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An einem heißen Nachmittag im August

An einem heißen Nachmittag im August

Titel: An einem heißen Nachmittag im August
Autoren: Norma Banzi
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gar nicht daran. Er packte Maurice' nackte Hüften mit festem Griff und setzte leidenschaftlich fort, was er begonnen hatte, bis er kam.
"Du bist ein elender Mistkerl!", fauchte der junge Assistent, als er endlich aus dem Griff seines Liebhabers entlassen wurde.
"Natürlich!" Gelassen zog Roderik seine Hose hoch und richtete seine Kleidung.
"Nach diesem Skandal stellt mich nie wieder jemand ein", fauchte Maurice, seinerseits an seiner Kleidung nestelnd.
"Du hast hier einen Job."
"Nicht mehr lange."
"Geh ins Bad und reinige dich! Danach werden wir gemeinsam zu Hoffman gehen."
"Glaubst du, er wird unsere Entschuldigung akzeptieren?"
Roderik lachte dröhnend. "Was für eine Entschuldigung? Wofür soll ich mich entschuldigen? Er wird sich entschuldigen müssen, weil er ohne anzuklopfen in mein Büro gekommen ist."
"Aber ...!"
Mit einem kalten Lächeln, das seine Reißzähne entblößte, öffnete Roderik seine rechte Hand und ließ eine kleine Energiekugel entstehen, die er auf seiner Handfläche wie einen Ball auf und ab dribbelte.
"GEH!"
Maurice machte, dass er fortkam. Das Büro hatte ein eigenes kleines Bad, in das er sich schnell zurückzog. Nach fünfzehn Minuten wagte er sich wieder zu seinem Liebhaber. Roderik zog ihn sanft in seine Arme und küsste ihn zärtlich.
"Mach dir keine Sorgen, es wird alles wieder gut."
Roderik zupfte Maurice noch die Krawatte zurecht, dann machte er sich auf den Weg zu Hoffman. Sein Geliebter folgte ihm eilig.
Der Dämon fegte ohne anzuklopfen in das Büro des Seniorpartners.
"Was fällt Ihnen ein, Smith?", schimpfte Hoffman.
Roderik baute sich vor dessen großem Schreibtisch auf und fragte:
"Wie viel tragen wohl meine Aktivitäten zum Gesamtumsatz der Firma bei? Dreißig, vielleicht sogar vierzig Prozent?!"
Das Gesicht des Seniors wurde blass.
"Glauben Sie etwa, meine Mandanten halten zu können, wenn ich mich entscheiden würde, zu einer anderen Firma zu gehen oder vielleicht sogar eine eigene Kanzlei zu eröffnen?"
Hoffman schwieg. Er war wusste nur zu gut, dass Roderik bei einem Weggang alle seine Mandanten mitnehmen würde und die Firma nichts dagegen machen konnte, Konkurrenzklausel hin oder her.
"Wollen wir jetzt darüber sprechen, was Sie in meinem Büro gesehen haben, Mister Hoffman?! Ich denke, Sie stimmen mir zu, dass nichts, rein gar nichts passiert ist ..."
"Mister Fuller könnte die Firma wegen sexueller Belästigung am Arbeitsplatz auf einen Millionenentschädigung verklagen", beharrte Hoffman, während er Maurice einen kurzen, finsteren Blick sandte. "Und wenn unter Ihren Mandanten bekannt würde, dass Sie schwul sind, Smith, wären diese vielleicht nicht so schnell bereit, Ihnen zu folgen."
Roderik brach in höhnisches Lachen aus. "Glauben Sie etwa, meine Mandanten wüssten nicht ganz genau, mit wem sie es bei mir zu tun haben? Na los! Rufen Sie jemanden an, vielleicht Mister Sarel Boak, und erkundigen sich, was er davon hält, dass sein Anwalt Roderik Smith mit Männern fickt. Es ist ihm egal. Er will mich ja nicht zum Schwiegersohn, er braucht mich als Anwalt."
"Das wird nicht nötig sein", presste Hoffman hervor.
"Ich sehe, wir verstehen uns. Übrigens; wenn ich schon den Löwenanteil des Einkommens der Firma erwirtschafte, sollte auch mein Name genannt werden. Ich erwarte, dass dies umgehend erledigt wird.
"Das muss ich erst mit den anderen Seniorpartnern besprechen."
"Ich vertraue auf Ihre Überzeugungskraft, Mister Hoffman. Komm, Maurice!"
Die beiden Männer verließen das Büro. Ihre kleine Episode blieb in der Firma unerwähnt. Einen Monat später befand sich Roderiks Name auf dem Firmenlogo und dem Briefpapier.
Da Roderik kaum einen Hehl daraus machte, dass Maurice zu ihm gehörte, wurde trotzdem bald über die Männer getuschelt. Drei Monate später machten die beiden es während eines Betriebsausflugs offiziell. Roderik brachte Maurice einfach als seinen Lebensgefährten mit. Auch wenn Maurice sein Privatleben und seine sexuelle Orientierung lieber für sich behalten hätte, vermochte er doch dem Willen seines Liebhabers wenig entgegenzusetzen. Ein Gutes hatte die Sache. Maurice konnte in der Firma nun endlich seine neue Adresse angeben und musste sich seine Post nicht mehr zu Roderik von einem früheren Nachbarn nachschicken lassen, dessen Briefkasten er noch mitbenutzen durfte.
Hinter vorgehaltener Hand tuschelten seine Kollegen, wie er es mit einem arroganten Kotzbrocken wie Roderik nur aushalten konnte. Das fragte sich Maurice auch manchmal. Aber jedes
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