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An und für dich

An und für dich

Titel: An und für dich
Autoren: Ella Griffin
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verschiedenen Nuancen Bräunungsspray verhalfen ihm tatsächlich zu David Beckhams Körper.
    Er war nackt bis auf eine strategisch günstig platzierte Socke. Engel waren am ganzen Körper nahtlos braun. Die Kosmetikerin zupfte die Socke gerade.
    »Perfekt, Mr. Gleeson. Jetzt bitte umdrehen, leicht vornüberbeugen und die Hände flach an die Wand.«
    Greg lächelte und drehte sich dann langsam um, kniff die Pobacken zusammen und spannte die Waden an.
    »Mmmh«, machte sie. »Wunderschön.«
    Er grinste vor sich hin. Er wusste, dass er toll aussah. Er war wieder da, er hatte sein Mojo zurück, sein Elvis-Staub glitzerte wieder. Er hatte gedacht, er hätte das alles für immer verloren, aber offensichtlich bekam er eine zweite Chance. Und diesmal würde er es nicht versauen.
    Conor hatte nicht damit gerechnet, Becky vor seinem Rückflug nach Dublin noch einmal zu sehen. Er hatte ihr seine Änderungen gemailt, ein paar Stunden gewartet und sie dann angerufen, um zu fragen, ob sie ihn noch brauchte.
    »Danke, das war’s. Und ich hab gute Neuigkeiten. Ich habe dem Verleger schon die ersten zehn Kapitel geschickt, er hat die ersten paar Seiten gelesen und mich gebeten, das Manuskript bloß an keinen anderen Verlag zu schicken. Das heißt nicht zwangsläufig, dass er das Buch wirklich machen will, aber es ist schon mal ein gutes Zeichen.«
    »Verdammte Scheiße! Das ging schnell!«
    Becky lachte. »Ist das ein frohes ›verdammte Scheiße‹ oder ein wütendes?«
    »Ein überglückliches! Gute Arbeit!«
    »Sie haben gute Arbeit geleistet! Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben, aber ich denke, ein klitzekleines Mittagessen zur Feier des Tages kann nicht schaden. Ich war heute eigentlich mit einer Lektorin verabredet, aber sie hat abgesagt. Sind Sie in der Nähe? Wir könnten noch einmal zu dem Vietnamesen gehen. Natürlich nur, falls Sie Zeit haben. Falls Sie nicht so schnell wie möglich zurück nach Dublin wollen oder so.«
    »Nein. Ich meine, ja. Mittagessen klingt toll. Ich wollte sowieso noch ein paar Tage bleiben.«
    Eigentlich hatte er auschecken und für den Abend einen Flug zurück nach Dublin buchen wollen, aber man konnte seine Pläne ja wohl mal ändern.
    Er hatte sich für das Mittagessen schick gemacht. Eine neue Jeans aus einem Laden in der Oxford Street und ein altes, blaues Baumwollhemd, das er mit dem Bügeleisen in seinem Hotelzimmer ungeschickt zu glätten versucht hatte. Er saß auf einem Ledersofa im Empfangsbereich von Douglas, Kemp & Troy und sah prüfend an sich hinunter. Vielleicht hätte er es doch in die Hotelreinigung geben sollen.
    Conor begriff erst nicht, dass die Dame am Empfang mit ihm redete. »Mr. Fah-hiii.« Sie sprach mit starkem Akzent, sodass sein Name fast arabisch klang.
    »Ms. Kemp hat gerade angerufen. Sie musste überraschend in ein Meeting, es wird wohl länger dauern. Sie muss das Mittagessen leider absagen. Ich soll Ihnen ausrichten, dass es ihr sehr leidtut.«
    »Kein Problem.« Er stand auf. Er wusste nicht genau, was er jetzt tun sollte. Auf sie warten? Allein ins Restaurant gehen? Zurück ins Hotel?
    So stand er in der Mittagshitze vor dem Gebäude und sah sich auf der belebten Straße um, als Becky die Treppe heruntergerannt kam.
    »Conor! Bin ich froh, dass ich Sie noch erwische.« Sie trug ein kurzärmeliges, dunkelblaues Kleid und hohe Schuhe und legte ihm die Hand auf den Arm. »Es tut mir so leid, dass ich Ihnen absagen muss. Ich hatte mich so auf das Mittagessen gefreut. Aber einer unser wichtigsten Autoren flippt gerade aus. Er ist da oben, rauft sich seine legendären Haare und droht damit, zu einer anderen Agentur zu wechseln. Die anderen sind im Urlaub, deshalb muss ich mit ihm reden und ihn wieder auf den Teppich holen.«
    »Nicht so schlimm. Mittagessen ist eh für Weicheier. Oder war das Frühstück? Ich verwechsel das immer.«
    »Sie sind so nett, Conor.« Sie drückte ihm den Arm. »Sie haben gar keine Ahnung, wie nett Sie eigentlich sind.«
    Er wusste nicht, was er darauf antworten sollte, also lächelte er einfach. Sie lächelte zurück. Das Mittagessen war ihm mittlerweile egal. Es hätte ihm schon gereicht, den Rest des Nachmittags hier mit ihrer Hand auf seinem Arm herumzustehen und weiter so von ihr angelächelt zu werden.
    Sie kam wieder zu sich. »Oh Gott, was mache ich hier eigentlich? Ich muss schnell wieder hoch. Seine Haare sind wahrscheinlich der einzige Grund, warum sich sein Buch überhaupt verkauft. Jedenfalls – ich weiß nicht, wie
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