Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Analog 2

Analog 2

Titel: Analog 2
Autoren: H. J. Alpers
Vom Netzwerk:
hätte. Er spricht zu mir, aber er ist nicht nett, wenn er zu mir spricht. Er gebraucht schlimme Wörter und er schreit mich an. Manchmal weint er. Sogar wenn ich aufwache, kann ich noch den Rauch riechen. Der Traum ist sehr rauchig. Wenn ich dann wieder einschlafe, ist der Mann wieder da und sitzt und raucht und spricht. Er redet viel, dann schreit er, als ob er wirklich verrückt wäre, und dann verschwindet er wieder im Rauch. Ich weiß nicht was er sagt, weil ich ihn in meinem Traum nicht gut verstehe. Ich glaube deshalb ist der Mann so zornig.
     
    Tommy-Sue Robertsons „Traum“:
    Es ist kein schöner Traum, wie der über meine Freundinnen und die Pyjama-Party oder über meine Freunde. Manchmal träume ich davon, und dann verändert der Mann meinen Traum. Er ist schrecklich und schmutzig. Sein Gesicht ist ganz rot und er schreit mich an und bringt mich zum Weinen. Er gibt mir schreckliche Namen. Einmal nannte er mich eine dumme kleine H..e. Ich weiß, ich sollte das nicht schreiben, Mr. Hall, aber so hat er mich genannt. Manchmal, wenn er nicht schreit, versucht er, sich mit mir zu unterhalten, aber ich fürchte mich so, daß ich ihn nicht verstehen kann. Dann wird er wieder zornig und verschwindet im Rauch. Der Rauch bleibt noch lange Zeit da und ich kann ihn riechen, wenn ich erwache.
     
    Ich dachte einen Augenblick nach. Eine bemerkenswerte Koinzidenz? Oder der Beweis eines bemerkenswerten Geschicks beim Abschreiben? Ja, Virginia, es gab sogar schon 1954 Schüler, die abschrieben. Damals, 1954, waren wir die wilde, unerziehbare Generation und unsere Eltern die Heiligen. Ich öffnete Willys Ordner und las seinen Lieblingstraum.
    Ich habe nur einen Traum und das ist kein schöner Traum, sondern ein Albtraum. Er ist ein Solldat der in einer Menge Rauch steht. Er ist schwer verletzt und sein Gesicht sieht wirklich verrückt aus. Er droht mir mit den Fäusten. Ich sehe wie sein Mund mir etwas zuruft aber ich kann ihn nicht verstehen. Daß er ein Solldat ist weiß ich wegen seiner Uniform, obwohl sie wirklich schmutzig und überall zerrissen ist. Einmal hat er sich hingekniet und mit mir gesprochen aber ich konnte trotzdem nichts verstehen, was er gesagt hat. Ich wünschte, ich könnte ihn hören. Das wünscht er sich wirklich sehr.
     
    Dann las, ich Randy Reevers Traum:
    Dieser Mann kommt in meinem Traum zu mir. Überall ist Rauch. Er steht nur da und schaut mich an. Ich frage ihn wer bist du aber er schüttelt nur den Kopf und verschwindet im Rauch. Das ist alles. Es ist der einzige Traum, den ich jemals habe.
     
    Und Mary Andersons Traum:
    Mein Lieblingstraum ist immer der von dem Engel, der mich nach Oz bringt, um den Zauberer, Dorothy und Glinda, die Munchkins und all die anderen netten Leute dort zu sehen. Ich gehe zur Smaragdstadt und betrachte alle Straßen und Geschäfte dort. Aber vor zwei Nächten traf ich zum ersten Mal den Zauberer. Über dem Stadttor stand das Wort TURKU. Ich fragte den blechernen Holsfäller, was das bedeutet und er sagte das ist der Name der Stadt. Der Saal des Zauberers war voller Rauch und er überragte mich wie ein Turm. Sein Gesicht war rot wütend. Der feige Löwe rannte weg und die Vogelscheuche verbrannte. Der Zauberer öffnete den Mund und schrie mich an, aber ich konnte ihn nicht verstehen. Ich fragte den blechernen Holsfäller was der Zauberer sagte, aber der konnte ihn auch nicht hören. Dann verschwand alles und ich konnte den Schatten eines Mannes sehen, der im Rauch weglief. Der Rauch blieb. Auf dem Boden lag ein verbranntes Holzschild. Darauf stand TURKU. Am nächsten Tag sah ich in der Bücherei nach. Turku ist eine Stadt in einem Land, das man Finnland nennt.
     
    Ich dachte einen Augenblick nach, dann nahm ich alle Aufsätze aus den Ordnern und sortierte sie neu nach Titeln, in der Reihenfolge, wie sie geschrieben worden waren. „Mein Lieblingstraum“ stammte vom 1. November 1954. Das nächste Datum war Mittwoch, der 10. Dezember. Thema: „Wie ich die Zukunft sehe.“ Paul Nolans Zukunft:
    In der Zukunft werde ich ein professioneller Footballspieler sein. Mehr will ich nicht. Ich bin jetzt in der Schule in der zweiten Mannschaft, aber Mrs. Yates sagt, nächstes Jahr werde ich in der ersten Mannschaft sein. Da war ein Mann, der nach dem Spiel am vergangenen Sonntag mit mir sprach und sagte, es gibt mehr in der Welt als Football. Für mich nicht.
     
    Tommy-Sue Robertsons Zukunft:
    Ich sehe die Zukunft als eine Zeit wo alles gut ist. Es wird keine Armut mehr
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher