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An und für dich

An und für dich

Titel: An und für dich
Autoren: Ella Griffin
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lange es noch dauert, aber falls ich es überlebe, wollen wir uns danach noch treffen? Ich könnte zum Hotel kommen. Wir können was trinken gehen, oder auch da bleiben, oder ...«
    »Das wäre ...« Bevor Conor wusste, was es denn wäre, stellte sie sich auf die Zehenspitzen, küsste ihn kurz auf den Mund und eilte hinein. Er sah ihren nackten, gebräunten Beinen nach, als sie die Treppe hinauflief, immer zwei Stufen auf einmal, und beendete den Satz schließlich im Kopf.
    … gefährlich.
    »Auf Ausgangsposition, bitte.«
    Hundert Frauen mit langen Haaren, einem BMI von unter zwanzig und in kurzen durchsichtigen weißen Tuniken standen in zehn geraden Reihen da. Hübsche Brüste hatten sie, fand Greg, der sie in sicherer Entfernung vom Fenster des Toilettenwagens aus betrachtete.
    An den anderen Sets hatte er bisher immer seine eigene Chemietoilette gehabt. Aber das hier war die letzte Szene, und sie waren irgendwo in der Pampa, obwohl – wenn er sich den Hals verrenkte, konnte er das Dach von Woodglen sehen, wo er und Saffy geheiratet hatten.
    Er hatte ihr eine Woche Zeit gegeben, über seinen Antrag nachzudenken, seinen zweiten Antrag, wenn man es recht bedachte. Und er bedachte es diesmal wirklich, sehr genau sogar. Saffy war immer entschieden gegen Kinder gewesen, deshalb hatte er nie ernsthaft darüber nachgedacht. Aber jetzt, wo auf einmal die Möglichkeit da war, gefiel ihm der Gedanke immer besser.
    Kinder waren echt okay. Sie machten einem nichts vor. Wenn sie sauer waren, weinten sie. Wenn sie sich freuten, lachten sie. Man musste ihnen auch nichts vormachen. Es machte Spaß, etwas mit ihnen zu unternehmen. Lizzie zum Beispiel. Er würde tausendmal lieber mit ihr in einem Fahrstuhl feststecken als mit den meisten erwachsenen Frauen, die er kannte. Außer vielleicht Jennifer Aniston oder Angelina Jolie. Natürlich nicht mit beiden auf einmal, klar.
    Und dann das mit den Genen. In einem Film mitzuspielen, war schon ziemlich cool. Aber der war dann nur ein paar Monate draußen, dann gab es ihn auf DVD . Ein Kind blieb etwa neunzig Jahre draußen, vielleicht sogar mehr. Es gab ja ständig neue Entwicklungen in der Medizin, jetzt hatten sie sogar einer Maus ein Ohr transplantiert.
    Und die Frauen. Die meisten seiner Fans waren ja Frauen. Und worauf standen die am meisten, von geilen Typen mal abgesehen? Auf Babys. Die ganzen großen Kollegen bekamen gerade welche. Pitt, Cruise, Affleck. Obwohl Ben echt mal kurz das Baby absetzen und sich um ein paar Auditions hätte kümmern müssen. Der andere Affleck, Casey, holte langsam auf.
    Dass Saffy gerade jetzt schwanger geworden war, war perfektes Timing. Ein kleines Baby war genau der richtige Anlass, noch einmal von vorn anzufangen.
    Er war jetzt ein paar Monate Single gewesen, und es hatte ihm Angst gemacht. Die Mädchen waren alle so anders geworden. Was war denn bloß mit dem weiblichen Teil der Bevölkerung los? Die dachten alle nur noch an Sex. Er war nur sechs Jahre mit Saffy zusammen gewesen, aber in dieser Zeit hatte sich Sex sehr verändert. Daran war garantiert das Internet schuld.
    Er hatte gedacht, es läge nur an Tanya, aber die waren heutzutage alle so. Dieses blonde Model, Alyssa, hatte einen ganzen Sexshop in ihrem Nachtschrank gehabt. Und sie hatte ihm einen Dreier vorgeschlagen, was er gar nicht so schlecht fand, bis er erfuhr, dass sie dabei an einen anderen Mann gedacht hatte. Es wurde wirklich Zeit für eine feste Beziehung.
    Ben Rosen fuhr mit einem Kamerawagen zwischen den Statistinnen hindurch. Laut Drehbuch sollten sie in Wellen aus schimmernden Gliedmaßen und glänzendem Haar um ihn herumschweben, das hier sah jedoch eher nach einer Militärparade aus.
    »Schnitt!« Rosen kam hinter der Kamera hervor und ging hinüber zu Ant und Vicky, die den Dreh unter einem kleinen Vordach auf einem Bildschirm verfolgten. Er sah sich die Szene noch einmal an.
    »Super!«, rief er der Crew zu. »Das war total abgefahren! Die Szene ist im Kasten.«
    »Total abgefahren ... aber wirklich«, zischte Ant Vicky zu. »Die Frauen sehen aus wie sowjetische Truppen! Sag dem Pferdeschwanz, dass wir das noch mal machen müssen.«
    Zum hundertsten Mal in den letzten zwei Tagen wünschte Vicky sich Saffy herbei. Simon und Dermot der Nervöse waren viel zu beschäftigt damit, den halb nackten Statistinnen hinterherzustarren, als sich darum zu kümmern, dass alles funktionierte.
    Sie stand auf, um Dylan Rick zu suchen. Rosen hatte von Anfang an klargestellt, dass ihn
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