Amber-Zyklus 07 - Das Blut von Amber: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 07 - Das Blut von Amber: der Titel
Autoren: Roger Zelazny

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der nächste in meiner Sammlung.«
    Ich spürte die Macht, die sich gegen mich erhob, als ich rief: »Was hast du denn gegen unsere Brüder und Schwestern in der Kunst?«
    Es kam keine Antwort, doch die Luft um mich herum war plötzlich erfüllt von scharfen, herumwirbelnden Formen - Messern, Axtklingen, Wurfsternen, zerbrochenen Flaschen. Ich sprach das Wort für meine letzte Abwehr, den Vorhang des Chaos, und ließ eine geriffelte rauchmatte Wand um uns herum entstehen. Die scharfen Gegenstände, die uns umwirbelten, wurden sofort zu kosmischem Staub zerkleinert, sobald sie damit in Berührung kamen.
    Über den Lärm dieses Geschehens hinweg schrie ich: »Wie soll ich dich nennen?«
    »Maske!« lautete die unverzügliche Antwort des Zauberers - nicht sehr originell, wie ich fand. Ich hätte eine Namengebung a` la John D. MacDonald erwartet ->Nachtmahr Malve< oder >Kobalt Cassis< zum Beispiel. Ach ja.
    Ich hatte soeben meinen letzten Abwehrzauber benutzt. Ich hatte außerdem soeben meinen linken Arm gehoben, so daß der Ärmel, der den Amber-Trumpf enthielt, jetzt innerhalb meines Sichtfeldes hing. Ich hatte mich etwas verzettelt, aber ich hatte mein Blatt noch nicht ganz ausgespielt. Bis jetzt hatte ich eine Schau abgezogen, die ausschließlich auf Verteidigung ausgerichtet war, und ich war ziemlich stolz auf den Zauber, den ich mir als Reserve aufbewahrt hatte.
    »Die wird dir kein Glück bringen«, sagte Maske, während die Wirkung unserer beider Zauber nachließ und er sich zu einem neuen Schlag bereit machte.
    »Jedenfalls wünsche ich dir einen angenehmen Tag«, sagte ich, wobei ich meine Handgelenke flink hin und her drehte, die Finger deutend ausstreckte, um die Strömung zu steuern, und das Wort aussprach, das ihm den K.o.-Schlag versetzen würde.
    »Auge um Auge!« rief ich, als der Inhalt eines ganzen Blumenladens auf Maske herabfiel und ihn unter dem größten verdammten Strauß begrub, den ich jemals gesehen hatte. Ein angenehmer Geruch, nebenbei bemerkt.
    Es herrschte Stille, die Kräfte erlahmten, während ich den Trumpf betrachtete und mich durch ihn hindurch ausdehnte. Genau in dem Augenblick, als der Kontakt gelungen war, entstand eine Störung in dem Blumenarrangement, und Maske erhob sich daraus wie die Allegorie des Frühlings.
    Ich verblaßte wahrscheinlich bereits vor seinen Augen, als er sagte: »Ich werde dich trotzdem kriegen.«
    »Und Süßes um Süßes«, antwortete ich, sprach das Wort, das den Zauberspruch abschloß, und ließ eine Ladung Dünger auf ihn herabstürzen.
    Ich wandelte weiter bis in die große Eingangshalle von Amber, wobei ich Jasra bei mir hatte. Martin stand in der Nähe einer Anrichte, ein Glas Wein in der Hand, und unterhielt sich mit Bors, dem Falkner. Er verstummte, als Bors mit weitaufgerissenen Augen in meine Richtung starrte, dann drehte er sich um und starrte ebenfalls.
    Ich setzte Jasra neben der Tür ab. Ich hatte keine Lust, mich in diesem Augenblick mit dem auf ihr lastenden Bann abzugeben - und ich war mir auch gar nicht sicher, was ich mit ihr tun sollte, wenn ich sie davon befreit hätte. Also hängte ich meinen Umhang an ihr auf, trat zur Anrichte und goß mir ebenfalls ein Glas Wein ein, wobei ich Bors und Martin im Vorbeigehen zunickte.
    Ich leerte das Glas in einem Zug, setzte es ab und sagte zu den beiden: »Was immer ihr tut, schnitzt . eure Initialen nicht in sie ein.« Dann entfernte ich mich, fand ein Sofa in einem Zimmer an der Ostseite, streckte mich darauf aus und schloß die Augen. >Like a Bridge over Troubled Water<. >Some Days are Diamonds<. >Sag mir, wo die Blumen sind<.
    Irgend etwas dieser Art.

- 12 -
    E s gab viel Rauch, einen riesigen Wurm und viele Blitze aus farbigem Licht. Jeder Laut wurde in die Form geboren, entflammte zu seinem Gipfel und verblaßte beim Erlöschen. Es waren blitzähnliche Stiche der Existenz, herbeigerufen aus dem Schatten und in diesen zurückkehrend. Der Wurm setzte sich endlos fort. Die hundsköpfigen Blumen schnappten nach mehr, doch später wackelten sie mit den Blättern. Der fließende Rauch hielt vor einer am Himmel angehakten Verkehrsampel. Der Wurm - nein, die Raupe -lächelte. Ein träger, blendender Regen setzte ein, und die schwebenden Tropfen wurden in Facetten gebrochen ...
    Was ist an diesem Bild falsch? fragte etwas in meinem Innern.
    Ich gab es auf, denn ich war nicht sicher. Obwohl ich das undeutliche Gefühl hatte, daß die zufällige Landschaft nicht so fließen sollte, wie sie es

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