mutter, wobei sie den Anschein erweckten, ihr Opfer sei bei einem versehentlich entstandenen Feuer gestorben und bis zur Unkenntlichkeit verbrannt – und sie überreichten Robertson ihre Ohren als Souvenir.
    In Wahrheit stammte der gesamte Inhalt der Kunststoffbehälter in Robertsons Tiefkühlfach aus den Sammlungen von Eckles, Varner und Gosset. Robertson selbst hatte nie den Mumm gehabt, jemanden umzubringen, doch wegen seiner Großzügigkeit hatten die drei ihm das Gefühl geben wollen, er gehöre wirklich zur Familie.
    Mit Robertsons Geld in der Hinterhand schmiedeten sie große Pläne. Gosset erinnerte sich nicht mehr, wer als Erster vorgeschlagen hatte, eine Stadt auszusuchen und sie mit einer Reihe eiskalter, gut vorbereiteter Gräueltaten in die Hölle auf Erden zu verwandeln, um sie schließlich völlig zu zerstören. Nachdem man mehrere Gemeinden in Augenschein genommen hatte, kam man zu dem Schluss, dass Pico Mundo geradezu ideal war. Es war weder zu groß, um völlig ruiniert werden zu können, noch zu klein, um uninteressant zu sein.
    Die Green Moon Mall sollte das erste Ziel sein. Sie hatten vorgehabt, zuerst den Polizeichef zu ermorden und dann den Anschlag auf das Einkaufszentrum, gefolgt von einer Reihe weiterer skrupelloser Aktionen, dazu zu benutzen, die örtliche Polizei unter ihre Kontrolle zu bringen. Anschließend sollte die fortschreitende Zerstörung der Stadt ihr Hobby und ihre Form der Andacht sein.
    Bob Robertson war nach Camp’s End gezogen, weil er in diesem Viertel nicht weiter auffiel. Außerdem wollte er klug mit
seinem Geld umgehen, um sich damit so viele spaßige Dinge leisten zu können wie irgend möglich.
    Über dies alles klärte der Chief mich auf. Als er schließlich so weit war, mir und Stormy zu berichten, wie er mich abschirmen und mir helfen wollte, das Geheimnis meines sechsten Sinns zu bewahren, sah sein Gesicht abgehärmt aus, aber ich nehme an, dass ich noch schlimmer aussah. Durch Karla hatte ich ihn davon informiert, dass die Leiche Robertsons draußen in der Kirche des flüsternden Kometen lag, weshalb er diese bizarre Einzelheit schon in seine Story eingebaut hatte. Er war schon immer ziemlich kreativ gewesen, aber die neue Lügengeschichte war sein Meisterstück.
    Auch Stormy erklärte, seine Story sei einfach genial. Der Chief hatte eindeutig nicht die ganze Zeit damit verbracht, sich zu erholen.

65
    Meine Verletzungen waren nicht so schlimm, wie ich während meiner Zeit auf der Intensivstation befürchtet hatte. Schon am folgenden Mittwoch, eine Woche nach den Ereignissen im Einkaufszentrum, entließ man mich aus dem Krankenhaus.
    Um den Reportern ein Schnippchen zu schlagen, hatte man ihnen gesagt, ich werde noch einen Tag im Krankenhaus bleiben. Unterdessen ließ Chief Porter mich und Stormy heimlich mit dem beigefarbenen Zivilfahrzeug seiner Behörde abholen. Es war jenes, mit dem Eckles in der Nacht vor dem Anschlag Stormys Wohnung beobachtet hatte.
    Hätte Eckles mich aus dem Haus kommen sehen, dann hätte er dafür gesorgt, dass ich mit der Leiche Bob Robertsons in meiner Wohnung erwischt wurde. Als ich durch die Hintertür verschwunden war, hatte er gemeint, ich würde über Nacht bei meiner Freundin bleiben, und die Observierung schließlich eingestellt.
    Als ich das Krankenhaus verließ, hatte ich kein Bedürfnis, in mein Zimmer über der Garage von Mrs. Sanchez zurückzukehren. Wie gesagt, hätte ich nie mehr das Bad benutzen können, ohne an Robertsons Leiche zu denken.
    Der Chief und Karla meinten, es sei auch nicht
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